Dringender Bedarf an Klimaanpassung des WasserhaushaltsSGV präsentiert neuen Fachbeitrag zur umweltschonenden Grundwassergewinnung
VOGELSBERG (ol). Die Schutzgemeinschaft Vogelsberg e.V. (SGV) betonte kürzlich die dringende Notwendigkeit einer Anpassung des Wasserhaushalts an den Klimawandel und stellt einen neuen Fachbeitrag zur umweltschonenden Grundwassergewinnung im Rahmen einer Führung zur Betriebswassernutzung vor.
Schon seit vielen Jahren weist die Schutzgemeinschaft Vogelsberg e.V. vehement auf die Notwendigkeit einer Klimaanpassung der Umweltschonenden Grundwassergewinnung hin. Um insbesondere die Grundwasservorkommen intensiver zu schützen, hat sie nunmehrlaut einer Pressemitteilung im Rahmen einer Führung in der Buswaschanlage in Hanau mit Landes- und Kommunalpolitikern ihren neuen Fachbeitrag zur Klimaanpassung der Umweltschonenden Grundwassergewinnung vorgestellt. Die Resonanz darauf sei groß.
Mit erheblicher Verspätung werde auch in unseren Breiten endlich anerkannt, dass sich die Wasserbewirtschaftung an den Klimawandel anpassen müsse. Angesichts der immer häufigeren Dürren und Überschwemmungen werde vielen Entscheidungsträgern immer klarer, dass die Veränderungen im natürlichen Wasserhaushalt nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Insbesondere gefährden die Wetterextreme die Grundwasserverfügbarkeit für Mensch und Natur zunehmend. Das trifft aufgrund ihrer hohen Abflusswerte, ihrer Bodenerosion und den immer schlechteren Grundwassernutzbildungsraten besonders stark auf die Mittelgebirgsregionen und ihre Ausläufer zu, so heißt es.
Doch das konsequente Umsetzen von effektiven Anpassungsmaßnahmen wie eine verstärkte Betriebswassernutzung lasse weiter auf sich warten. Was unverständlich sei, da gerade in Hessen spätestens seit dem Wassernotstand 1991/1992 eigentlich bekannt sei, mit welchen Methoden und Finanzierungsinstrumenten dafür gearbeitet werden müsse. Und wie mit der Umweltschonenden Grundwassergewinnung, die seinerzeit von der SGV aus der Taufe gehoben wurde, die Grundwasserressourcen nicht nur sparsam genutzt, sondern darüber hinaus auch verbessert werden könnten. Offensichtlich herrsche bei den Verantwortlichen nicht nur ein Mangel an Wissen um die Dringlichkeit tatkräftigen Anpackens, sondern auch eine große Ratlosigkeit, was als nächstes zu tun sei.
Deshalb hat die SGV jetzt die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte wissenschaftlich aufgearbeitet, und die Faktoren analysiert, die die Grundwasservorkommen in den Gebieten schrumpfen lassen, aus denen sich sowohl die öffentliche Wasserversorgung als auch die Land- und Forstwirtschaft versorgen. Und in denen der Naturraum gerade in Trockenzeiten existentiell auf hohe Grundwasserstände angewiesen ist. Der Fachbeitrag benennt konkrete Maßnahmen, mit denen sich die Klimaanpassung voranbringen lässt, und die sich schnell umsetzen lassen, so heißt es.
Diese praktische Orientierung der SGV-Arbeit war auch der Grund für die Ortswahl der Erstveröffentlichung, die sie im Verbund mit der AG „Rettet den Burgwald“ e.V. und dem „Bundesverband für Betriebs- und Regenwassernutzung“ (fbr) durchführte. In der schon seit 30 Jahren weitestgehend ohne Trinkwasser betriebenen Buswaschanlage der Hanauer Straßenbahnbetriebe wurde bei einer Anlagenführung eines der erfolgreichsten Projekte für die Grundwasserentlastung vorgestellt. Beeindruckt davon und von der anschließenden Präsentation des Fachbeitrags zeigten sich besonders die anwesenden Medien und Landtagsabgeordnete sowie Stadtverordnete aus Frankfurt, so hieß es abschließend. Die Fachveröffentlichung kann über www.sgv-ev.de angefordert werden.
Foto: A. Sperfeld/fbr
Ich arbeite seit 59 Jahren mit Wasser, in all seinen Formen und habe, in der Abhandlung, „Wasser fließt im Vogelsberg bergauf“ einen Fakt, das der Grundwasserspiegel, im gesamten Vogelsberg, ansteigt wenn man das Abpumpen, des selben, einfach mal lässt, hinlänglich bewiesen.