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Spenden statt FeiernLebenshilfe Vogelsberg spendet an das Dorfbad Lingelbach und den Förderverein „Badefreu(n)de“

LINGELBACH/ALSFELD (ol). Die Lebenshilfe Vogelsberg feiert über 50 Jahre mit einer Spendenaktion, anstatt einer großen Party. Sie unterstützen mit 500 Euro das Dorfbad Lingelbach und den Förderverein „Badefreu(n)de“ des Alsfelder Erlenbades. Ein Zeichen der Solidarität mit Ehrenamtlichen und engagierten Gemeinschaften.

Über 50 Jahre gibt es nun schon die Lebenshilfe in Alsfeld. Statt eine große Party zu schmeißen, hat sich der aktuelle Vorstand des Vereins für körperlich und geistig behinderte Menschen dazu entschieden, lieber Geld zu spenden – unter anderem 500 Euro für die beiden Bäder im Altkreis Alsfeld: Das Erlenbad und das Dorfbad Lingelbach, so heißt es in einer Pressemitteilung der Lebenshilfe.

Jeweils 250 Euro überreichten einige Aktive am Sonntagmorgen (23. Juni) dem Dorfverein Lingelbach im Lingelbacher Freibad, das seit 17 Jahren von Ehrenamtlichen betrieben wird, und dem Förderverein des Alsfelder Erlenbades „Badefreu(n)de“, der dort Hallenbad, Freibad und die Saunaanlage finanziell und ideell unterstützt.

Während der Übergabe an Dorfvereins-Vorsitzenden Uwe Schneider und Badefreunde-Vorsitzende Anja Kierblewski erzählten die Vorstandsmitglieder, dass bereits im Gründungsjahr 1972 eine Schwimmgruppe innerhalb der Lebenshilfe gegründet wurde, bei der Angehörige des Bundesgrenzschutzes sowie Freunde und Bekannte beim Betreuen der ungeübten Schwimmerinnen und Schwimmer halfen.

Auch heute noch gehe der Verein mit seinen Mitgliedern regelmäßig und vor allem gerne ins Schwimmbad. „Wir sind immer herzlich willkommen und fühlen uns wohl, egal ob in Alsfeld oder in Lingelbach“, begründet Eckehardt Hermann von der Lebenshilfe Vogelsberg – 2008 fusionierten die Lebenshilfe Alsfeld und Lauterbach zur Lebenshilfe Vogelsberg – die Entscheidung, den beiden Alsfelder Bäderbetrieben eine Spende zukommen zulassen.

Ralf Kaufmann, Geschäftsführer der Alsfelder Bäder GmbH, Lingelbacher und ebenfalls ehrenamtliche Badeaufsicht im Dorfbad nutzte die Gelegenheit den Vorstand der Lebenshilfe über die neuesten Pläne zur Barrierefreiheit im Alsfelder Erlenbad zu informieren. So solle im sich gerade im Bau befindlichen Freibadfoyer mit Umkleidekabinen und Sanitäranlagen besonders auf die Barrierefreiheit geachtet und auch taktile Wegführungen ermöglicht werden. Zudem werde die Rollstuhlrampe zum Haupteingang hin nach aktuellen DIN-Norm neu gebaut (Kosten 95.000 Euro inklusive neuer barrierefreier Eingangstüren), so dass Rollstuhlfahrer auch unkompliziert das Erlenbad besuchen können – eine folgerichtiger Schritt, nachdem schon die neuen Durchschreitebecken im Freibad barrierefrei gebaut wurden, wie es hieß. Mit dem Poollifter, den das Erlenbad dank einer vorherigen Spende unter anderem der Lebenshilfe in Betrieb nehmen konnte, stehe einem unbeschwerten Schwimmbadbesuch nichts mehr im Wege.

In Lingelbach ist es mit der Barrierefreiheit noch nicht ganz so weit gediehen, auch wenn man sich dort bemühe nachzubessern. Für den Verein, der nach der Schließung des kleinen Bades durch die Stadt Alsfeld das Dorfbad in Eigenregie übernommen hat, sei dies allerdings eine Mammutaufgabe, denn das Bad finanziere sich komplett über den Verein und könne auch nur über das ehrenamtliche Engagement weiter betrieben werden.
„Wenn wir nicht auch gleichzeitig Löschteich für die benachbarte Feuerwehr wären, hätte man das Becken damals zugeschüttet“, erinnert sich „Schnick“ (Uwe Schneider), wie er von allen genannt wird.  Diese Chance haben die autonomen Lingelbacher genutzt, sind aber dennoch dankbar für jede Unterstützung. „Das Dorfbad hier ist nicht nur für die Kinder und Schwimmer wichtig, sondern es ist im Sommer wie eine Art Marktplatz, auf dem man sich trifft.“

Regelmäßig werde donnerstagsabends und sonntagmittags gegrillt, Salate angeboten oder selbstgebackenen Kuchen serviert. Gerade sonntags bleibe bei vielen Lingelbächern im Sommer über oft die Küche kalt, es wird einfach ins Schwimmbad gegangen, in dem die üblichen drei Herren „Schnick“, „Bätz“ und Kim Winter die Kochschürze anhaben und einige Frauen aus dem Dorf ihre Koch- und Backkünste unter Beweis stellen – eine entspannte und familiäre Atmosphäre, in der sich auch die Mitglieder der Lebenshilfe immer wohl fühlen, so heißt es abschließend.

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