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Kartoffelsack-Wirt Izet Kelmendi expandiertImbiss an Alsfelder Brauereigelände hat neuen Pächter

ALSFELD (jal) Der Pächter des Alsfelder Restaurants Kartoffelsack betreibt nun auch den Imbiss neben der ehemaligen Alsfelder Brauerei. Für Izet Kelmendi kam das Angebot ziemlich überraschend. Beim Brauereigelände selbst hat sich offenbar etwas an den Besitzverhältnissen geändert.

Dass Izet Kelmendi ein Kämpfer ist, hat er unter härtesten Bedingungen früh in seinem Leben bewiesen. Knappe vier Jahre hat es nur gebraucht, bis sein niederbayrischer CSU-Schwiegervater ihn, den „Ausländer“, als „seinen Bua“ bezeichnet hat. Mehr Integration geht nun wirklich nicht.

Die Rückseite des Alsfelder Rathauses spendet an diesem sonnigen Mittag kühlen Schatten, als Kelmendi am Terrassenrand des Kartoffelsacks sitzt und nicht ohne Stolz diese Geschichte erzählt. Seine Schwiegereltern, und ganz besonders eben der Vater seiner Frau, waren für den Wirt mit kosovarischen Wurzeln wichtige Bezugspersonen. „Mein Vater hätte ihn niemals so schnell akzeptiert, wenn Izet nicht bewiesen hätte, fleißig zu sein“, ergänzt Wirtin Gabriele Kelmendi, die neben ihrem Mann Platz genommen hat. Genau an diesem Tag haben sie und der „Bua“ ihren 27. Hochzeitstag.

Kelmendi kann es aber nicht nur mit niederbayrischen CSU-Granden aufnehmen. 2020, mitten im Corona-Wahnsinn, hatte er die Idee, das Alsfelder Traditionsrestaurant Kartoffelsack zu pachten. Alle hätten sie ihn für verrückt erklärt, erzählt der 51-Jährige feixend. Seine Frau, sein Sohn, die Verwandtschaft, die in Fulda so bekannte Lokalitäten wie die Havanna-Bar betreibt – einfach alle.

Aber Kelmendi hat es ihnen gezeigt, wieder einmal. Er könne nun mal gut mit Menschen, sagt der Wirt, der dabei eher ehrlich als eingebildet klingt. Er könne verstehen, dass manche Leute gezögert hätten. Die Lieferanten, die Stammgäste. Ein Mann mit seinem Namen und seiner Herkunft soll ein Restaurant mit traditioneller deutscher Küche managen. Kann das gutgehen? Natürlich kann es das. Kelmendi, der stets positiv denkende Kämpfer, überzeugte einem nach den anderen. Heute sei er voll angekommen in Alsfeld, fühle sich wohl dort.

Izet Kelmendi, Wirt des Kartoffelsacks und nun auch Imbissbuden-Betreiber.

Vielleicht sagt er das heute auch, weil vor ein paar Wochen aus dem Nichts heraus die nächste Herausforderung auf ihn zukam, bei der er sich nun beweisen kann. Der Vockenröder Landwirt Harald Schlitt habe ihn angerufen. Schlitt hat im vergangenen Jahr den ehemaligen Kiosk der Alsfelder Brauerei gekauft. Nach dem Rückzieher des Autohauses Deisenroth soll ihm nun offenbar das angrenzende Hauptareal der ehemaligen Brauerei nicht mehr nur zu einem Teil gehören, sondern komplett. So erzählt man es sich in Alsfeld. Die Familie Schlitt wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern. Die Familie Deisenroth ließ eine Anfrage unbeantwortet.

Schlitt hat einen Imbisswagen neben dem alten Brauereikiosk aufgestellt. Am Telefon fragte er Kelmendi, ob er den Imbiss nicht als Pächter übernehmen wolle. Kelmendi sagt, er habe Schlitt zuvor gar nicht gekannt. Der Landwirt sei wegen einer Empfehlung auf ihn aufmerksam geworden. Die beiden Männer trafen sich zu einem Gespräch – und schließlich entschied Kelmendi, sich auf die Sache einzulassen.

Es habe aus seiner Sicht die ein oder andere Sache geändert werden müssen, sagt Kelmendi. Unter anderem hat er neue Möbel besorgt. Nun läuft die Sache langsam, aber spürbar an. Laut Aussage eines Mitarbeiters vor Ort bislang am beliebtesten bei den Kunden: Currywurst Pommes, der Klassiker eben.

Wenn es kälter wird, will Kelmendi ein wenig mehr auf heiße Suppen setzen, wegen der Fernfahrer. Außerdem will er sich selbst ein bisschen mehr einbringen und das tun, was er außer dem Erobern von niederbayerischen Herzen am besten kann: Zuhören, mit Menschen sprechen und so neue Kunden gewinnen.

