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Ausflug in die Welt der BewegtbilderPresse-AG der Albert-Schweitzer-Schule besucht Offenen Kanal in Gießen und produziert „Quatschnachrichten“

ALSFELD/GIESSEN (ol). Die Presse-AG der Albert-Schweitzer-Schule nahm an einem Workshop im Offenen Kanal in Gießen teil, lernte die Abläufe in einem Fernsehstudio kennen und produzierte die lustige Sendung „Quatschnachrichten“.

Nachrichten verstehen, Fakten checken, Wahrheit entdecken“ – dies war das Motto von #SchuleFürPressefreheit im Mai dieses Jahres. An verschiedenen Aktionstagen konnten hessische Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse anlässlich des Internationalen Tages der Pressefreiheit ihr Medienwissen erweitern. Dazu eingeladen hatte der Hessische Rundfunk. Auch die Presse-AG der Albert-Schweitzer-Schule bewarb sich um die Teilnahme an einem Workshop und konnte einen der begehrten Plätze ergattern. Ihr Weg führte die Gruppe zum Offenen Kanal nach Gießen. Dort erwartete die sechs Schülerinnen und ihre Kursleiterin Traudi Schlitt ein interessanter Einblick in die Aufgaben eines Offenen Kanals und in die Arbeit in einem Fernsehstudio, so berichtet die Presse-AG in einer Pressemitteilung.

Medienpädagoge Markus Immel und sein Team (Dana Reuter, Bundesfreiwilligendienst, Seda Ellen Darilmaz und Alea Wagner, beide Anerkennungspraktikantinnen der Willy-Brandt-Schule für Gestaltung) führten die Gruppe zunächst durch die Räume und erklärten das Konzept Offener Kanal: Ein Offener Kanal steht Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung, die unter professioneller Anleitung ihre Sendung produzieren möchten. Sie stellen hierfür die erforderliche Infrastruktur, Produktionstechnik, Räumlichkeiten und passende Bildungsangebote meist kostenfrei oder gegen ein geringes Nutzungsentgelt oder Unkostenbeiträge zur Verfügung, heißt es. Zusätzlich zu dem öffentlich-rechtlichenund privaten Rundfunk solle dadurch die Medienvielfalt um eine dritte Säule ergänzt werden.

In Hessen gibt es derzeit noch vier Medienprojektzentren Offener Kanal: neben Gießen in Kassel,Rhein/Main und Fulda. Doch Fulda und Gießen werden schließen, wie Immel berichtete: Der hessische Landtag hatte Ende 2022 beschlossen, die Zahl der Offenen Kanäle in ihrer jetzigen Form zu halbieren. So war die Alsfelder Gruppe eine der letzten, die von der Medienkompetenz in relativer Reichweite profitieren konnte. Und das tat sie aus vollen Zügen: Zunächst entwickelten die Schülerinnen eine Idee für eine Nachrichtensendung, die sie produzieren wollten: „Die Quatschnachrichten“ waren geboren. Aus Maja Happ wurde die Moderatorin, Elisabeth Kurz war als Erfinderin Trixi von Überall ihre Interviewpartnerin. Sie hatte ein Mittel zur Teleportation erfunden, das die Assistentin der Erfinderin Anna Benova und die Co-Moderatorin Leonie Kalbfleisch im Freien vorstellten. Luise Heinz und Emma Herget waren die Kamerafrauen, die mit tatkräftiger Hilfe des MOK-Teams alles festhielten.

Viel zu tun gab es nicht nur im Studio, in dem die Akteurinnen ihren Hintergrund auswählen durften und sich selbst während der Aufnahme sehen konnten. Sie wurden verkabelt und positioniert, und alle waren überrascht von dem professionellen Eindruck, den das virtuelle Studio machte, während sie vor einem Greenscreen standen. Im Außenbereich schickten sich währenddessen die beiden anderen Akteurinnen an, die Teleportation vorzuführen – wie man später im Studio sehen würde, gelang dies nicht ganz: Die Köpfe der beiden jungen Frauen waren vertauscht, was die Erfinderin einigermaßen sprachlos zurückließ.

Vor diesem Szenario hatten die Teilnehmerinnen viel Gelegenheit, die verschiedenen technischen Möglichkeiten kennenzulernen, auch diejenigen, die eine Wahrheit nur kreieren können – täuschend echt und mit wenig Aufwand, wenn man es beherrscht. Auch eine Wettervorhersage und ein gutgelaunter Abspann der „Quatschnachrichten“ konnte noch gedreht werden, bevor die Gruppe sich wieder auf den Heimweg machte.

Für die Mitglieder der Presse-AG war der Ausflug in die Welt der Bewegtbilder, der Technik und der schier unerschöpflichen Möglichkeiten ein großes Highlight im Jahreslauf, hieß es. Sie freuen sich über das Ergebnis und werden sich im neuen Jahr sicher wieder um die Teilnahme an einem solchen Workshop bewerben.

Fotos: Traudi Schlitt

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