Eine Lesung zum Thema Flucht und HeimatUnsere Geschichten – Die Flucht in eine fremde Heimat
NIEDER-GEMÜNDEN (ol). In einer berührenden Lesung in der evangelischen Kirche in Nieder-Gemünden werden Schülerinnen und Schüler aus Afghanistan, Irak, Ukraine, Syrien und Moldau ihre Fluchtgeschichten vortragen. Die Flüchtlingsinitiative Gemünden setzt sich für ein besseres Verständnis und gegenseitiges Miteinander ein.
Was ist Heimat und was bedeutet sie für mich persönlich? Schülerinnen und Schüler aus dem Bereich Deutsch als Fremdsprache der Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar haben sich mit diesen Fragen befasst und im Zuge dessen ihre eigenen Fluchtgeschichten aufgeschrieben und als Buch veröffentlicht. Der Band versammelt sieben Beiträge von jungen Menschen aus Afghanistan, Irak, Iran, der Republik Moldau, Syrien und der Ukraine.
Daraus werden einige von ihnen laut einer Pressemitteilung der Flüchtlingsinitiative Gemünden jetzt im Rahmen einer Veranstaltung der Initiative in Nieder-Gemünden vorlesen.
„Unsere Geschichten – Die Flucht in eine fremde Heimat“ lautet der Titel des Buches, das der Büchner Verlag in vor kurzem veröffentlicht hat. Sieben Schülerinnen und Schüler schildern darin ihre ganz persönlichen Erlebnisse auf dem meist beschwerlichen und teilweise gefährlichen Weg, auf dem sie ihre alte Heimat verlassen mussten, wie es heißt. Sie lassen in die Beschreibung der Ereignisse auch ihre Gefühle einfließen, ihre Unsicherheit und Angst, aber auch die Hoffnung auf ein besseres Leben in einem anderen, fremden Land, das Heimat werden soll.
Die Jugendlichen kommen aus unterschiedlichen Ländern: Afghanistan, Irak, Iran, Syrien, der Republik Moldau und der Ukraine. Im Rahmen des Unterrichts an der Clemens-Brentano-Europaschule (CBES) in Lollar wurden ihre unterschiedlichen Erfahrungen thematisiert. Sultana Barakzai, die Deutsch als Zweitsprache an der Schule unterrichtet, entwickelte mit ihnen die Idee, ihre Erzählungen in einem Buch zusammenzufassen.
Die Hessenschau berichtete ausführlich darüber (https://www.hessenschau.de/kultur/unsere-geschichten-jugendliche-schildern-ihre-flucht-in-einem-buch-v1,buch-fluchtgeschichten-jugendliche-100.html).
Mit einer Lesung in der evangelischen Kirche in Nieder-Gemünden möchte die Flüchtlingsinitiative Gemünden jetzt auf die Publikation aufmerksam machen, heißt es. Rainer Lindner, Sprecher der Bürgerinitiative sieht darin die Möglichkeit, erneut einen Beitrag zum Leitgedanken der Initiative zu leisten: „Miteinander reden, statt übereinander“.
Ihre Buchbeiträge vortragen werden Oleksandr Suiarko und Kateryna Klymenko aus der Ukraine, Ros Ibrahim aus Syrien und Hania Shojaee aus Afghanistan. Herausgeberin und Initiatorin Sultana Barakzai wird ebenfalls dabei sein. Die Lesung erfolgt in Deutsch und es wird kein Eintritt verlangt. „Wir freuen uns jedoch über Spenden,“ so Lindner, der darauf verweist, dass das Engagement der Flüchtlingsinitiative ehrenamtlich geleistet wird.
Übrigens hat sich die Flüchtlingsinitiative seit einigen Monaten mit anderen örtlichen Gruppen zum Aktionsbündnis „Gemünden bleibt bunt“ zusammengeschlossen. Darin setzen sich neben dieser die evangelische Katharinengemeinde, der Kirchenvorstand Rülfenrod, die lokale SPD, der TSV Nieder-Gemünden und der VdK-Ortsverband gegen fremdenfeindlich und rechtsextreme politische Strömungen ein. Seit kurzem haben sich außerdem die Kontakte zu der benachbarten Initiative „Mücke bleibt bunt“ intensiviert. Im Ergebnis werden demnächst gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt, heißt es abschließend.
Unsere Geschichten – Die Flucht in eine fremde Heimat: Eine Lesung zum Thema Flucht und Heimat von Sultana Barakzai (Hg.), Oleksandr Suiarko, Ukraine, Ros Ibrahim, Syrien, Kateryna Klymenko, Ukraine, Hania Shojaee, Afghanistan findet am Freitag, den 26. April um 19 Uhr in der Evangelischen Kirche, Hohlstrasse, 35329 Nieder-Gemünden statt. Veranstalter ist die Flüchtlingsinitiative Gemünden. Kontakt: Fi-Gemuenden@t-online.de.
Buchtipp
Unsere Geschichten: Die Flucht in eine fremde Heimat
Sultana Barakzai (Hg.),
Büchner Verlag 2024
19 Euro
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