Diskussion über das AbtreibungsrechtVeranstaltung Schwangerschaftsabbruch und der Paragraph 218
ALSFELD (ol). Die Veranstaltung unter dem Titel „Schwangerschaftsabbruch und der Paragraph 218“ lädt Dinah Riese, eine renommierte Redakteurin der taz, ein, um die aktuelle Situation und mögliche Zukunftsperspektiven des Abtreibungsrechts in Deutschland zu diskutieren.
Die Veranstaltung musste abgesagt werden.
In Deutschland wurde im Juni 2022 der Paragraf 219a abgeschafft, der Ärztinnen und Ärzten verboten hat, über Abtreibungen zu informieren. Braucht es jetzt eine weitere Liberalisierung des Abtreibungsrechtes oder gar eine Abschaffung des Paragrafen 218? In einem Interview gegenüber der Funke-Mediengruppe forderte Bundesfamilienministerin Lisa Paus im Januar 2023, den § 218 aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Bisher sind Schwangerschaftsabbrüche hierzulande laut § 218 eine Straftat. Seit 1995 sind Abbrüche zwar verboten, in den ersten zwölf Wochen nach Befruchtung aber straffrei, sofern die Schwangere sich einer verpflichtenden Beratung unterzieht und danach eine dreitägige Wartefrist verstreichen lässt. Weltweit waren und sind Schwangerschaftsabbrüche heftig umkämpft. Sie sind Austragungsort von Kämpfen um Körper, Religion und Macht. Schwangerschaftsabbrüche sind aber auch Alltag, unabhängig davon, wie die Gesetzeslage ist, weil sich ungewollte Schwangerschaften nie gänzlich verhindern lassen, heißt es.
Die in Alsfeld geborene Dinah Riese, Redakteurin der taz, wird laut einer Pressemitteilung in einer Informationsveranstaltung am 20. Oktober die gegenwärtige Situation in Deutschland beleuchten und über die weiteren Perspektiven sprechen, das strafrechtliche Verbot des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland zu beenden.
Dinah Riese ist Redakteurin für Migration und Einwanderungsgesellschaft im Inlandsressort der taz. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit sind reproduktive Rechte. Für ihre Recherchen zum Abtreibungsparagrafen 219a wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
Im März 2022 erschien von Gesine Agena, Patricia Hecht und ihr das Buch „Selbstbestimmt. Für reproduktive Rechte“ im Verlag Klaus Wagenbach.
Die Veranstaltung findet am Freitag, den 20. Oktober in Präsenz beziehungsweise hybrid und in Kooperation mit der vhs des Vogelsbergkreises statt. Interessierte können live bei der Veranstaltung um 19.30 Uhr in Alsfeld in der vhs, Im Klaggarten 6, Raum EG 07 oder über die Videoplattform Zoom dabei sein.
Bitte melden Sie sich unter info@rlc-Vogelsberg.de an mit dem Hinweis live oder Zoom. Für die Onlineteilnahme erhalten Sie rechtzeitig den Zugangslink.
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