Feuerwehrleute üben gefährlichen Einsatz an öffentlicher LadestationFreiwillige Feuerwehr Romrod trainiert Löscheinsatz an brennendem Elektroauto
ROMROD (pw). Die Freiwillige Feuerwehr in Romrod hat an einer öffentlichen Ladestation ein brennendes Elektroauto simuliert, um ihre Einsatzkräfte auf Gefahren und Besonderheiten solcher Szenarien vorzubereiten. Mit speziellen Hilfsmitteln und Schulungen wurde das Vorgehen beim Brandschutz an Elektrofahrzeugen trainiert.
Ein brennendes Elektroauto stellte am Donnerstagabend laut einer Pressemitteilung der Freiwilligen Feuerwehr Romrod das Szenario einer Übung der Freiwilligen Feuerwehr in Romrod dar. Das Training der Feuerwehrleute erfolgte an der öffentlichen Ladestation vor der Schlossapotheke in der Stadtmitte. Für die Ausbildung wurde ein vollelektrisches Übungsfahrzeug an einer Ladesäule mit einigen Raffinessen vorbereitet. „Die Mobilität ist stetig im Wandel, man denke nur an das erste Automobil der Welt, welches im Jahr 1888 zunächst nur bei einer Apotheke den nötigen Kraftstoff in Form von Ligroin tanken konnte“, so ein Sprecher der Feuerwehr. Er betonte dahingehend die Bedeutung der stetig angepassten Ausbildung von Feuerwehrleuten.
Mit glühenden Akkuzellen, ausströmenden Gasen und einer feuerroten Warnmeldung trafen die trainierenden Brandschützer am Donnerstag auf eine realistische Unglücksdarstellung, hieß es. Für die Gefahrenabwehr rüsteten sie sich unter anderem mit einer Wärmebildkamera und einem Mehrgasmessgerät aus. Die beiden Hilfsmittel dienen den Feuerwehrleuten bei solchen Einsätzen zum Schutz. „Die Warntemperatur bei einem Akku beginnt ab etwa 60 Grad Celsius, bei weiter steigender Temperatur treten verschiedene Gase unter Druck aus und es kommt letztendlich zum Brand“, so der Feuerwehrsprecher. Um genau diese Szenarien zu trainieren, wurde das Übungsfahrzeug mit zellähnlichen Wärmekissen, einem Gasgenerator und einem Display mit Fehlermeldung präpariert. So konnte die Verwendung von Wärmebildkamera und Mehrgasmessgerät trainiert werden.
Ein Augenmerk der Übung lag auch auf der Verwendung der nötigen Rettungskarte, die mittels eines QR-Codes aus dem Ladedeckel des Fahrzeugs ausgelesen wurde. So konnten sich die Feuerwehrleute über die Hochspannungskomponenten des Elektroautos und deren Abschaltung informieren. Bei dem Übungsfahrzeug standen mit einer sogenannten Hochvolt-Trennung an einer Niedervoltstelle sowie einer Kabeltrennstelle gleich zwei Optionen zur Verfügung. „Das sind zwei zusätzliche Sicherheitspuffer, denn bei Unfällen mit Auslösung von Airbags und Gurtstraffern wird das Hochvoltsystem in der Regel automatisch abgeschaltet“, erklärt der Feuerwehrsprecher.
Für die Bekämpfung des Brandes gingen die Feuerwehrleute wie bei einem regulären Fahrzeugbrand mit Atemschutzgeräten und einem speziellen Strahlrohr vor, hielten aber einen Sicherheitsabstand zum Elektroauto und der mit Stromkabel verbundenen Ladesäule ein. „Die nötigen Sicherheitsabstände für das Löschen von elektrischen Anlagen sind meist schon auf den Strahlrohren aufgedruckt“, informierte der Feuerwehrsprecher.
Das rund einstündige Training habe besonders die Führungskräfte der Wehr zum Anwenden von einfachen Sofortmaßnahmen geschult, aber auch dem Beurteilen der Einsatztaktik im Hinblick auf Materialaufwand, Brenndauer der Batterie und verwendeter Löschwassermenge. „Unglücken kann man nur mit guter Ausbildung entgegentreten“, so der Feuerwehrsprecher zum Umfang. Er bedankte sich bei dem örtlichen Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr, der die notwendigen Materialien für die hochwertige Ausbildung der Brandschützer ermöglichte.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Romrod
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