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Lieber „hüllenlos“ im WaldRotary Club Alsfeld und Forstamt Romrod kämpfen gegen Plastik im Wald

ALSFELD/ROMROD (ol). In einer gemeinsamen Aktion haben Mitglieder des Rotary Club Alsfeld und des Forstamtes Romrod Plastikhülsen von Bäumen entfernt, die bisher zur Abwehr von Wildtieren dienten. Diese Hülsen stellen eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar, da sie trotz Herstellerangaben nicht biologisch abbaubar sind und als Mikroplastik in den Boden gelangen.

Lieber „hüllenlos“ im Wald, das wünscht sich HessenForst und auch viele andere, die verhindern wollen, dass immer mehr Plastik in unseren Naturkreislauf gerät. Diesem Wunsch hat sich der Rotary Club Alsfeld in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Romrod angenommen, so heißt es in einer Pressemitteilung des Rotary Clubs. Das Ziel des gemeinsamen Vormittags bestand am 4. Mai darin, die mittlerweile den Kinderschuhen entwachsenen Bäume von den Plastikhülsen zu befreien, die sie bis dahin von dem Verbiss der Wildtiere geschützt haben.

Dazu trafen sich die Gruppe des RC Alsfeld mit dem Forstwirtschaftsmeister Benjamin Fetzing und dem Forstoberinspektor Anton Wernik, beide Mitarbeiter des Forstamtes Romrod. Auf einer Fläche, die nach dem Orkan Kyrill mit umhüllten Jungpflanzen wieder aufgeforstet worden war, sollte nun mit vereinten Kräften Hand angelegt werden.
Die beiden Vertreter des Forstamtes freuten sich über die Aktion und dankten der Gruppe auch im Namen der Amtsleiterin, Frau Bloss, für die Initiative.

Zur Begrüßung waren weiterhin der Abteilungsdirektor Stefan Nowack, Leiter der Abteilung Waldentwicklung und Umwelt in der Landesbetriebsleitung von HessenForst und der ehemalige Leiter des Forstamtes Romrod, Forstdirektor Hans-Jürgen Rupp anwesend. Viele der Teilnehmenden haben neben dem naturwissenschaftlichen Hintergrund einen engen Bezug zur Jagd und fühlen sich dem Schutz von Natur und Umwelt besonders verpflichtet, heißt es. Die beiden jungen Mitarbeiter erklärten gemeinsam mit Stefan Nowack, die Zusammenhänge, die die heutige Aktion notwendig gemacht haben:

Das Pflanzen von Bäumen ist wichtig für Umwelt und Klima. Auch deren Aufwuchs zu großen starken Bäumen müsse bestmöglich gesichert werden. Jetzt gehe es darum, mit den unliebsamen Resten des Aufwuchsschutzes aufzuräumen. In unseren heimischen Wäldern sind großflächig Wuchshülsen aus Plastik verbaut worden, um die Jungpflanzen vor Verbiss zu schützen. Die Hülsen, so die Angabe des Herstellers, sollten biologisch abbaubar sein, was aber leider nicht der Fall war, heißt es in der Pressemitteilung. Je nachdem, wie lange diese Hülsen der Sonne und dem Wetter ausgesetzt sind, verwittern sie zunehmend. Die zersetzten Bestandteile wandern als Plastik-Mikropartlkel in den Boden und so in den Naturkreislauf, heißt es. Deshalb sei es so wichtig, die verbliebenen Hülsen schnellstmöglich aus dem Wald herauszuschaffen.

In Zukunft werde es vor dem Hintergrund des Klimawandels immer wichtiger sein, dass möglichst viele Bäume gesund aufwachsen. Das stellt eine besondere Herausforderung dar. Die richtigen Baumarten müssen an den richtigen Stellen gepflanzt werden, damit sie mit den neuen Klimabedingungen zurechtkommen und gegenüber Schädlingsbefall widerstandsfähig sind, heißt es. Besonderes Augenmerk sei auf eine angepasste Bejagung zu legen, damit sich die Schäden durch Verbiss der Wildtiere in Grenzen hielten und man auf Verbissschutz bei Einzelbäumen möglichst verzichten könne.

Nach dem kurzen fachlichen Einstieg in das Thema wurde angepackt. Bestens ausgestattet mit Handschuhen, Cuttermessern und Seitenschneidern, gingen die Helferinnen und Helfer beherzt ans Werk, wie es hieß. Die Hülsen mussten aufgeschnitten, von dem Haltestock abgeschnitten, ineinandergeschoben und dann durch Brombeeren und unwegsames Gelände an den Wegesrand transportiert werden

Bis zum Mittag sei die gesamte Fläche von Plastik befreit gewesen. Die beiden Mitarbeiter des Forstamtes Romrod konnten einen ganzen Anhänger, vollgepackt mit Plastikmüll, aus dem Wald herausfahren.

Für die tatkräftigen Helferinnen und Helfer wurde am nahegelegenen Merschröder Teich ein Frühstück bereitet. Frische Wildschweinbratwurst vom Grill und Kaltgetränke waren ebenso im Angebot wie Kaffee und Kuchen. Bei gemeinsamen Gesprächen und aufmerksamer Beobachtung der vielfältigen Eindrücke an dem kleinen Biotop ging die gemeinsame Aktion zu Ende. Es blieb das gute Gefühl, vor Ort etwas Sinnvolles und Wichtiges begonnen zu haben: „Der Plastikmüll, der hier entsorgt wurde, landet garantiert nicht in der Nahrungskette. Das kommt allen zugute“, so die Helfer abschließend.

Ein Gedanke zu “Rotary Club Alsfeld und Forstamt Romrod kämpfen gegen Plastik im Wald

  1. Wie kann sowas geschehen? WER IST VERANTWORTLICH ? Ich denke das sich einige die Taschen voll gemacht haben bei dem Kauf. Es gibt noch viele solcher Beispiele ,ersmal Kohle machen.

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