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Auszeichnung für außergewöhnlich engagierte NachwuchsarbeitFreiwillige Feuerwehr Romrod erhält Hessischen Feuerwehrpreis für innovative Mitgliedergewinnung

ROMROD (ol). Die Freiwillige Feuerwehr Romrod wurde kürzlich mit dem Hessischen Feuerwehrpreis für ihre kontinuierliche und engagierte Nachwuchsarbeit sowie ihre kreativen Aktionen zur Mitgliedergewinnung ausgezeichnet. Mit einem Preisgeld von 1000 Euro würdigte die Jury die innovativen Ideen und die engagierte Kommunikation der Feuerwehr in der Stadt.

Die Freiwillige Feuerwehr Romrod ist laut einer Pressemitteilung des Vereins am vergangenen Freitagabend mit dem dritten Platz des Hessischen Feuerwehrpreises ausgezeichnet worden. Der Hessische Innenminister Peter Beuth überreichte die Auszeichnung mit einem Preisgeld von 1000 Euro in Frankfurt. Der von der Sparda Bank Hessen gestiftete Preis wird seit dem Jahr 2009 in Kooperation mit dem Hessischen Landesfeuerwehrverband vergeben.

Der Ideenwettbewerb fokussierte in diesem Jahr das Thema „Technische Innovationen und Mitgliedergewinnung“. Laut Jury zeichnet sich die Freiwillige Feuerwehr Romrod durch eine kontinuierliche, außergewöhnlich engagierte Nachwuchsarbeit aus. Mit Aktionen wie dem „Mitmach-Abend“, eine Art Schnupperkurs für Quereinsteiger, der „AnsprechBar“ vor dem örtlichen Einkaufszentrum sowie Beteiligungen an lokalen Events und der Ausrichtung kleiner Wettbewerbe machen die Feuerwehrleute nicht nur regelmäßig auf ihre bedeutende Aufgabe in der Stadt aufmerksam, sondern steigern nachweislich die Zahl ihrer Mitglieder.

Wie die Jury sagte, gestaltet die Wehr ihr Ausbildungsprogramm ansprechend und modern, was die Identifikation mit der Feuerwehr intensiviere und das Wir-Gefühl stärke. Darüber hinaus kommuniziere die Freiwillige Feuerwehr Romrod ihre Aktivitäten regelmäßig über die gesamte mediale Breite und verhelfe den hessischen Feuerwehren somit zu mehr Aufmerksamkeit. Mit der Auszeichnung und dem Preisgeld verband die Jury den Wunsch, dass die Freiwillige Feuerwehr Romrod ihre Aktivitäten zum Erhalt der Wehr weiterhin so ansprechend und erfolgreich gestaltet.

„Wir alle können uns glücklich schätzen, dass es in Hessen rund 70.000 ehrenamtliche Feuerwehrleute gibt, denn ihr Einsatz ist unverzichtbar für unsere Sicherheit und das Gemeinwesen. Seit 2009 stellt deshalb der Hessische Feuerwehrpreis die herausragenden Projekte und außergewöhnliche Rettungstaten von Feuerwehren in den Mittelpunkt. Der Feuerwehrpreis ist nicht nur ein gebührender Lohn, sondern auch Ausdruck von Wertschätzung und gesellschaftlicher Anerkennung für dieses ehrenamtliche Engagement. Wie vielfältig und kreativ dieses Engagement aber auch abseits der eigentlichen Einsatzlagen ist, zeigen die eingereichten Bewerbungen um den Feuerwehrpreis 2023. Den diesjährigen Preisträgern gratuliere ich sehr herzlich und bedanke mich bei allen Bewerbern für den großartigen Einsatz“, so Innenminister Peter Beuth. Er war zu der Preisverleihung am Freitagabend Just-in-time per Flugzeug von der Innenministerkonferenz in Berlin nach Frankfurt gekommen. Zu den dortigen Beratungen teilte er mit, dass es aus seiner Sicht nicht sein könne, wenn Ehrenamtliche mit rund 30 Jahre alten Einsatzfahrzeugen des Zivilschutzes ihren Dienst verrichten müssten. Aus seiner Sicht müsse die Ausstattung dem Ehrenamt entsprechen. Zur Preisverleihung in Frankfurt war auch Romrods Stadtverordnetenvorsteherin Christiane Schlitt angereist. Sie sprach den Romröder Feuerwehrleuten die Wertschätzung der Stadtpolitik aus und informierte sich über das Ehrenamt im Brandschutz. Die Freiwillige Feuerwehr Romrod wurde zuletzt mit dem zweiten Platz des Förderpreises „Helfende Hand“ des Bundesinnenministeriums, mit der Bezeichnung „Feuerwehr der Monats“ des Hessischen Innenministeriums und mit dem ersten Platz des Hessischen Katastrophenschutzpreises 2021 für ihr Engagement im Ehrenamt ausgezeichnet, hieß es.

Für die Auswahl der Hessischen Feuerwehrpreise sorgte eine siebenköpfige Jury. Zu ihr zählten der Präsident des Hessischen Feuerwehrverbandes Norbert Fischer sowie dessen Geschäftsführer Harald Popp, der Abteilungsleiter für Brand- und Katastrophenschutz im Hessischen Innenministerium Ministerialdirigent Dr. Tobias Bräunlein, der Referatsleiter Ehrenamtsförderung des Hessischen Innenministeriums Sebastian Poser, die Frauensprecherin des Landesfeuerwehrverbandes Karin Plehnert-Helmke, der Landesjugendfeuerwehrwart Markus Potthof und der Prokurist der Sparda-Bank Hessen Peter Hoffmann. Letzterer moderierte die Preisverleihung und unterstrich, dass der Wert einer Auszeichnung auf der Qualität einer Jury beruht.

Den ersten Preis des Wettbewerbs entschied der Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg für sich, der seit 2014 neue Wege bei der Mitgliederakquise geht: Ein siebenköpfiges Dialogtrainer-Team schult Feuerwehrleute in der Ansprache potentieller neuer Mitglieder. Während der fünfstündigen Schulungen werden den Teilnehmenden die Grundzüge einer erfolgreichen Gesprächsführugn vermittelt, die sie im Anschluss sowohl bei zufälligen Begegnungen als auch bei zielgerichteten Aktionen anwenden können. Zudem werden die Wehren bei der Planung und Ausrichtung ihrer Events zur Mitgliedergewinnung beraten und begleitet, heißt es.

Den zweiten Platz belegte die Freiwillige Feuerwehr Bad Homburg gemeinsam mit dem Kreisfeuerwehrverband Hochtaunus. Sie wurden für ihre herausragende Erfindung, dem „Recover-E-Bag“, und dessen Umsetzung im Hochtaunuskreis belohnt. Die benötigte Löschwassermenge und Einsatzzeit bei E-Fahrzeugen seien um einiges höher als bei herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen. Sind die offenen Flammen eines brennenden E-Fahrzeugs gelöscht und die Oberfläche auf ca. 70 °C abgekühlt, kommt der Ende 2017 von Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehr Bad Homburg entwickelte „Recover-E-Bag“ zum Einsatz, heißt es. Mittels Plane und Zurrgurten wird das Auto umhüllt und die Fahrzeugbatterie bis zur Oberkannte mit Wasser befüllt und somit gekühlt. Einmal angebracht, kann der „Recover-E-Bag“, wenn nötig, bis zur endgültigen Entsorgung um das Fahrzeug gespannt bleiben und somit eine sichere Lagerung ohne weitere Kontamination der Umgebung gewährleistet werden, so heißt es abschließend.

Fotos: Feuerwehr Romrod

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