Außergewöhnliche Eindrücke aus dem 752 Jahre alten Angenrod„Dolles Dorf“ Angenrod in der Hessenschau
ANGENROD (ol). Am vergangenen Donnerstagabend, den 27. Juni, wurde Angenrod als „Dolles Dorf“ in der Hessenschau live im TV gezogen. Das HR-Team besuchte das 752 Jahre alte Dorf für einen Filmbericht. Mit dem Fokus auf außergewöhnliche Themen und die nachwachsende Generation wurde ein erlebnisreicher Tag festgehalten, der mit einem wunderbaren Abschluss endete.
Große Überraschung und Riesenjubel im Dorf zugleich: Angenrod war am Donnerstagabend in der Hessenschau live im TV als „Dolles Dorf“ aus der Lostrommel, in der jetzt noch um die 600 Lose liegen, gezogen worden. Und sofort nahm die schon seit vielen Jahren gepflegte Routine ihren Lauf. Ortsvorsteher Axel Möller rief beim Hessischen Rundfunk unter der angezeigten Nummer an, und noch am gleichen Abend machte sich das HR-Reporterteam aus Frankfurt auf den Weg nach Angenrod, so teilt es der örtliche Berichterstatter aus Angenrod, Dr. Ingfried Stahl, in einer Pressemitteilung mit.
Hier hatte sich die Nachricht natürlich wie ein Lauffeuer im Ort verbreitet, und auf den seit langem üblichen Kommunikationswegen via Telefonanrufen und Whatsapp konnten dann schnell die Weichen für die Zusammenkunft mit den Reportern im Dorfgemeinschaftshaus gestellt werden.
Dieses war dann auch verständlicherweise mit Angenrödern, insbesondere aus den Reihen der Vereinsgemeinschaft mit den Vorständen des Dartclubs, der Reservisten, des Posaunenchors, des Carnevalclubs Angenrod (CCA) des Motorportclubs (MSC), der Freiwilligen Feuerwehr und des evangelischen Kirchenvorstands, sowie interessierten BürgerInnen gut besucht.
Es wurden gegen 21.45 Uhr mehrere Platten mit belegten Brötchen – frisch angerichtet von Michael Wißner und seiner Frau Doris – angeliefert. Timo Schübeler organisierte einige Kisten Getränke und Musik mit stimmungsvollen Liedern gab es auch, so hieß es. Gegen 22.15 Uhr kam das Vier-Personen-HR- Team dann an. Verständlicherweise und in Vorfreude wurde es mit großem Jubel der Anwesenden empfangen.
Vorschläge, was für die Präsentation des mittlerweile 752 Jahre alten Angenrods, des früheren Ingerode, im Rahmen des nur fünfminütigen Filmberichts in der hr-Hessenschau von Wichtigkeit sein könnte, wurde dann mit dem Team besprochen. Da gab es viele Tipps, aber wie mitgeteilt wurde, seien einige wegen der Kurzfristigkeit nicht realisierbar gewesen. Denn der Freitag sei weder schul- noch arbeitsfrei.
HR-Redakteurin Nicole Abraham teilte auch mit, dass sie außergewöhnliche Themen bevorzuge, also das nicht alltägliche Leben auf dem Dorf in den Mittelpunkt stellen möchte. Das bestätigte sie auch am Freitagnachmittag auf Anfrage. Wichtig sei für sie auch, den Fokus auf die nachwachsende Generation, also die Kinder Angenrods, zu legen. In der Vorbesprechung, die bis weit in die Nacht dauerte, wurden somit Vorstellungspunkte wie der Kindergarten, die Feuerwehr, die Denkmäler und ähnliche verworfen. Wie weiter mitgeteilt wurde, hätte durch intensive Handy-Kommunikation seitens der jungen Mütter dann schnell auch noch für den Freitagnachmittag nach Schulschluss der Auftritt der „CCA-Pinguine“ an der Grillhütte auf dem „Hohen Berg“ vorgeplant werden können. Die Vorfreude auf den Drehtag mit dem HR-Team war natürlich omnipräsent.
Für den Fernsehbericht vorgesehen waren dann folgende Punkte: Die Kirche auf dem Getürms, verbindend die beiden Orte Angenrod und Billertshausen, die Demeter-Gärtnerei „Am Zäunchen“ mit Ruth Bernbeck und Thilo Becker, das Blühwiesen-Projekt von Reiner Haidu mit Tochter Dorothea Haidu, die Motorsport- und Seitenwagen-Demonstration von Oswald Bischoff, seinem Sohn Stephan Bischoff (45) mit Seitenwagen-Beifahrer David Kolb und Youngster Jannis Bischoff (8) und dies zusammen mit Rennsport-Initiator und Urgroßvater Adolf Decher (87) schon in vierter Generation, der Auftritt der von Anna Lena Razinger wöchentlich trainierten „Pinguine“ des CCA an der Grillhütte, und das Abschlussbild an der „Breiten Bach“.
