Auf dem Weg zur klimaneutralen Rohstoffgewinnung durch regionale SteinbrücheDeutschland ist noch nicht fertig gebaut
NIEDER-OFLEIDEN/VOGELSBERGKREIS (ol). Staatssekretär Sören Bartol, Bundestagsabgeordneter Felix Döring und Landtagsabgeordneter Maximilian Ziegler besuchten kürzlich die Mitteldeutsche-Hartstein-Industrie (MHI) und diskutierten die Zukunft der Rohstoffgewinnung in Deutschland. Im Fokus des Gesprächs stand die Bedeutung heimischer Steinbrüche für die regionale, umweltschonende Produktion im Gebäudesektor sowie die begrenzten Möglichkeiten von Recycling-Material.
Staatssekretär Sören Bartol, Bundestagsabgeordneter Felix Döring und der Landtagsabgeordnete Maximilian Ziegler besuchten kürzlich die Mitteldeutsche-Hartstein-Industrie (MHI) in Nieder-Ofleiden. Dort sprachen sie mit dem Geschäftsführer Christoph Hagemeier, Susanne Funk vom Bundesverband Mineralische Rohstoffe und Alexander Groß vom Verband der Bau- und Rohstoffindustrie über die Rohstoffgewinnung in Deutschland, berichtet Maximilian Ziegler in einer Pressemitteilung.
Für den parlamentarischen Staatssekretär des Bundesbauministeriums Sören Bartol, der zudem neuer Vorsitzender der hessischen SPD ist, spielt vor allem die Verwendung von Recycling-Material eine wichtige Rolle: „Als Regierung sind wir natürlich bestrebt in Zukunft nachhaltiger zu werden. Bis 2045 wollen wir auch den Gebäudesektor klimaneutral bekommen. Wir wissen, dass heimische Rohstoffgewinnung wichtig ist, um lange Transportwege zu vermeiden und auch angesichts aktueller Krisen Lieferketten kurz und stabil zu halten. Mir ist es wichtig, für die Umsetzung unser langfristigen Strategien den Austausch mit Fachleuten vor Ort zu suchen und keine Politik vom Schreibtisch aus zu betreiben.“
Christoph Hagemeier führt in der vierten Generation das Unternehmen MHI mit knapp 1.100 Mitarbeitern. Er bekräftigte, dass MHI einer der leistungsfähigsten Roh- und Baustoffproduzenten in Deutschland sei. Zur Gruppe gehören insgesamt 22 Steinbrüche, wobei der Steinbruch in Nieder-Ofleiden mit einer Kapazität von knapp einer Millionen Tonnen im Jahr einer der wichtigsten Brüche sei. Hohe Qualitätsansprüche, wie sie zum Beispiel Gleis-Schotter für Bahnprojekte erfordere, könnten vor allem mit Rohstoffen aus dem Bruch in Nieder-Ofleiden bedient werden, da der heimische Basalt extrem hohe Schlagwerte aushalte und sehr hohe Festigkeiten aufweise.
Susanne Funk stellte heraus, dass in Deutschland pro Jahr insgesamt 500 Millionen Tonnen Gestein benötigt und verarbeitet würden. „Lediglich 10 % dieses Bedarfes können mit Recycling-Material gedeckt werden, da in Deutschland weit mehr neu gebaut als abgebrochen wird. Deutschland ist noch nicht fertig gebaut“, so die Geschäftsführerin des Mineralstoffverbandes.
Der Bundestagsabgeordnete Felix Döring und der Landtagsabgeordnete Maximilian Ziegler stellten bei dem Besuch ebenfalls die Wichtigkeit von regionalen Brüchen heraus. „Mineralien können nicht beliebig durch andere Materialien oder durch recycelte Produkte ersetzt werden. Für mehr Nachhaltigkeit ist aufgrund des hohen Gewichts und Volumens deshalb vor allem die Regionalität entscheidend. Da wir weiter neuen Wohnraum entwickeln, die Bahn modernisieren und heimische Industrie erhalten wollen, sind wir auf leistungsstarke Brüche vor Ort angewiesen. Der Bruch in Nieder-Ofleiden leistet einen wichtigen Beitrag für verschiedenste Projekte in unserer Region“, so die beiden heimischen Abgeordneten abschließend.
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