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Von Soroptimist International (SI) Lauterbach-Vogelsberg3.000 Euro Spende für „La Strada“

ALSFELD (ol). „Nie ist nur die Wohnung das Problem“ umreißt „La Strada“-Leiter Andreas Wiedenhöft in einem Satz die Bedarfslage der Menschen, die in der Institution des Diakonischen Werks Vogelsberg eine Heimat auf Zeit suchen. Soroptimist International (SI) Club Lauterbach-Vogelsberg war zu einem Besuch geladen und informierte sich über die Arbeit der umfassenden Lebens- und Alltagshilfe vor Ort. Mit im Gepäck hatten sie eine Spende in Höhe von 3.000 Euro.

„La Strada“ ist an allen Tagen rund um die Uhr geöffnet. Wer keinen Wohnsitz hat und nicht gemeldet ist, erhält dort buchstäblich jederzeit Zugang, da die Pforte auch nachts besetzt ist. Eine individuelle Beratung sichert, dass der oder die Bedürftige erhält, was er oder sie braucht. Die vielfältigen Angebote reichen von allem, was an einem Tagesaufenthalt im Haus benötigt wird, den Möglichkeiten des Übergangswohnens bis hin zu betreutem Wohnen.

Krisenintervention, psychosoziale Beratung und die Vermittlung medizinischer Versorgung gehören ebenso zum Arbeitsalltag des Teams wie die Anmeldung beim Sozialamt mit der Auszahlung der Tagessätze für die Bewohnerinnen und Bewohner, heißt es in der Pressemitteilung von SI.

70 Menschen derzeit in Betreuung

Zurzeit sind 70 Menschen in Betreuung, wie Mitarbeiter Benedikt Weber erläutert. Eine Betreuung, die intensive Arbeit mit Menschen bedeutet, die nur in den seltensten Fällen „ohne Wohnsitz“ sind: Ein hoher Anteil der Klienten und Klientinnen erlebte während der Kindheit desolate Lebensumstände oder musste Gewalt-Erfahrungen machen. Die daraus erwachsenen psychischen Probleme würden oft mit Drogen oder Alkohol „medikamentiert“, die damit zum alltäglichen Hintergrund der Betroffenen gehören; leider ist auch Gewalt manches Mal ein Thema, so dass das Team von „La Strada“ eine besondere Ausbildung im Bereich Deeskalation benötigt.

Wer bei „La Strada“ Betreuung erfährt, erhält die große Chance auf eine Wiederverortung in ein strukturiertes Sozialsystem, was aber Wochen oder sogar Monate dauern kann. Man will die Menschen nicht bekehren, sondern mit dem großen Fächer an Angeboten motivieren, sich zu ändern und ein eigenständiges Leben zu führen.

Dabei ist das Team realistisch, das heißt allen könne dies nicht gelingen. Aber 10 bis 15 Menschen sogar wieder in der sogenannten „Ersten Arbeitswelt“ untergebracht zu haben, darf „La Strada“ laut Pressemitteilung mit Recht einen großen Erfolg nennen. Dabei werden auch Bewohnerinnen und Bewohner zunächst in kleinen Bereichen in die tägliche Arbeit im Haus einbezogen und können dort langsam im Rahmen einer Anstellung wachsen.

Als einzige Anlaufstelle für wohnsitzlose Paare oder Menschen mit Hund hat die Institution ein hessenweites Alleinstellungsmerkmal, da in Alsfeld gesonderte Räume vorgehalten werden. In der Regel bleiben Bewohnerinnen und Bewohner bis zu drei Monate. Wer wieder eine Wohnung individuell beziehen kann, wird bis zu zwei Jahre lang betreut.

Spenden willkommen

Die Wohnungsnothilfe, die de facto eine Lebensnothilfe ist, finanziert sich aus mehreren Mittelquellen: über einen budgetierten Finanzplan, einer pro-Kopf-Monatspauschale für jeden Bewohner und entsprechender Pflegesätze, die mit der Kreisverwaltung verhandelt werden müssen. Da das einmal festgelegte Jahresbudget nicht überzogen werden darf, sind auch Spenden eine wichtige Finanzquelle, mit denen „La Strada“ besondere Angebote finanzieren kann, wie zum Beispiel ein offenes Frühstück, Einzelnotfallhilfen, Fahrtkosten oder auch der Übernahme einer Tierarztrechnung.

Wiedenhöft und Weber bedankten sich daher sehr im Namen des ganzen Teams für die Überreichung einer Spende des SI-Clubs in Höhe von 3.000 Euro.

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