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Job Shadowing in SüdtirolAustausch und Erkenntnisse: Berufsbildungszentrum Alsfeld besucht Partner in Meran

ALSFELD/MERAN (ol). Eine Delegation des Berufsbildungszentrums Alsfeld reiste im Mai nach Meran, Italien, zum Berufsbildungszentrum „Dipl. Ing. Luis Zuegg“. Der informative Austausch und die gesammelten Einblicke könnten den Grundstein für eine künftige Partnerschaft beider Bildungseinrichtungen legen.

Am 14. Mai reisten Friedhelm Walther (Schulleiter), Susanne Fricke (Fachbereichsleitung Textiltechnik), Francesco Depalma (Fachbereichsleitung Holztechnik) und Mario Hill (Europaschulkoordinator) laut einer Pressemitteilung der Max-Eyth-Schule Alsfeld nach Meran in Südtirol (Italien).

Am Morgen des 15. Mai wurden sie vom stellvertretenden Direktor des Berufsbildungszentrums „Dipl. Ing. Luis Zuegg“ Meran Bernhard Ploner sowie Lukas Spitaler vor Ort begrüßt. Lukas Spitaler hatte im Vorfeld die Reise, sowie die Inhalte der deutschen Kollegen vor Ort, in Absprache mit Mario Hill koordiniert und organisiert, wie es hieß. Herr Ploner, Tischlermeister und Lehrkraft in diesem Bereich, sowie stellvertretender Direktor, stellte nicht nur die Schule, sondern auch das dortige Ausbildungssystem für Lehrkräfte, als auch für Auszubildende vor. Dabei ging er unter anderem auch auf Schwierigkeiten bezüglich der Ausbildung und dem Ablauf der Ausbildung von Lehrkräften ein. Auch die Ausbildung von Lernenden der verschiedenen Bereiche der Schule, unter anderem Holz, Metall, Sanitär und Schneiderei, präsentierte Herr Ploner lebhaft. Er zeigte die verschiedenen Abläufe und Möglichkeiten einer Ausbildung in Südtirol auf. Hierbei gebe es die Möglichkeit, Ausbildungen vollschulisch oder auch im dualen System zu absolvieren – beides wird an der besuchten Schule in Meran angeboten, sowie die Möglichkeit zur Erreichung der Matura (Abschluss der Oberschule vergleichbar mit einer Hochschulreife in Deutschland).  Auch das Schulsystem im beruflichen Kontext „im Rest von Italien“ wurde an dieser Stelle thematisiert.

Es zeigte sich am ersten Tag, dass die beruflichen Bildungssysteme in Deutschland und Südtirol trotz einiger Unterschiede auch sehr viele Gemeinsamkeiten haben. Vor allem die resultierenden Herausforderungen, welche beide Systeme mit sich bringen, führte im Anschluss an die Vorstellung von Herrn Ploner zu einem regen und sehr interessanten Austausch von allen Beteiligten, hieß es.

Im Anschluss gab es eine erste Führung durch Teile der Schule, welche aus drei unterschiedlichen Gebäuden besteht. Auffallend sei dabei die technisch umfangreiche Ausstattung der Schule gewesen, auf welche die Schule zu Recht stolz sei. „Mit einem Ausblick auf die nächsten beiden Tage ging ein sehr beeindruckender und ereignisreicher Tag für uns zu Ende“, so die Besucher aus Alsfeld.

Der zweite Tag vor Ort stand unter dem Aspekt der Hospitationen und des Austauschs in den jeweiligen Bereichen. Während die Kollegin Susanne Fricke und die Kollegen Francesco Depalma und Mario Hill diesen Tag bei den Meraner Kollegen in verschiedenen Unterrichtseinheiten, sowohl im Praxis- als auch Theorieunterricht, der jeweiligen Bereiche hospitierten, erhielt Schulleiter Friedhelm Walther einen Einblick in die schulorganisatorischen Abläufe des Berufsbildungszentrums. Jeder lernte nicht nur die unterrichtlichen Abläufe an der gastgebenden Schule kennen, sondern konnte sich auch über die vielfältige Ausstattung, die Organisation von Inhalten und die alltäglichen Herausforderungen austauschen. Hierbei wurden auch erste Ideen mit den dortigen Kolleginnen und Kollegen entwickelt, wie man gegebenenfalls eine Partnerschaft beider Schulen initiieren könnte. Unisono zeigte man sich überrascht, wie schnell dieser Tag mit Unterrichtsschluss um 16:55 Uhr endete.

Am letzten Tag stand der Austausch mit der Direktorin des Berufsbildungszentrums „Dipl. Ing. Luis Zuegg“ Frau Moroder auf der Tagesordnung. In einer angenehmen Atmosphäre tauschte man sich über die vergangen zwei Tage aus und erhielt von Frau Moroder weitere Interessante Einblicke in die Abläufe und Organisation einer Berufsschule in Südtirol. Es zeigte sich auch in diesem Gespräch, dass die Gemeinsamkeiten der beiden Schulen, wenn auch unter anderen Gegebenheiten, groß seien. Aufgrund dieser Gemeinsamkeiten, des guten Austauschs in den verschiedenen Bereichen und dem gegenseitigen Interesse, plante man schon die ersten Schritte für einen „Gegenbesuch“ der Südtiroler Kollegen in Alsfeld – auch mit dem Ziel die Lernenden in Kontakt zu bringen, wie es hieß.

Am Ende des Tages nutzte man die Zeit, um sich bei allen Beteiligten vor Ort herzlich mit einem Gastgeschenk, unter anderem von der Stadt Alsfeld, zu verabschieden. Ein großer Dank gilt Lukas Spitaler, einem begeisternden Pädagogen am Berufsbildungszentrum „Dipl. Ing. Luis Zuegg“, der die Alsfelder in der Vorbereitung ihres Besuchs tatkräftig unterstützt habe und vor Ort ein super Ansprechpartner gewesen sei. „Selbst kurzfristige Anfragen und Wünsche konnte er für uns realisieren“, so die Alsfelder Delegation. Am Samstag reiste man mit vielen Einblicken und Eindrücken wieder nach Alsfeld – ein mehr als gelungenes Job Shadowing endete.

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