Lust auf Lehre machenNetzwerk Fachkräftesicherung im Vogelsberg startet Initiative zur Förderung der dualen Ausbildung
VOGELSBERG (ol). Das Netzwerk Fachkräftesicherung im Vogelsberg hat sich zur Aufgabe gemacht, dem akuten Fachkräftemangel entgegenzuwirken und setzt dabei auf die Stärkung der dualen Ausbildung. Gemeinsam mit Vertretern der Agentur für Arbeit Gießen, der Wirtschaftsförderung des Kreises und anderen Organisationen sollen Lösungen erarbeitet werden, um Jugendlichen „Lust auf Lehre“ zu machen und die Region als attraktiven Wirtschaftsstandort zu positionieren.
Sie fehlen in der Pflege, im Handwerk, in der Industrie und in der Dienstleistung: Fachkräfte werden laut einer Pressemitteilung des Vogelsbergkreises derzeit händeringend gesucht und in naher Zukunft – wenn die sogenannten Baby-Boomer in Rente gehen – wird sich diese Problematik weiter verschärfen.
Was also ist zu tun? „Wir müssen die duale Ausbildung wieder mehr in den Fokus nehmen, wir müssen unseren Jugendlichen ,Lust auf Lehre‘ machen“, betont der Vogelsberger Wirtschaftsdezernent und Erste Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak. Mit dieser Forderung laufe er offene Türen ein beim „Netzwerk Fachkräftesicherung im Vogelsberg“. Dort sitzen alle mit am Tisch, die für einen Berufsstart im Handwerk werben: die Agentur für Arbeit Gießen und die Wirtschaftsförderung des Kreises als Veranstalter des jüngsten Treffens in Lauterbach, Vertreter der Berufsschulen und natürlich der Berufsfelder selbst.
Es ist bereits die zweite Veranstaltung dieser Art. Schon im Mai waren alle zusammengekommen – und zwar bei einer Zukunftswerkstatt, in deren Rahmen die IWAK-Studie vorgestellt worden war, die das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Goethe-Universität Frankfurt erstellt hatte. Bescheinigt wurde dem Kreis damals, dass er bereits viel tue, um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen. „Dieses Thema steht schon seit Jahren auf der Agenda unserer Wirtschaftsförderung“, bestätigt auch Dr. Mischak, und doch klagen Handwerk und Industrie, dass ihnen Arbeitskräfte fehlen. „Wir werden daher neue Wege gehen müssen – und zwar alle gemeinsam.“ Wobei es nicht nur darum gehe, den Betrieben ausreichend Arbeitnehmer zur Verfügung zu stellen, es gehe auch darum, die Region als Wirtschaftsstandort zu stärken, wie Michael Beck, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Gießen, formuliert.
In einer regen Diskussion werden dann die ersten Ideen gesammelt, in kleineren Arbeitsgruppen sollen sie weiter vertieft werden, heißt es. Auch das nächste Treffen ist ins Auge gefasst: Im Dezember sollen die Vertreter der allgemein bildenden Schulen eingeladen werden, kündigt Dr. Mischak an.
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