Kostenlose Unterstützung bei Regionaler Diakonie VogelsbergTäterberatung bei Häuslicher Gewalt
VOGELSBERGKREIS (ol). Die Regionale Diakonie Vogelsberg bietet kostenlose Beratung und Unterstützung für Personen mit Gewaltproblemen in Partnerschaften an. Durch die Täterberatung soll Verantwortung übernommen, Verhaltensmuster verändert und Konflikte entschärft werden. Opferschutz und Familienstabilität stehen im Fokus.
„Und dann hab ich einfach zugeschlagen, einfach so und jetzt, jetzt darf ich mich meiner Frau und meiner Tochter nicht mehr nähern.“ Nach dem Gewaltschutzgesetz darf Mario M. für einen begrenzten Zeitraum die gemeinsame Wohnung nicht mehr betreten. Von den Polizeibeamten hat Mario M. erfahren, dass es eine Beratungsstelle gibt, die unter anderem Beratung und Training für „Männer/Frauen mit Gewaltproblemen“ anbietet. Mario kann kurzfristig bei seinen Eltern unterkommen, doch sehnt er sich nach seiner Frau und seiner Tochter. Innerlich ist er sehr aufgewühlt. Soll er zu einer Beratungsstelle gehen? Was wollen die schon machen? Er ist hin und her gerissen, doch was könnte ihm schlimmsten Falles in der Beratung passieren? Seine größte Angst ist es, seine Familie zu verlieren. Nach einer unruhigen Nacht hat Mario sich entschieden und ruft die Beratungsstelle der Regionalen Diakonie an. Er bekommt einen Termin in der kommenden Woche um 15.30 Uhr… So oder ähnlich kommen Männer und auch Frauen in die Täterberatung der Regionalen Diakonie Vogelsberg, berichtet Lena Hoffmann in einer Pressemitteilung der Diakonie.
In den Gesprächen soll erreicht werden, dass Täter:innen die Verantwortung für ihre Tat übernehmen und nicht anderen Personen die Schuld für ihr Handeln geben. Im weiteren Prozess wird eingeübt, wie bestimmte Verhaltensmuster verändert werden können. An welchen Stellen kann noch aus dem Konflikt herausgetreten werden? Welche Alternativen habe ich, bevor es wieder eskaliert? Was kann ich tun, damit es nicht wieder geschieht? Die Partner:innen werden – sofern vorhanden und falls sie das wollen – ebenfalls in diesen Prozess im Rahmen von Paargesprächen miteingebunden, heißt es.
Beratung von Täter:innen kann zugleich Schutz der Opfer vor weiterer Gewalt sein. Von „Häuslicher Gewalt“ sind in der Regel nicht nur die Partner:innen, sondern auch die Kinder betroffen – selbst wenn sie „nur Zuschauer“ sind.
Neben Lena Hoffmann unterstützt seit April 2024 auch Ann-Cathrin Ruppel die Regionale Diakonie Vogelsberg im Bereich der Täterarbeit bei häuslicher Gewalt. Das Beratungsangebot ist kostenlos und vertraulich und kann von allen Menschen unabhängig von ihrer nationalen und religiösen Herkunft in Anspruch genommen werden. Termine können unter den folgenden Rufnummern vereinbart werden: 06641/64669181 (Alsfeld) oder 06641/64669120 (Lauterbach).
Die Regionale Diakonie Vogelsberg ist Teil der Regionale Diakonie in Hessen und Nassau gGmbH. Mit jeder der 17 Regionalen Diakonien in Hessen und Rheinland-Pfalz leisten wir aktiv die soziale Arbeit der Evangelischen Kirche. Dafür setzen sich, engagiert und professionell, über 1.300 Mitarbeitende sowie rund 5.000 Ehrenamtliche ein.
Unsere Angebote können von jeder und jedem in Anspruch genommen werden, unabhängig von Nationalität, Religion und sozialem Status. Wir beraten, begleiten und betreuen im Jahr ca. 120.000 Menschen und leisten Hilfe zur Selbsthilfe.
Soziale Notlagen und Krisen werden dabei ebenso abgedeckt wie Familienberatung, Schwangerenberatung, Flüchtlingssozialarbeit, Täterarbeit bei häuslicher Gewalt und Angebote für wohnungslose Menschen.
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