Austausch unter Liga der Freien Wohlfahrtspflege und Kreistagsfraktion Die Linke/KlimalisteBesser Leben im Vogelsberg
LAUTERBACH (ol). Die Schaffung von sozialem Wohnraum und Leben im Vogelsberg im Allgemeinen waren Themen bei dem Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen der Liga der Freien Wohlfahrtspflege und Die Linke/Klimaliste. Künftig sollen solche Treffen weiter ausgebaut werden und regelmäßig statt finden.
Zu einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch trafen sich die Liga der Freien Wohlfahrtspflege im Vogelsbergkreis (Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband, Diakonie, Paritätischer Wohlfahrtsverband) und die Kreistagsfraktion Die Linke/Klimaliste im Haus am Kirschberg in Lauterbach.
Ein Thema war, wie man in der Wohnungsfrage im Kreis Fortschritte erzielen könnte. Ende April hatten bei einem vom Paritätischen Wohlfahrtsverband initiierten Runden Tisch Wohnen alle Beteiligten den massiven Mangel an preiswerten, barrierefreien, seniorengerechten und kleineren Wohnungen konstatiert.
Dietmar Schnell, Fraktionsvorsitzender Die Linke/Klimaliste im Vogelsberger Kreistag, betonte, dass seine Fraktion schon seit Jahren auf die Problematik hinweise und bereits mehrfach mit Anträgen und Anfragen auf Lösungen gedrängt habe. Dietmar Schnell und Barbara Schlemmer, Landtagskandidatin der Linken, und die Wohlfahrtsverbände waren sich einig, dass es notwendig ist, dass der Kreis und die Kommunen sich der Frage annehmen und begrüßen es, dass ein Treffen gemeinsam mit regionalen Banken und Verbänden geplant ist, um Wege zur Schaffung von sozial und ökologisch vertretbarem Wohnraum auszuloten.
Die Zeit dränge und auch die Frage der Bekämpfung des Arbeitskräftemangels sei eng damit verknüpft, womit ein weiteres Schwerpunktthema angesprochen war. „Es ist dringend erforderlich, die Arbeitsbedingungen in den pflegenden und sozial-karitativen Berufen und Diensten zu verbessern. Schon in den Schulen müssen das Bewusstsein und die Wertschätzung für diese zentralen humanitären Aufgaben in unserer Gesellschaft gestärkt werden“, stellte Schlemmer in diesem Zusammenhang fest.
Ein weiteres wichtiges Thema der Runde war die Sozialplanung. Seit langem beschäftigen sich die Wohlfahrtsverbände mit diesem Thema, um das Leben für die Menschen im Vogelsbergkreis zu verbessern. Auf Daten und Fakten basierende Erkenntnisse wären eine wichtige Voraussetzung für eine langfristige Planung. Schnell und Schlemmer unterstützten grundsätzlich diesen Ansatz. Abschließend vereinbarten beide Seiten, den Meinungsaustausch zu verstetigen und sich regelmäßig zu treffen.
Da kann man sich noch so oft zum Meinungsaustausch versammeln und noch so viele Schaufensterdebatten mit den immer gleichen Appellen in alle nur denkbaren Richtungen führen: Auch die Linkesten der Linken und die Sozialsten der Sozialen finden keinen Ausweg aus dem Dilemma steigender Zinsen, steigender Kosten für Baumaterial, sinkender Einkommen im mittelständischen Bereich, massiver Kostensteigerungen durch baurechtliche Klimavorgaben usw., usw. Preiswerter Wohnraum kann im Neubaubereich nicht entstehen, weil dort die Kosten explodieren. Für viele Familien mit mittlerem Einkommen wird ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung als Neubau zum unerreichbaren Luxus. Spielräume gäbe es im Bereich der gebrauchten Immobilien. Aber hier gibt es so gut wie keine staatliche Förderung. Also wird weiterhin der Mangel beklagt, statt gangbare Wege aufzuzeigen. Der Bürger hört gar nicht mehr hin.