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Ewigkeitschemikalien und umweltfreundliche Alternativen im FokusInformationstag des Landfrauenvereins Alsfeld

ALSFELD (ol). Der Bezirkslandfrauenverein Alsfeld lud kürzlich zu einem Infoabend ein, bei dem die Teilnehmerinnen über die Gefahren von Ewigkeitschemikalien informiert wurden. Expertin Dr. Ursula Bernbeck vom BUND e.V. erläuterte die Auswirkungen von PFAS (poly- und perfluorierte Alkylsubstanzen) und stellte umweltfreundliche Alternativen für den Alltag vor.

Bei herrlichem Sommerwetter wurden laut einer Pressmitteilung des Bezirkslandfrauenvereins Alsfeld kürzlich die zahlreich erschienen Landfrauen aus fast allen Ortsvereinen mit Sekt und Knabbereien von der Bezirksvorsitzenden Gudrun Jungk und den restlichen Vorstandsmitgliedern begrüßt.

In diesem wunderschönen Ambiente erfuhren die Anwesenden die Neuigkeiten des Bezirksvereins Alsfeld und auch des Landesverbandes natürlich mit ausführlichen Erklärungen dazu, ebenso wurde der Veranstaltungskalender besprochen. Danach fand ein Austausch über das Vereinsleben der einzelnen Landfrauenvereine statt. Und anschließend wanderte ein Teil der Gruppe um den Stausee zum Hotel Michaela und der andere Teil ging direkt zum Hotel, hieß es.

Dort erwartete die Gruppe Frau Dr. Ursula Bernbeck vom BUND e.V. (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland). Sie informierte über Ewigkeitchemikalien aus einem Vortrag von  Prof. Dr. Hubertus Brunn. Er lehrt an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) Lebensmittel- und Umwelttoxikologie und ist ehemaliger Direktor des Hessischen Landeslabors in Gießen. Hier ein Auszug aus ihrem Vortrag:

„Die PFAS (poly- und perfluorierte Alkylsubstanzen) werden auch Ewigkeitschemikalien genannt, da sie in natürlicher Form nicht vorkommen, aber fast nicht abbaubar sind. Sie benötigen hierfür Temperaturen um 1400 Grad Celsius. Als technische Lösung für hitzeresistente, wasserabweisende, fettabweisende und winddichte Eigenschaften sind PFAS sehr effizient. Die bekannteste der um die 10 000 verschiedenen PFAS ist das Teflon, das zuerst in der Raumfahrt angewendet wurde.

Mittlerweile gibt es große Mengen von Gegenständen, die entsprechend beschichtet sind, insbesondere Haushaltsgegenstände und Einmalgeschirr: Pfannen, Backformen, aber auch outdoor-Kleidung ist entsprechend  ausgerüstet, Wegwerf-Kaffeebecher wie Pizzakartons, Papier-Strohhalme. Auch bei Löschmitteln und Solarpaneelen finden PFAS Verwendung. Mittlerweile findet man die Stoffe in Nahrung, Trinkwasser, Raumluft, Böden und auch im menschlichen Körper. Da sie kaum abgebaut werden, reichern sie sich immer mehr an. Inzwischen ist nachgewiesen, dass durch PFAS mehrere Krebsarten sowie Leberschäden und Stoffwechselerkrankungen, aber auch Entwicklungsstörungen bei Ungeborenen und Kleinkindern ausgelöst werden können. Natürlich ist dennoch die Politik gefragt; technische Lösungen für große Anwendungen sind ebenfalls erforderlich. Aber Bescheid zu wissen im Kleinen ist ebenso wichtig“, erläuterte Dr. Bernbeck.

Gemeinsam diskutierten die Frauen im Anschluss über Alternativen insbesondere im Haushaltsbereich: Backen ohne Backpapier, Edelstahl- oder Gußpfannen, Glas- und Stahl-Strohhalme, Mehrweg- statt Einweggeschirr, zum Beispiel Trinkbecher im Handgepäck, (was die Landfrauen bei ihren Studienfahrten schon immer so handhaben) wurden angeregt, heißt es. Bei Textilien wurden Popeline und Loden benannt; Lederfett dichte jeden Schuh ab – anstelle von Goretex. Ein gemeinsames Essen mit weiteren Dikussionen über das Thema beschloss diese informative Veranstaltung, hieß es abschließend.    

Fotos: Bezirkslandfrauenverein Alsfeld

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