Einblick in die DNA des demokratischen Systems400 Schülerinnen und Schüler nehmen an Juniorwahlen an der Alexander-von-Humboldt-Schule teil
LAUTERBACH ((ol). 400 Schülerinnen und Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule in Lauterbach haben kürzlich im Rahmen der Juniorwahl einen Einblick in die Funktionsweise des demokratischen Systems erhalten. Mit echten Wahlunterlagen und einer Wahlurne wurden die Jugendlichen dazu ermutigt, sich mit Politik auseinanderzusetzen und ihre eigenen Meinungen zu bilden.
Am 8. Oktober wurde der Hessische Landtag gewählt und auch in Lauterbach hatten in der vorausgegangenen Woche schon 400 junge Menschen ihre Stimme abgegeben, so heißt es in einer Pressemitteilung der Alexander-von-Humboldt-Schule in Lauterbach. Die Schülerinnen und Schüler nahmen an der Juniorwahl teil, die regelmäßig vor wichtigen Wahlen von der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung veranstaltet wird.
Teilnehmende Schulen erhalten hierfür echte Wahlunterlagen und eine echte Wahlurne und sind angehalten, die Wahlen wie in einem normalen Wahlbüro abzuhalten. Die Alexander-von-Humboldt-Schule ermöglicht ihren Schülerinnen und Schülern schon seit vielen Jahren die Teilnahme an den Juniorwahlen und damit auch einen Einblick in die DNA des demokratischen Systems. Als Vorbereitung und zur weiteren Information der Schülerinnen und Schüler hatte die Schule bereits vor den Ferien alle Direktkandidaten für die Landtagswahl eingeladen und den Schülerinnen und Schülern der Q2 einen vertieften Einblick ermöglicht, heißt es.
An der AvH übernahm der PoWi-LK der Q1 unter der Leitung von Nicolas Hahn die Durchführung der Juniorwahlen. Er hatte das Wahllokal aufgebaut, führte die Wählerliste und war für die Ausgabe der Stimmzettel verantwortlich. Mitmachen durften alle Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe Neun bis hin zur Q3. Das Ziel der Juniorwahl sei es, das Interesse der Jugendlichen an Politik zu wecken, Begeisterung für politische Teilhabe und gesellschaftliches Engagement zu wecken, Meinungsbildungsprozesse zu fördern und das Urteilsvermögen zu stärken sowie Wertschätzung des demokratischen Systems zu vermitteln.
Die Schülerinnen und Schüler bereiten sich unterschiedlich auf die Wahlen vor: Während die Jüngeren zunächst mit dem Prinzip der Wahlen in einem demokratischen System vertraut gemacht werden und dieses verstehen lernen, stehen bei den älteren Schülerinnen und Schülern durchaus Inhalte und Parteiprogramme auf dem Prüfstand, heißt es weiter. Allesamt hätten sie sich vor den Wahlen mit der Parteienlandschaft anlässlich der Wahl zum Hessischen Landtag auseinandergesetzt und sich in Gruppen besonderen Themen oder einzelnen Parteien gewidmet, deren Programme sie zusammengefasst und sich gegenseitig vorgestellt haben. Selbstverständlich haben sie alle ihre Einschätzung auch anhand des Wahl-O-Mats überprüft, hieß es.
Am Wahltag selbst sei alles gut organisiert gewesen: Kurs für Kurs gingen die Schülerinnen und Schüler in das Foyer der Schule, in dem das Wahlbüro aufgebaut war. Nur zehn Minuten später kamen die nächsten Schülerinnen und Schüler, sodass alle zügig fertig gewesen wären.
Für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sei es eine wichtige Erfahrung, sich mit dem Procedere einer Wahl auseinanderzusetzen – lange, bevor sie selbst wählen dürften. Das finden gerade die Jüngeren durchaus in Ordnung. Sie meinen, dass man mit vierzehn Jahren noch zu jung zum Wählen ist, ein Wahlrecht ab sechzehn könnten sich aber einige von ihnen vorstellen. So sehen das auch die Älteren, von denen einige auch an der eigentlichen Wahl am 8. Oktober teilnehmen durften. Für sie sei es daher ein doppelter Gewinn gewesen, die Aussagen und Versprechungen der Parteien in deren Programmen anzuschauen, zu analysieren und sich daraus eine Meinung zu bilden.
Ausgezählt wurden die über 400 Stimmen an der AvH direkt nach der Stimmabgabe, Die Ergebnisse werden im Unterricht mit den Ergebnissen der bundesweiten Juniorwahl und dem Endergebnis der Landtagswahl verglichen. Ausgehend vom Beutelsbacher Konsens achten die Lehrpersonen dabei auf Neutralität und führen gemeinsam mit den Lernenden intensive Fakten-Checks gegenüber allen Parteien des politischen Spektrums durch. Hier gehe es darum, die Jugendlichen zu befähigen, in Zukunft Wahlentscheidungen zu treffen und mit Verantwortung für sich selbst und die Gesellschaft zu handeln.
Fotos: Traudi Schlitt
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