ALSFELD (ol). Ingrid Kober und Jens Buchhammer erhielten kürzlich den Ehrenpreis 2023 der Stadt Alsfeld für ihren unentgeltlichen Einsatz beim traditionsreichen Christkindwiegen. Die Auszeichnung würdigt ihre Bemühungen, die jahrhundertealte Tradition aufrechtzuerhalten und hat ein Preisgeld in Höhe von 250 Euro zur Folge.

In diesem Jahr erhielten Ingrid Kober und Jens Buchhammer laut einer Pressemitteilung der Stadt Alsfeld für ihren unermüdlichen, ehrenamtlichen Einsatz zum Erhalt und Fortführung der Tradition des Christkindwiegens in der Stadt Alsfeld den Ehrenpreis im Rahmen der letzten Stadtverordnetenversammlung am 07. Dezember.

Kober, die bis dieses Jahr Vorsitzende des Gesangvereins Liederkranz Harmonie Alsfeld e.V. war, der seit 1849 das Christkindwiegen organisiert hat, war selbst über 70 Jahre lang „mit auf dem Turm“. Das Christkindwiegen sei ihr eine Herzensangelegenheit. Ihr Vater sang bereits beim Christkindwiegen. Später heiratete Kober einen Turmsänger. Sie habe die Weichen dafür gestellt, dass durch Umbenennung des Vereins in „Alsfelder Christkindwiegen e.V.“ und durch das Finden eines neuen Vorstandes die über 350-jährige Tradition in Alsfeld in stabilen Strukturen weitergehen könne. Jens Buchhammer, Sohn des leider verstorbenen Hans „Hansi“ Buchhammer, der 60 Jahre lang das Christkindwiegen organisierte, führt seit diesem Jahr als Vorsitzender die Geschicke des umbenannten Vereins, so heißt es.

Für das Bewahren des kulturellen Erbes bedankte sich die Stadt Alsfeld mit dem Ehrenpreis. Stadtverordnetenvorsteher Michael Refflinghaus und Bürgermeister Stephan Paule dankten Kober und Buchhammer stellvertretend für alle Aktiven für diesen Einsatz zum Fortführung einer jahrhundertealten Tradition. „Wir sehen uns an Weihnachten auf dem Turm“, versprach Paule, der seit Übernahme des Bürgermeisteramtes auch zu den weihnachtlichen Turmsängern gehört.

Das Christkindwiegen

Seit 1674 ist es ein wichtiger Bestandteil der Weihnachtszeit in Alsfeld: das Christkindwiegen.  Am Heiligabend steigen Sänger und Bläser die gut 145 Stufen hinauf, um vom Turm der Walpurgiskirche Weihnachtslieder zu singen. Es ist eine besondere Atmosphäre, wenn die Musik über die Stadt schwebt und die Menschen in festliche Stimmung versetzt.

Seit 1849 hält der Gesangverein „Liederkranz Harmonie“ zusammen mit den Posaunenchören der Kirchengemeinde diese Tradition aufrecht, die in diesem Jahr erstmalig wegen einem scheidenden Vorstand und fehlende Nachfolger fast vor dem Aus gestanden habe.

Der Ehrenpreis der Stadt Alsfeld

Für besonders ehrenamtliches Engagement verleiht die Stadt Alsfeld jährlich den Ehrenpreis der Stadt Alsfeld. Er ist der Nachfolger der früher verliehenen Preise „Kulturehrenpreis“ und „Sportehrenpreis“. Damit können einzelne Personen, Vereine und Gruppen für ihren unentgeltlichen, ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle der Stadt Alsfeld geehrt werden, heißt es. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 250 Euro verbunden.

Jedes Jahr bittet die Stadt Alsfeld um Vorschläge für den Ehrenpreis. Die Vorschläge inklusive Begründung des Vorschlages für eine Auszeichnung können alle Alsfelder Bürger sowie Vereinsvorstände bis zum 14. November eines jeden Jahres an den Magistrat der Stadt Alsfeld, Stichwort „Ehrenpreis“, Markt 1, in 36304 Alsfeld oder per E-Mail an die zuständige Stabsstelle Soziales und Kultur, Michael Seum, m.seum@stadt.alsfeld.de richten.