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Dr. Kneip informiert am KKA zu KnieendoprothesenDas „neue Knie“ fürs Leben

ALSFELD (ol). „Knieendoprothese“, besser bekannt als „neues Knie“ – ist für viele Menschen Hoffnungsschimmer am schmerzgeplagten Horizont – und war Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Arno Kneip, Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie am Kreiskrankenhaus des Vogelsbergkreises in Alsfeld (KKA).

Neben Informationen zur Entstehung degenerativer Knieerkrankungen und Wegen zurück in ein beweglicheres Leben hat der Mediziner vor allem eine gute Portion Zuversicht für die knapp 80 Zuhörerinnen und Zuhörer dabei, wie das KKA in seiner Pressemitteilung schreibt. „Denn die Knieendoprothesen – kurz Knie-TEP – versprechen mittlerweile gute Erfolge“, weiß Dr. Kneip. Permanent wurden die TEP in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt und verbessert. „Auch ein aktiver Lebenswandel ist mit den aktuellen Generationen der Prothesen gut möglich“, unterstreicht Dr. Kneip. Denn sie ersetzen geschädigte Strukturen im Kniegelenk, die aus verschiedenen Gründen verschlissen sind.

Das Kniegelenk ist widerstandsfähig, aber durch Verletzungen oder Fehlstellungen wird das Gelenk übermäßig belastet und verschleißt schneller. Wichtig sei es daher, das Knie möglichst lange gesund zu halten und zu schonen. Etwa mit einem gesunden Lebenswandel, stabilen Bändern und einer guten Mischung aus Druck und Entlastung, beziehungsweise Bewegung, weiß Dr. Kneip. Macht aber auch deutlich, dass Verletzungen, Achsfehlstellungen oder Meniskusschäden sowie Bandinstabilitäten und Genetik Bemühungen zunichtemachen können. „Auch Bauchfett, Mikroplastik, Gicht, Alkohol und ein nicht normgerechter Body-Mass-Index schädigen den Knorpel“, fügt er an.

Hyaluronsäureinjektionen, operative Eingriffe oder Veränderungen der Beinachse könnten dann Abhilfe schaffen – allerdings nur zeitlich begrenzt. „Sind die Schmerzen unerträglich, liegen Bewegungsstörungen, Instabilitäten und Fallneigung vor, steht heute ein Gelenkersatz mit guter Prognose zur Verfügung“, sagt der Orthopäde. Die in den vergangenen zehn Jahren genutzten TEP seien ausgereift und versprechen, bei vergleichsweise kleinen Risiken, Erfolg. Dieser steige, wenn auch die Patienten aktiv mitarbeiten, sich mehr bewegen und beispielsweise Muskelmasse aufbauen, merkt Dr. Kneip an.

Die wichtigste Neuerung der zurückliegenden Jahre ist die Anpassung der Knie-TEP auf die vorhandenen Bänder im Knie. „Wir nutzen am KKA ein computergestütztes Verfahren, bei dem die Spannung noch während der Operation kontrolliert und die Prothese entsprechend angepasst wird“, berichtet der Mediziner. Diese Methode erlaubt besser sitzende Prothesen und in ihrer Funktion sehr flexible Kniegelenke. „Wer beispielsweise vor der Prothese aktiver Sportler war, kann, wenn er sich sicher und gut dabei fühlt, auch wieder seinen Sport ausüben“, fügt er an. Mittlerweile sind Patienten nach einer Knie-TEP relativ schnell wieder auf den Beinen – Physiotherapie, kurze Zeit im Krankenhaus und angepasste Bewegung helfen dabei ebenso wie moderne Schmerztherapie.

„Das beste Knie ist allerdings immer das eigene – und jede nicht gemachte OP ist besser für das Gelenk“, stellt Dr. Kneip klar. Schon früh seine Gelenke zu pflegen, auf Ernährung zu achten, sich zu bewegen und die Koordination zu trainieren sei Pflicht. Und schon kleine Schritte zahlen sich laut Pressemitteilung aus: Etwa 20 Mal am Tag für einige Sekunden auf einem Bein zu stehen, könne hilfreich sein. Beim Zähneputzen im Stehen oder beim Kochen können diese Übungen leicht eingebaut werden. „Man kann viel für seinen Körper tun, um Schmerzfreiheit, Beweglichkeit und Bandstabilität zu erhalten“, rät der Mediziner.

Doch wenn es nicht mehr geht, sollte auch nicht zu lange gezögert werden. Die Prognosen seien gut und wenn man einige Regeln, wie etwa ein gesunder Lebensstil, Bewegung auf dem Rad oder im Wasser oder das Vermeiden von Infektionen und Entzündungen, die sich gerne hin zu Prothesen verlagern, beachtet, verspreche eine Operation viel Gutes.

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