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Kolumne von Ralf Scheuer, Geschäftsführer bei Aurum Vermögensmanagement GmbHRekordjagt am Aktienmarkt und erste Zinssenkung in Europa

ALSFELD (ol). Der Aktienmarkt hat sich seit 7 Monaten trotz geopolitischer Risiken kontinuierlich nach oben entwickelt. Die Zinssenkung der EZB in dieser Woche wurde von den Märkten bereits eingepreist. Gold bleibt zudem ein wichtiger Bestandteil breit diversifizierter Depots, da es als „persönliche Währungsreserve“ fungiert.

Seit nunmehr sieben Monaten strebt der Aktienmarkt trotz latent hoher geopolitischer Risiken ohne nennenswerte Unterbrechung nach oben. Die Börsenrally führte seitdem sowohl im amerikanischen S&P 500-Index, als auch im DAX zu einem Plus von deutlich über 20 Prozent.

Haupttreiber waren die Erwartungen, dass rückläufige Inflationsraten deutliche Zinssenkungen der Notenbanken in den USA und Europa ermöglichen würden. Die Hoffnungen wurden bis zuletzt jedoch enttäuscht.

Inflationsentwicklung entscheidend für die weitere Entwicklung

In dieser Woche (6. Juni) machte nun die EZB mit einer Senkung des Leitzinses um 0,25 Prozent den Anfang. Die Märkte haben diese Senkung jedoch bereits eingepreist. Viel wichtiger wird nun der weitere geldpolitische Kurs der Zentralbanken, insbesondere der FED sein. Nachdem die Marktteilnehmer noch zu Jahresbeginn sechs US-Zinssenkungen erwarteten, wird nun für das aktuelle Jahr nur noch von ein bis zwei Senkungen ausgegangen. Aus den Reihen der Notenbanker gibt es jedoch auch Stimmen, die wegen anhaltend hoher Inflationsraten sogar weitere Zinserhöhungen in Erwägung ziehen. Wegen der marktseitig längst eingepreisten Zinssenkungserwartungen würde dies vermutlich zu einer stärkeren Korrektur der Aktienmärkte führen. Die Zentralbanken befinden sich auf einem schmalen Pfad aus dem Druck des höheren Zinsniveaus auf die Refinanzierungskosten von Staaten, Unternehmen und Privathaushalten und auf der anderen Seite ihrer Aufgabe einer nachhaltigen Bekämpfung der Inflation. Ein Kippen in die ein oder andere Richtung hätte weitreichende Folgen für den Finanzmarkt.

Aktienmarktbewertung nicht überteuert, Rückschlagsrisiko nimmt jedoch zu

Die derzeitigen Bewertungen der Indizes sind nicht mehr preiswert, aber noch nicht übermäßig teuer. Sie befinden sich per Saldo am oberen Rand der langfristigen Bewertungsdurchschnitte. Dies zeigt sich insbesondere dann, wenn man die wenigen Wachstumswerte herausrechnet, welche zu einem erheblichen Teil den bisherigen Aufwärtstrend getragen haben.

Demgegenüber stehen immer noch günstig bis fair bewertete Unternehmen, insbesondere aus der zweiten Reihe des Kurszettels. Europa bietet im Vergleich zum US-Markt Bewertungsvorteile, jedoch auch ein konjunkturell, strukturell und geopolitisch ungünstigeres Bild. Trotzdem sind europäische Unternehmen mit global ausgerichtetem Geschäftsmodell aufgrund ihrer Bewertung einen Blick wert. Eine Umsetzung weiterer sehnlich erwarteter Zinssenkungen könnte insbesondere bei zyklischen Unternehmen für neue Kursimpulse sorgen.

Die Bäume wachsen jedoch bekanntlich nicht in den Himmel. Der Aktienmarkt bewegt sich in Wellen, so dass innerhalb intakter Trends auf eine Aufwärtsbewegung eine Konsolidierung oder Korrektur folgt. Beispielsweise werden hierbei die erreichten Bewertungen oder neue Nachrichten und Unsicherheiten verarbeitet. Der satte Anstieg der Aktienmärkte ohne nennenswerte Pause über nunmehr 7 Monate macht ein solches „Luftholen“ des Marktes wahrscheinlich, eröffnet Anlegern aber auch wieder neue Einstiegschancen.

China vor Trendwende ?

Der chinesische Aktienmarkt wurde in den letzten Jahren von Investoren gemieden. Rückblickend war dies wegen des starken Kursrückgangs eine gute Entscheidung, denn andere Regionen Asiens, allen voran Indien, zeigten hingegen eine sehr positive Performance, ebenso ausgewählte Regionen Südamerikas. Mittlerweile erscheinen chinesische Aktien allerdings absurd günstig bewertet. Investoren haben dies seit Frühjahr diesen Jahres erkannt.  Chinas Konjunktur scheint sich mit Wachstumsraten über fünf Prozent zu erholen und der Aktienmarkt hat seinen mehrjährigen Abwärtstrend verlassen. Demgegenüber stehen jedoch weiterhin die geopolitischen Risiken sowie ein Immobilienmarkt in der Krise. Die hohen Risikoabschläge bei den Bewertungen ermöglichen dem risikoaffinen Anleger jedoch einen ersten strategischen Blick auf den dortigen Kurszettel.

Gold ist so teuer wie nie

Der Goldpreis war nach einem größeren Kursanstieg seit Mitte 2020 in einer volatilen Kursspanne zwischen  circa 1600 und 2000 USD gefangen. Ab März diesen Jahres konnte sich das Edelmetall jedoch sehr dynamisch aus dem Seitwärtstrend zu neuen Hochs befreien. Dies ist auf den ersten Blick verwunderlich, denn die gestiegenen Renditen, positive US-Realzinsen und ein relativ fester US-Dollar sprechen eigentlich dagegen und auch die Investmentnachfrage nach Gold-ETF’s ist in den letzten Monaten deutlich gesunken.

Demgegenüber tritt vor allem die Notenbank Chinas als Käufer auf. Wie andere Schwellenländer will China seine Devisenreserven unabhängiger von der Weltleitwährung US-Dollar machen. Ein Grund hierfür könnte sein, dass die USA nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine weitreichende Maßnahmen ergriffen haben, um das Land vom internationalen Finanzsystem auszuschließen, etwa durch das Einfrieren russischer Dollar-Reserven.

Wir rechnen aufgrund des starken Anstieges zunächst mit einer Konsolidierung des Goldpreises innerhalb des übergeordneten langjährigen Aufwärtstrends. Langfristig ist Gold unserer Meinung nach aufgrund seiner besonderen Eigenschaften als „persönliche Währungsreserve“ ein wichtiger Bestandteil breit diversifizierter Depots.

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Diese Marketingmitteilung unterliegt nicht den regulatorischen Anforderungen, welche die Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen/Anlagestrategieempfehlungen sowie das Verbot des Handels vor der Veröffentlichung der Anlageempfehlung/Anlagestrategieempfehlung vorschreiben. Der Verfasser und redaktionell Verantwortliche ist: Aurum Vermögensmanagement GmbH, Bürgermeister-Haas-Str. 5, 36304 Alsfeld, Telefon 06631/ 8018-444. Redaktionsschluss: 06.06.2024

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