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Ehrung für beispielhaftes EngagementStiftung der Sparkasse Oberhessen vergibt Bürgerpreis Oberhessen in Lauterbach

LAUTERBACH (ol). Kürzlich wurden neun Preisträgerinnen und Preisträger aus dem Vogelsberg ausgezeichnet. Herausragendes Engagement wurde mit 6.000 Euro honoriert. Die Preisgelder kommen gemeinnützigen Organisationen aus dem Vogelsbergkreis zu Gute.

Der Bürgerpreis Oberhessen würdigt das vorbildhafte Wirken von Personen, Initiativen und Vereinen, die sich in der Wetterau und dem Vogelsberg engagieren. Zur Verleihung des Ehrenamtspreises empfingen Landrat Manfred Görig und Oliver Senteck, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse, die Preisträgerinnen und Preisträger in der sparkasseneigenen Aula in Lauterbach, so hieß es in einer Pressemitteilung der Sparkasse Oberhessen.

Zuvor hatte eine Jury insgesamt 21 Preisträger aus 110 Bewerbungen ausgewählt. Neun Bürgerpreise wurden im Vogelsberg vergeben, darunter drei Hauptpreise: In der Kategorie „Alltagshelden“ wurden die „Eichhof Damen“ für ihr Engagement im Lauterbacher Krankenhaus prämiert. In der Nachwuchskategorie „Engagierte unter 30“ erhielt Leonard Morneweg aus Homberg für sein ehrenamtliches Engagement in mehreren Vereinen den Preis. Edgar Merle aus Alsfeld bekam die Würdigung für sein ehrenamtliches „Lebenswerk“ ­– er engagiert sich in vielen Vereinen, in der Jugendarbeit und für soziale Dienste, Politik, Sport, Musik, Kultur und Umweltweltschutz. Alle Hauptpreise sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert, die einer vom Preisträger ausgewählten, gemeinnützigen Organisation zu Gute kommen, heißt es.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Manfred Görig und Oliver Senteck bedankten sich bei den Preisträgern für ihr vorbildliches bürgerschaftliches Engagement. Senteck betonte in seiner Rede, dass die Ehrenamtlichen viel für den Vogelsberg bewegen: „Durch Ihren Einsatz werden viele Angebote in der Region erst möglich. Sie engagieren sich freiwillig, in Ihrer Freizeit, ganz ohne materiellen Gewinn. Danke, dass Sie mit gutem Beispiel vorangehen.“ Mit dem Bürgerpreis wolle man die Preisträger ins Rampenlicht stellen, da sie sich mit viel Enthusiasmus für andere einsetzen.

Nachwuchs im Ehrenamt fördern

Landrat Manfred Görig führte aus, dass der Vogelsberg viele ehrenamtliche engagierte Bürgerinnen und Bürger hervorbringe. Sie seien Rückgrat und Stärke der Region, ein solcher Zusammenhalt mache den Vogelsberg aus. „Sie leisten auf ganz unterschiedliche Weise einen unschätzbaren Dienst für die Gemeinschaft. Darauf können Sie stolz sein“, so Görig. Die Arbeit der Preisträger bereichere die Region und mache viele soziale, sportliche und kulturelle Angebote erst möglich.

Der Bürgerpreis in Oberhessen

Seit 15 Jahren wird der Bürgerpreis in Oberhessen verliehen – von 2010 bis 2018 als Regionalwettbewerb des Deutschen Bürgerpreises und seit 2019 als eigenständiger Bürgerpreis Oberhessen. 2023 erreichten die Jury 110 Nominierungen aus der Wetterau und dem Vogelsberg. Die wählte insgesamt 21 Preisträger aus und vergab 15.000 Euro an Preisgeldern. Neun der Preisträger kommen aus dem Vogelsbergkreis. Die Verleihung an die Wetterauer Preisträger erfolgte am 29. September in Friedberg. Die Jury des Bürgerpreis Oberhessen besteht aus dem Wetterauer und dem Vogelsberger Landrat sowie Vertretern der regionalen Tageszeitungen.