9 Gedanken zu “Imbiss an Alsfelder Brauereigelände hat neuen Pächter

  1. und an der Hüfte Bananen…

    Ja sicher noch dieses Jahr / das kann man heute schon ahnen / da isst die hungrige Welt / was Herrn Kelmendi gefällt. Tolle journalistische Aufgabe für den Chefredakteur, daraus eine Meldung zu machen.

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  2. @G Sand
    Ihre Aussage, daß Alsfeld & die Alsfelder auf LKW-Fahrer gerne verzichten können, ist dermaßen realitätsfern, daß sich zwingend die Frage aufdrängt, wie alt Sie sind bzw. wann Ihr gesetzlicher Vormund Sie zuletzt gesehen hat.

    @heute hier und morgen da
    Der Kartoffelsack bietet gutes und sehr schmackhaftes Essen zu einem gut vertretbaren Preis und ohne lange Wartezeit.
    Die Bedienung ist flott und freundlich – was will mensch mehr?
    Ob es Convenience ist, ist mir egal, denn die wird seit „Anno Toback“ sogar in teuren, erstklassigen Häusern eingesetzt, weil längst auch bei „guten Hausfrauen“ etabliert!

    @Los gehts
    Sie scheinen mit Ihrer Realitätsferne bzgl. der Abneigung ggü. den LKW-Fahrern sehr verwandt zu sein mit „G Sand“.
    Seien Sie lieber froh, daß es keinen Generalstreik gibt von denen, denn das hätte binnen kürzester Zeit Auswirkungen auf das gesamte Leben!
    Danach wären Sie aber garantiert glücklich, ein Kühlzug-Aggregat zu hören, oder das kurze Zischen der Druckluftbremsen etc pp und würden sogar freiwillig Abfallbehälter aufstellen und sich für zB ausreichend LKW-Parkplätze, saubere Toilettenhäuschen und sogar Duschen einsetzen!

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    1. Und wieder haben wir einen Parkplatz für Schwerlast- LKWs gefunden, bei
      @Alyeska.
      Bitte parkt alle bei @Alyeska vor der Haustür.

      Diese Vorgehensweise sollte man auch bei anderen Problemen so handhaben.
      Die Kommentare würden dann verstummen.
      „Es ist nämlich einfach jemand was zuzumuten was man selbst nicht aushalten will.“
      Mal sehen was jetzt für Ausreden kommen, warum nicht bei „mir“!!!!

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      1. @ Los gehts
        Mit welcher Berechtigung unterstellen Sie einfach irgendetwas?
        ICH hätte damit KEINE Probleme, wenn LKW vor meiner Haustür stehen (was übrigens schon gelegentlich der Fall war), denn ich stehe zu meinem Wort!
        Nochmal für Sie zum Nachdenken:
        Mit Ihrer Einstellung könnten Sie im Falle eines möglicherweise irgendwann mal stattfindenden LKW-(Fahrer-)-Generalstreiks gar nicht mehr aus Ihrer (im Winterdann eisekalten) Wohnung raus, weil ALLES, was Sie brauchen & kaufen (incl Gas/Heizöl etc) irgendwann durch LKWs geliefert wurde!

  3. Glückwunsch zur „Eröffnung“ Leider sind die Öffnungszeiten außerhalb meiner Frühstückspause. (meistens so ab 11:00Uhr in Vorbereitung zu öffnen)

    Um 11:15 noch keine Bratwurst oder ein belegtes Brötchen anbieten zu können ist für meinen Magen nicht dienlich. Und warum Montags gänzlich geschlossen ist, erschließt sich mir auch nicht.

    Schon interessant, der vorherige Betreiber (H.S.) musste zu machen da er kein Personal fand und in Arbeit erstickte, aktuell hat der neue Pächter diese Sorge wohl nicht.

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  4. Auf die LKW- Fernfahrer können Alsfeld und die Anwohner gut verzichten.
    Außerdem haben wir die Pfefferhöhe. Oder können die LKWs in der Brauerei parken Herr Izet Kelmendi ?

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    1. Ernsthaft jetzt? Fünf parkende LKW in der Mittagszeit sind für Sie ein Problem und deshalb soll Herr Kelmendi nicht versuchen, dort sein Geschäft zu erweitern? 😮‍💨

      Herr Kelmendi hat schon am Marktplatz gezeigt, dass er es schafft ein gutes Preis-Leistungs-Niveau und leckeres Essen anzubieten.

      Weiter so 👏👏👏

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      1. Hallo.
        du hast absolut recht!
        Der Kartoffelsack hat Imbiss Niveau und daher passt er gut da rein.

        Preisleistung passt weniger da so gut wie alle Kartoffelprodukte convenience-produkte sind.

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      2. 5×6=30 Mo. bis Sa.
        30×4= 120
        120X12= 1440
        Bitte parkt alle bei @ Früher CDU, heute AfD vor der Haustür.
        Last im Sommer den Motor laufen für die Klimaanlage und im Winter für die Heizung. Schmeißt den Abfall auch gleich weg. Beim Wegfahren gebt richtig Zwischengas und verabschiedet euch mit Hupen und einem lauten lösen der Druckluftbremse.

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