Antrag und Anfrage für die GemeindevertretungTrinkwasser: Mücker CDU fordert regelmäßige Informationen der Bürger über alle Messwerte
MÜCKE (ol). Die Mücker Bürger sollen regelmäßig und den Vorgaben entsprechend über die Qualität ihres Trinkwassers informiert werden – und dabei geht es nicht mehr nur um die Werte für pH, Härte und Nitrat, wie die Mücker CDU fordert.
„Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, es kann durch Schadstoffe geogenen oder anthropogenen Ursprungs, bakteriell oder anderweitig verunreinigt sein. Dies kann die menschliche Gesundheit erheblich beeinträchtigen. Deshalb halte ich es für unumgänglich, dass die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Mücke regelmäßig und den Vorgaben entsprechend über die Qualität ihres Trinkwassers informiert werden“, so Professor Brunn für die Fraktion der Mücker CDU in deren Pressemitteilung.
Auf der Internetseite der Gemeinde Mücke würden aber lediglich die Werte für pH, Härte und Nitrat für die verschiedenen Ortsteile bekanntgegeben, die Vielzahl der anderen vorliegenden, für die Gesundheit möglicherweise relevanten Messergebnisse aber nicht. Dies könne nach Meinung der CDU so nicht bleiben, zumal der Bundesrat mit Drucksache 68/23 am 31.03.2023 die „Zweite Verordnung zur Novellierung der Trinkwasserverordnung“ beschlossen habe; diese Verordnung wird in Kürze im Bundesgesetzblatt verkündet werden und damit Rechtskraft erlangen.
Die neue Verordnung stelle eine deutliche Verschärfung der bisherigen Verordnung dar. Zum Beispiel wurden für das giftige Arsen der Grenzwert gesenkt und für andere toxische Stoffe wie PFOS und PFOA, die zur Gruppe der Per- und Polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) zählen, Grenzwerte benannt, die durch Messungen des Trinkwassers zu überprüfen sind. Für eine Reihe von Vorgaben der neuen Verordnung gebe es allerdings Übergangsfristen bis zu deren Inkrafttreten.
Die CDU wolle aber wissen, ob die Gemeinde Mücke diese Vorgaben oder zumindest einen Teil der Vorgaben schon jetzt im Sinne des vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes umsetzt und falls ja, welche dies sind. Sie habe deshalb für die nächste Sitzung der Gemeindevertretung eine entsprechende Anfrage gestellt und um Beantwortung gebeten. Außerdem fragt die CDU, ob denn weitere Werte außer pH, Härte und Nitrat gemessen wurden, wie sie auch seither schon analysiert werden müssen, und bittet in ihrer parlamentarischen Anfrage um deren Bekanntgabe für die Mücker Trinkwasserbrunnen.
Nun könne die Beantwortung der CDU-Anfrage nicht alle Bürgerinnen und Bürger erreichen und werfe die Messwerte betreffend eher ein Schlaglicht auf die Situation. Die erwähnte regelmäßige Information sei dies nicht, erklärt Fraktionsvorsitzender Brunn. Deshalb habe die CDU beantragt, alle Messwerte der Mücker Trinkwasserbrunnen entsprechend der gültigen Trinkwasserverordnung den Mücker Bürgerinnen und Bürgern nach jeder Messung tabellarisch in der „Mücker Stimme“ sowie auf der Internetseite der Gemeinde bekannt zu machen, so wie es zum Beispiel für Dieburg geschieht (https://www.zvg-dieburg.de/).
Dort würden beispielsweise bereits seit dem Jahr 2019 PFOS und PFOA im Trinkwasser gemessen, obwohl dies auch nach Inkrafttreten der neuen Trinkwasserverordnung erst im Jahr 2026 Pflicht sei. „Dieburg hat die Messungen für derart giftige Stoffe im Trinkwasser schon vor vier Jahren begonnen. Dies ist, hebt Brunn hervor, ein geradezu leuchtendes Beispiel für einen vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutz.“
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