Die Preisträger aus dem Vogelsbergkreis im Überblick

Kategorie „Alltagsheld“:

Anerkennungspreis für den Freundeskreis Vogelsberg e.V. und dessen Engagement für Menschen, die in den Teufelskreis einer Abhängigkeit geraten sind. Die Mitglieder helfen dabei, Suchterkrankungen zu erkennen, zu akzeptieren und unterstützen Betroffene in ihrem Alltag dabei, einen Weg in ein suchtmittelfreies Leben und eine zufriedene Abstinenz zu finden. Durch diesen Austausch gelinge es oft, gemeinsam sinnvolle Lösungsmöglichkeiten für alltägliche Probleme zu finden – ohne Suchtmittel.

Anerkennungspreis für den Förderverein der Brüder-Grimm-Schule Alsfeld e. V. Die Brüder-Grimm-Schule in Alsfeld ist eine Schule für praktisch Bildbare und Kinder sowie Jugendliche mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung. Der Förderverein unterstützt die Schule bei der Anschaffung von Spielgeräten, hilft bei Kommunikationsmitteln und unterstützt bei Unternehmungen. Ein Fokus der Ehrenämtler ist, das Thema Inklusion in der Öffentlichkeit zu vertreten und Verständnis dafür herzustellen, so heißt es.

Hauptpreis für die Eichhof-Damen im Krankenhaus Eichhof in Lauterbach: Das ehrenamtliche Team erleichtert den Patientinnen und Patienten im Krankenhaus ihren Aufenthalt. Sie sprechen mit ihnen über ihre Sorgen und Probleme, machen Besorgungen, begleiten sie zu Untersuchungen, sie lesen vor oder sitzen einfach am Krankenbett und spenden Trost. Denn, gesundwerden bedeutet nicht nur optimale medizinische und pflegerische Versorgung, sondern auch persönliche, familiäre und soziale Kontakte, heißt es.

 

In der Kategorie „Engagierte unter 30“:

Anerkennungspreis für Louisa Kratz aus Mücke: Sie war bereits im Alter von 5 Jahren Mitglied im DRK Ortsverein Romrod und ist sprichwörtlich in ihre ehrenamtliche Aufgabe hineingewachsen: Sie übernahm die Mitarbeit in der Bereitschaft bei Diensten im sozialen Bereich und hilft damit älteren Bürgerinnen und Bürgern. Außerdem sei sie engagiert in der Jugendrotkreuzgruppe und überzeuge stets durch ihre offene Art, ihrem hohen Maß an Taktgefühl und ihrem Einfühlungsvermögen.

Hauptpreis für Leonard Morneweg aus Homberg mit seinem ausgeprägten ehrenamtlichen Engagement: In der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Dannenrod sei er als „Atemschutzgeräteträger“ einer der ersten, die ein Gebäude im Brandfall betreten. Seit 2011 ist er auch ein engagierter Pfadfinder in Homberg, war über zwei Jahre deren stellvertretender Stammesführer und ist seit 2019 bis heute Schatzmeister und Mitgliederverwalter. Seit dem letzten Jahr ist Leonard Morneweg außerdem Vorsitzender des Nord-Ost-Bezirks des Bund Deutscher Pfadfinder*innen im Landesverbandes Hessen. Seit April 2021 ist er Mitglied des Homberger Stadtparlaments, des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Sozial- und Kulturausschusses und er wirkt mit bei der Entwicklung des integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes im speziellen für den Stadtteil Dannenrod, so heißt es in der Mitteilung.

 

In der Kategorie „Lebenswerk“

Anerkennungspreis für Markus Enders aus Mücke, der seit 31 Jahren im Vereinsvorstand des Schützenverein 1962 Nieder-Ohmen e.V. und seit 20 Jahren als Erster Vereinsvorsitzender aktiv ist. Er bietet sozial benachteiligten Kindern aus Jugendhilfeeinrichtungen das Bogenschießen als Förder- und Sportmaßnahmen an. Um auch Menschen mit Behinderung gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, sei er Initiator dafür gewesen, Sport für Menschen mit Behinderung im Verein kostenfrei zu ermöglichen und Inklusion zu fördern.