Nach der Übernachtung des HR-Teams, was als sehr angenehm empfunden wurde, in dem in unmittelbarer Nachbarschaft Angenrods gelegenen Stauseehotel „Michaela“ ging es dann am Freitagmorgen mit der professionellen Arbeit des Frankfurter Teams im Dorf zur Sache. Sowohl CCA-Vorsitzender Hansi Schlosser mit Frau Claudia, Ortsvorsteher Axel Möller und Stellvertreterin Christa Haidu begleiteten das Fernsehteam den ganzen Tag. Auch einige Angenröder ließen es sich nicht nehmen, das Profiteam bei ihren Arbeiten zu bewundern. Zum Glück hatte es Petrus am Freitag mit Angenrod gut gemeint. Es herrschte warmes Sonnenwetter, ganz im Gegensatz zu dem vorabendlichen schweren Gewitter mit Regengüssen.
Start der Aufnahmen war gegen 9.30 Uhr. Unterbrochen von einer Mittagspause ging es dann finalisierend mit einer kurzen Ortsbegehung und den Guppenaufnahmen im Dorfzentrum an der „Breiten Bach“, auch interessiert verfolgt von zahlreichen Angenröder Senioren, zum Abschluss des ereignisreichen Tages in Angenrod über. Weit über 100 Personen waren bei dem medialen Orts-Event dabei, hieß es.
Am Morgen hatte Arthur Schlitt (70), Besitzer der traditionsreichen „Oberen Mühle“ Angenrods, noch einige Jubiläums-T-Shirts seiner Mühle für das geplante Abschiedsfoto gespendet. Auch die Angenröder Akteure hatten sich mit ihren schwarzen 750 Jahre-Angenrod-T-Shirts eingekleidet. Zugleich gab Arthur Schlitt aber auch bekannt, dass er aus gesundheitlichen und altersbedingten Gründen seine Mühle jetzt aufgebe.
Wie der am Samstag zum Schluss der Hessenschau gesendete fünfminütige Filmbeitrag über das ausgeloste „Dolle Dorf“ Angenrod dann zeigte, konnten natürlich nicht alle Eindrücke und Filmaufnahmen des Vortages für den Sendebeitrag Berücksichtigung finden. Das sei dem arbeitsintensiven Cut, also dem Zusammenschneiden des aufgenommenen Materials, am Sendetag zuzuschreiben. So habe es bestimmt auch Enttäuschungen bei dem einen oder anderen gegeben, im Filmbeitrag nicht berücksichtigt oder zu sehen gewesen zu sein. Das sei wohl auch bei den Minis so gewesen. Sie seien sehr aufgeregt gewesen, hätten sich sogar kostümiert und geschminkt, seien dann aber nur kurz zu sehen gewesen, wurde mitgeteilt.
Dennoch, so das Resümee Christa Haidus, sei das Abschlussfoto mit der durch den Bach watenden Pfarrerin Tamara Kaulich im Talar, untermalt von den Klängen des Posaunenchors unter Harald Schneider, ein „wunderbarer Abschluss“ des Tages gewesen.
Danach sei man noch im DGH beisammen gewesen und habe bei einem Imbiss und Kaltgetränken über den ereignisreichen Tag noch bis in die Abendstunden diskutiert.
Aber auch das HR-Team zog eine Bilanz seines Aufenthaltes am Wochenende in Angenrod. Wie Redakteurin Nicole Abraham auf Anfrage mitteilte, seien die Begleiter ihres Teams Marcus Bär (Kamera), Clayton Smith (Ton und Drohne) und Thomas Quetsch (Licht) gewesen. „Ich bin nicht wirklich eine richtige Vertretung gewesen, ich darf schon öfter mal das Dolle Dorf machen“, so die im Taunus beheimatete Journalistin zu ihrer Funktion beim HR. Es sei „ein toller Tag in Angenrod“ gewesen und sie wünsche allen ein „wunderbares Wochenende“.
Fotos: Ingfried Stahl
Schade, hier wird ein Bild gezeigt, weit bevor das „dolle Dorf“ das Foto aufgenommen hat. Am Ende passten gar nicht mehr alle auf das Bild drauf und hier sieht es aus, als wären nur 10 Leute da gewesen.
Das dolle Dorf wird seit dem ich es kenne – mindestens 15 Jahre – am Donnerstagabend gezogen.
Am Freitag wird dann schon gedreht. Warum macht ihr immer wieder solche haarsträubenden journalistischen Fehler?
Danke für die Korrektur.
Auf ein Danke für den Hinweis wartet man vermutlich vergeblich.