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Spanien-Austausch der Albert-Schweitzer-Schule geht mit Erasmus+ neue WegeErfahrungen sammeln im europäischen Netzwerk

ALSFELD (ol). Kürzlich fand ein Austausch der Albert-Schweitzer-Schule mit einer Schule aus der Nähe von Barcelona statt. „Es geht bei dem Austausch, der von dem europäischen Erasmus+-Programm gefördert wird, darum, sich als junger Mensch in einem anderen Land umzuschauen und gemeinsam an verschiedenen Themen zu arbeiten“, erläutert Katja Körner.

21 junge Spanier waren kurz nach den Osterferien in Alsfeld zu Gast: Gemeinsam mit der Escola Multilingüe, Colegio Sant Lluis de Pla i Amell, aus Begues, 20 Kilometer von Barcelona entfernt, nimmt die Albert-Schweitzer-Schule an einem Erasmus-Austausch teil, der Schüler dazu einlädt, sich im jeweiligen Land zu begegnen, europäische Kontakte zu knüpfen und auch die Kommunikationsmöglichkeiten zu ergründen: Denn es sind nicht nur Spanisch-Schüler, die von deutscher Seite aus teilnehmen, sondern das Angebot ging an alle Jugendlichen der neunten Klasse, die vor allem im Wahlpflichtunterricht auf den Austausch vorbereitet wurden.

Die Sprache, die alle verbindet, ist Englisch, denn von den jungen Spaniern kann niemand deutsch, heißt es in der Pressemeldung der Albert-Schweitzer-Schule. „Es geht bei dem Austausch, der von dem europäischen Erasmus+-Programm gefördert wird, darum, sich als junger Mensch in einem anderen Land umzuschauen und gemeinsam an verschiedenen Themen zu arbeiten“, erläutert Katja Körner, die den Austausch auf Seiten des Alsfelder Gymnasiums organisiert hat.

Als Thema hatten die beiden Schulen „Green Erasmus und Nachhaltigkeit“ ausgesucht und dazu gemeinsame Pläne gemacht – ein Schwerpunkt, dessen Lerninhalte die Schulen sich per Zertifikat bestätigten und nachdem sich auch die Programme der Aufenthalte richten, wie einige Schülerinnen rückblickend berichteten.

Nachdem die beiden Lehrkräfte Katja Körner und Susanne Homola die spanische Gruppe vom Flughafen abgeholt hatten, trafen sich die Gäste und ihre Gastfamilien in der Schule. Nach einem fröhlichen Meet and Greet in der Schule und einem ersten Abend im Kreis der Gastfamilien, ergab sich wetterbedingt ein etwas anderes Programm als geplant, auch wenn viele Exkursionen trotz der Kälte und des Regens stattfanden.

Mit der Lasertag-Arena bot Alsfeld auch bei schlechtem Wetter eine gute Freizeitmöglichkeit für die Jugendlichen. Alle Fotos: Körner

So ging es beispielsweise in den Wald, in dem unter der Leitung von Förster Tobias Behlen von HessenForst Bäume gepflanzt wurden, oder in die Forschungseinrichtung Mesocosm nach Neu-Ulrichstein, wo Professor Doktor Peter Ebke mit seinem Team und den Schülern unter anderem die Auswirkungen menschlichen Handelns auf Wasser und Umwelt erforschte.

Nicht wenige der Gäste mussten sich in der kalten Woche nach Ostern warme Sachen und regenfeste Kleidung ausleihen. Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – verlebten sie eine unvergessliche Woche im Vogelsberg, in der – mit Bezug auf das Thema – auch das Klärwerk mit einer Führung vor Ort auf dem Programm stand. Hier waren Susanne Bolduan und Ralf Schönhals für die Informationen und die Führung zuständig. Thema war unter anderem die Aufbereitung von Abwasser zu Trinkwasser.

Überall ging es um den Schutz der Natur und den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen. „Ohne die Unterstützung unserer Kooperationspartner und des Kollegiums aus dem sprachlichen Zweig wäre dieses Programm nicht möglich gewesen“, sagt Körner und dankt ihnen sowie den spanischen Kolleginnen Cristina Martínez Pajares und Magdalena Ventura Allmiral für die tatkräftigte Mitwirkung.

Trotz der vielen Unternehmungen war in der Woche auch Zeit für private und freizeitorientierte Vorhaben: Shoppen in Gießen, Rundgang in Alsfeld, Kletterwald, Sommerrodelbahn, Lasertag, gemütliche Beisammensein in unterschiedlicher Besetzung. „Viele von uns haben gemeinsam gekocht und gegessen und auch viel gequatscht“, berichten Antonia, Marlene und Celina.

Wie Wasser und Umwelt von menschlichem Handeln beeinflusst werden, konnten die Schüler in Neu-Ulrichstein erforschen.

Sie hatten wie alle anderen ihre spanischen Gäste schon vor der Reise per Instagram oder E-Mail kennengelernt und sich auch schon hier und da geschrieben. Dennoch war es auch aufregend für sie, ob alles so passt, und wie es ist, wenn man eine Woche lang für jemanden auf gewisse Art und Weise zuständig ist. Es hat sich gelohnt, sagen die Mädchen hinterher und berichten von Freundschaften, die neu entstanden sind. Gefeiert wurde all das mit einem abschließenden Grillfest und am Abreisetag einem Stadtbummel durch Frankfurt.

Neben den vielen thematischen Dingen, die es gemeinsam zu lernen gibt, ist gerade dies auch Sinn eines Austausches, sagt Katja Körner: „Es geht darum, offen zu sein, seine Sprachkenntnisse auszuprobieren, sich auf Neues einzulassen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.“

All das können Antonia, Marlene und Celina bestätigen: Sie haben viel erlebt mit ihren Gästen und selbst große Lust bekommen, nicht nur im Sommer einen Gegenbesuch zu machen, sondern vielleicht auch längere Zeit im Ausland zu verbringen.

Katja Körner: „Schülermobilität und Internationalität sind große Themen, die das Erasmus+-Programm unterstützt. Die Planung und Organisation sind zwar gerade beim ersten Mal aufwendig, doch so können auch Jugendliche teilnehmen, die sich sonst keinen längeren Auslandsaufenthalt leisten können.“ Und nicht nur das: Auch längere Schulaufenthalte im Ausland von bis zu einem halben Jahr können von Erasmus gefördert werden. Und auch hierüber denken einige Schüler jetzt nach.

Viel Freude bei der Waldaktion hatten die Jugendlichen auch unabhängig von den kalten Temperaturen.

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