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Engagement für DemenzkrankeBürgerstiftung „Gut für Oberhessen“ fördert regionale Arbeit mit Demenz-Erkrankten in Oberhessen

VOGELSBERGKREIS/WETTERAUKREIS (ol). Die Bürgerstiftung „Gut für Oberhessen“ hat insgesamt 8.595 Euro an drei Initiativen im Vogelsberg und Wetteraukreis vergeben, die sich um Demenzkranke kümmern. Durch gezielte Förderung werden neue Programme wie der „Plaudertisch“ oder die „Erinnerungswerkstatt“ ins Leben gerufen, um das Wohlbefinden und die geistige Fitness der Betroffenen zu verbessern.

Dank des medizinischen Fortschritts können immer mehr Menschen ihren achtzigsten, neunzigsten oder gar hundertsten Geburtstag feiern. Eine Kehrseite dieser erfreulichen Entwicklung: Gerade im hohen Lebensalter steigt das Risiko an Demenz zu erkranken. Trotz der steigenden Zahlen ist in der Bevölkerung nur wenig über die Krankheit und ihre Auswirkungen bekannt – denn gesunde Menschen beschäftigen sich selten mit den Gebrechen des Alters. Die Arbeit mit Demenzerkrankten nimmt die Bürgerstiftung Oberhessen daher als Schwerpunktförderung in den Fokus: Insgesamt 8.595 Euro ließ die Stiftung, die unter dem Dach der Sparkasse Oberhessen verwaltet wird, verschiedenen Initiativen zukommen. Darunter sind der Förderverein Sozialstation Romrod e. V., der Seniorenkreis der Stadt Grebenau und die „MoMent!-Gruppe“ des Familienzentrum Homberg (Ohm), berichtet die Sparkasse Oberhessen in einer Pressemitteilung.

„Demenz ist eine komplexe Erkrankung, die nicht nur Einschränkungen beim Wahrnehmen, Denken und Erkennen auslöst, sondern auch emotionale und physische Belastungen mit sich bringt. Für Angehörige kann es schwierig sein, mit den Veränderungen und Herausforderungen umzugehen, die mit der Betreuung eines geliebten Menschen mit Demenz einhergehen“, erklärt Frank Dehnke, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Oberhessen. Daraus resultiere auch das diesjährige Schwerpunktthema, dem sich die Bürgerstiftung angenommen habe. Das Engagement des Fördervereins Sozialstation Romrod e. V., des Seniorenkreises der Stadt Grebenau und die „MoMent!-Gruppe“ des Familienzentrum Homberg (Ohm) setze genau dort an.

„Plaudertisch“, „Erinnerungswerkstatt“, Spiele und Singen wirken dem Vergessen entgegen

Im städtischen Familienzentrum Homberg (Ohm) kommen Kinder und Jugendliche, Erwachsene, ältere Menschen und Hochbetagte zusammen: Alle Aktivitäten des Mehrgenerationenhauses fördern den Austausch zwischen den Lebensaltern, heißt es. In der „MoMent“-Gruppe geht es um die geistige und körperliche Fitness bis ins hohe Alter. Dazu beitragen werde künftig ein „Plaudertisch“ – ein Gruppenübungsgerät, das Bewegung, Spaß, geistige Aktivierung und soziales Miteinander verbindet. „Selbst Menschen mit Demenz finden damit einen intuitiven Zugang zur Bewegung. Der Körper wird gestärkt, die Alltagsfähigkeiten bleiben länger erhalten und das Sturzrisiko sinkt. Und: Wissenschaftliche Studien haben bereits die positive Wirkung von Sport auf die Hirnfunktion bei Menschen mit Demenz belegt“, berichten Ute Bromm und Christiane Enders-Pfeil vom Familienzentrum Homberg (Ohm). Darüber hinaus entwickelten die Gruppenübungen den Zusammenhalt und verringern die Einsamkeit.

Das Angebot des Fördervereins Sozialstation Romrod e. V. hat den passenden Namen „Erinnerungswerkstatt“: Ältere Menschen der Gemeinde kommen hier zusammen, tauschen sich aus und teilen Erinnerungen. „Die kognitiven Fähigkeiten in der Gruppe unterscheiden sich stark. Sie reichen von Menschen mit demenziellen Defiziten bis hin zu geistig äußerst regen Teilnehmenden, was sich in der Mischung gut ergänzt. Wir möchten mit gezielten Anreizen die Gedächtnisleistungen fördern“, erzählt Birgit Richtberg, Vorsitzende des Fördervereins. Eine neue Leinwand samt Beamer solle zukünftig für das gemeinsame Betrachten alter Fotos dienen und die Gespräche anregen.

Der Seniorenkreis in Grebenau spricht die älteren Bürgerinnen und Bürger mit einem vergleichbaren Treffen an: Dessen Initiatorin Anette Ackermann weist ehrenamtlich Aktive in die Alltagsbegleitung und den Umgang Demenzerkrankten ein. Der Seniorenkreis ergänzt dieses Angebot mit geselligen Zusammenkünften oder auch mit dem Kochen von Mittagessen in einer offenen Wohnküche. „Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen sich auf gemütliche Sessel zum Verweilen, seniorengerechte Spiele und Liederbücher, die sie gemeinsam zum Singen nutzen. Lieben Dank an die Bürgerstiftung Gut für Oberhessen für die Unterstützung!“

„Wir konnten diese wichtigen Aufgaben mit insgesamt 8.595 Euro aus Erträgen der Bürgerstiftung fördern. 4.795 Euro davon gehen an die drei Vogelsberger Initiativen, im Wetteraukreis wurden ähnliche Vereine unterstützt“, so Frank Dehnke. Die Vertreter der Initiativen dankten unisono für die unkomplizierte Unterstützung: „Mit dieser Förderung leisten Sie einen großen Beitrag zur Fortsetzung unserer bisherigen Arbeit, und geben uns auch die Möglichkeit das Verständnis für diese Krankheit in der Öffentlichkeit zu vertiefen.“

Hintergrundinformation zu Bürgerstiftung „Gut für Oberhessen“

Die Bürgerstiftung „Gut für Oberhessen“ wurde Ende 2012 gegründet, um wohltätig-orientierten Menschen in der Wetterau und dem Vogelsberg eine Möglichkeit zu geben, sich zu engagieren und konkrete Projekte in der Region zu unterstützen. Das Stiftungsvolumen beläuft sich aktuell auf knapp 7,3 Millionen Euro. Ein Teil der Gelder wurde von Stiftern individuellen Stiftungszwecken zugeordnet. Andere Stifter haben der Bürgerstiftung Kapital ohne festgelegten Zweck zur Verfügung gestellt, heißt es. Die Erträge aus diesem Topf werden jährlich an Projekte in Oberhessen ausgeschüttet. Das Stiftungsvermögen selbst bleibe dauerhaft erhalten, für Stiftungszwecke werden allein die Erträge verwendet. Wer sich für die Bürgerstiftung interessiert, findet weitere Informationen unter www.buergerstiftung-oberhessen.de. Den direkten Kontakt gibt es für Stiftungs-Interessierte zu René Steinadler unter 06031 86-4857 oder für Förderanträge zu Jessica Mahr im Stiftungsbüro unter 06031 86-3251.

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