Anerkennungspreis für Elke Schneider aus Kirtorf für ihr langjähriges Engagement in der DRK-Ortsvereinigung Kirtorf: Die Erste Vorsitzende des Vereins ist ausgebildete Sanitäterin, hat eine Betreuungsdienstausbildung und ist Helferin in der Pflege. Sie beteilige sich aktiv im Ersten Betreuungszug des Vogelsbergkreises und war bei vielen Flüchtlingseinsätzen dabei, sei es bei der Übersiedleraktion 1989, bei der Ankunftswelle 2015 und zuletzt 2022 durch den Ukrainekrieg in der Aufnahmestelle der Alsfelder Hessenhalle. Elke Schneider organisiert seit Jahrzehnten die Blutspende in Kirtorf, hält für Senioren gemütliche Nachmittage ab und kümmert sich um die Altkleidersammlungen im Bereich Antrifttal und Kirtorf, so heißt es.

Anerkennungspreis für Heinrich Seim aus Homberg, der 1988 die Vereinsgemeinschaft Erbenhausen ins Leben gerufen hat und dieser bis April 2023 als Vorsitzender vorstand. In dieser Zeit hat er das kulturelle Leben in Erbenhausen mit Begeisterung und Tatendrang am Leben gehalten, heißt es. 2017 feierte Erbenhausen sein 800-jähriges-Bestehen – ein großes Fest, zu dessen Gelingen Heinrich Seim erheblich beigetragen hätte. Er war außerdem von 1977 bis ins Jahr 2001 Mitglied im Ortsbeirat von Erbenhausen, davon ab 1981 Ortsvorsteher. Er nahm 15 Jahre lang die Position des Rechners der Freiwilligen Feuerwehr Erbenhausen wahr, er war 26 Jahre lang Rechner der Jagdgenossenschaft Erbenhausen und ist Mitglied in weiteren Vereinen seines Heimatortes. Mit der Schutzgemeinschaft Gleental setzt sich Heinrich Seim seit den frühen 1980ern für den Erhalt unserer Natur und Umwelt ein.

Hauptpreis für Edgar Merle aus Alsfeld und seinem herausragenden ehrenamtlichen Engagement für Vereine, in der Jugendarbeit und für soziale Dienste, für Politik, Sport, Musik, Kultur und Umweltweltschutz: Edgar Merle war aktiver Fußballer beim BSC Eudorf, Vorsitzender der Eudorfer Burschenschaft, aktives Mitglied und im Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Eudorf. Seit 1963 engagiert sich Edgar Merle als Bläser im Posaunenchor; 1972 übernahm er das Amt des Zweiten Vorsitzenden des Posaunenchores und war von 1976 bis 2015 Vorsitzender des Posaunenchores. Er ist außerdem seit 1966 aktiver Sänger im Männergesangverein Eudorf und ist seit 1978 bis heute dessen Vorsitzender. Auch politische Ämter hat Merle inne: Seit 1985 ist er Ortsvorsteher für Eudorf, seit 2001 Kreistagsabgeordneter und seit 2021 außerdem Ortsgerichtsvorsteher. Er war Schöffe am Amtsgericht Alsfeld, ist ehrenamtlicher Richter beim Sozialgericht Fulda und ehrenamtlicher Schöffe beim Landgericht Gießen. Bürgermeister Stephan Paule schrieb in seiner Nominierung über Edgar Merle: „Wenn Bürgerinnen und Bürger sich engagieren, wenn sie sich für andere einsetzen, wenn sie zum Gemeinwohl beitragen und ihren Heimatort fördern, dann hat das immer einen besonderen Wert. Denn sie bereichern und verbessern damit das gemeinschaftliche Leben. Und Edgar Merles Leistungen sind ‚besonders‘.“

Fotos: Sparkasse Oberhessen

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