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Individuelle Lösungen für Kunden in Europa, Nordamerika und Afrika„RP on Tour“: Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich informiert sich bei Stock Maschinenbau in Grebenau

GREBENAU (ol).  Bei seinem Besuch bei Stock Maschinenbau in Grebenau im Vogelsbergkreis tauscht sich Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich mit den Geschäftsführern Günter und Lothar Stock aus, um die aktuelle Situation mittelständischer Unternehmen zu besprechen und die Bedeutung individueller Lösungen für Kunden in Europa, Nordamerika und Afrika zu betonen. Die Kaschiermaschinen des Familienunternehmens sind weltweit in der Verpackungsindustrie gefragt.

„Wir haben in unserer Region viele erfolgreiche und innovative Unternehmen, die viel mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden müssen. Wir müssen sie und unsere Wirtschafts- und Wissensregion bekannter machen und ihre Leistungsfähigkeit herausstellen.“ Davon ist der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich fest überzeugt. Immer wieder ist er in dieser Mission in Mittelhessen unterwegs. Unter dem Motto „RP on Tour“ informierte er sich nun bei Stock Maschinenbau in Grebenau im Vogelsbergkreis, so heißt es in einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Gießen.

Das in zweiter Generation geführte Familienunternehmen wurde 1970 gegründet und stellt Kaschiermaschinen für den deutschen und internationalen Markt her. Mithilfe der Maschinen kann Wellpappe mit einer weiteren zweiten Schicht verklebt werden. Vor allem im Bereich der Verpackungsindustrie oder etwa bei der Herstellung von Puzzle-Spielen werden die Maschinen aus Mittelhessen verwendet. Das Unternehmen ist deutschlandweit das einzige Unternehmen, das Kaschiermaschinen produziert, so heißt es.

Regierungspräsident Ullrich nutzte den Termin zum einen, um die Werkshallen zu besichtigen, zum anderen, um mit den beiden Geschäftsführern, den Brüdern Günter und Lothar Stock, sowie dem Betriebsleiter Karlheinz Hellwig über die aktuelle Situation der kleinen und mittelgroßen Unternehmen zu sprechen, hieß es. Der russisch-ukrainische Krieg sowie dessen Folgen für die Weltwirtschaft, das Abflauen der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung, Fach- und Arbeitskräftemangel sowie ein hohes Maß an gesetzlichen Regelungen und Vorschriften seien nur einige Faktoren für die aktuell schwierige Lage in vielen deutschen Betrieben, die auch vom Grebenauer Maschinenbau-Unternehmen gemeistert werden müssten. „Vor allem der Anstieg der Stahlpreise um bis zu 30 Prozent, Kostensteigerungen bei einigen Materialien und Vorprodukten von bis zu 300 Prozent sowie die Unterbrechung und Verlangsamung von Lieferketten machen vielen Unternehmen unserer Branche zu schaffen“, sagte Günter Stock.

Bei dem Rundgang erläuterte Karlheinz Hellwig, dass im Bereich der Kaschiermaschinen anstelle von Standard-Maschinen zunehmend kundenspezifische, individuelle Lösungen produziert und verkauft werden. „Die Maschinen werden immer größer und komplexer. Auch der Anteil der Elektrokomponenten nimmt stark zu. Das führt dazu, dass die Entwicklungskosten steigen. Sie müssen von unserem Unternehmen vorfinanziert werden“, berichtete Lothar Stock. Die meisten im Unternehmen produzierten Maschinen werden nach Kundenwünschen in Grebenau gefertigt, demontiert und bei den Kunden vor Ort wieder zusammengebaut. Das Unternehmen beliefert Unternehmen in Nordamerika, Südafrika und Europa, sodass die Ingenieure und Techniker bei der Endmontage auch schon mal bis zu drei Wochen im Ausland bleiben, so heißt es.

Die Ausbildung von Fachkräften im Unternehmen hat eine hohe Bedeutung. Ein großer Teil der Belegschaft sei selbst ausgebildet, darauf legen der Firmenchefs großen Wert. Aktuell befinden sich fünf Mitarbeiter in der Ausbildung zum Mechatroniker, Industriemechaniker oder Zerspanungsmechaniker. In Grebenau arbeiten aktuell 55 Beschäftigte, am Standort Kaltensundheim (Thüringen) 25 Beschäftigte.

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