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Jahreshauptversammlung der Eudorfer Feuerwehr„Ein absoluter Aktivposten in der Stadt“

EUDORF (ol). „Das hat die Welt schon lange nicht gesehen“, so ein alter Schlagertext, sprichwörtlich kann man es auch auf die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr, die im Hotel „Zur Schmiede“ am Osterdienstag stattfand, übertragen. 54 anwesenden Personen wurde gezählt, und der 1. Vorsitzende Tobias Merle sagte, dass er dies in seiner zehnjährigen Amtszeit so noch nicht erlebt habe. Also, eine Renaissance und ein gutes Zeichen für die Zukunft.

Andererseits hat das Eiersammeln vor der Jahreshauptversammlung der Eudorfer Feuerwehr schon Tradition seit der Gründung in 1894 und steht im Gegensatz zu der sich immer mehr um sich greifende Bürokratisierung und Gesetzesvorgaben, was das Ehrenamt erheblich erschwert, und so manche Personen diese Ämter nicht mehr antreten wollen. Das sind laut Pressemitteilung der Freiwilligen Feuerwehr Eudorf Aussagen, die an diesem Abend von Rednern angesprochen wurden.

In seinem Rückblick sagte Merle weiter, dass das Jahr 2022 ein herausragendes Jahr nach der Pandemie gewesen sei, weil die regelmäßigen Veranstaltungen und der normale Übungsbetrieb wieder aufgenommen wurde. Besonders sei hervorzuheben, dass zehn neue Mitglieder gewonnen werden konnte. Somit setze sich der positive Trend weiter fort.

Die Einsatzabteilung bestehe momentan aus 23 Mitglieder. Insgesamt seien 1.694 Stunden geleistet worden. 15 Einsätze habe man absolviert, wobei der trockene Sommer und die Dürre einige Flächenbrände erzeugt habe. Der Großbrand einer Scheune im Dezember war aber die größte Herausforderung, denn bei zweistelligen Minustemperaturen und glattem Untergrund sei außerdem die Unfallgefahr sehr groß gewesen. Aber mit Ruhe und Besinnlichkeit konnte man ein Übergreifen auf Nachbargebäude verhindern. Er dankte hierbei besonders Ortsvorsteher Edgar Merle und dem Team des Sportheimes für die Hilfsbereitschaft und den warmen Getränken und dem Imbiss.

Übungen, Einsätze, Lehrgänge

Bei insgesamt 28 Übungen wurde am Anfang des Jahres noch zwei Online-Veranstaltungen durchgeführt. Mit den Nachbarwehren Hattendorf und Elbenrod fanden drei Übungen gemeinsam statt. Durch intensive Übungen hätte man sich nach Übergabe des neuen Fahrzeuges mit der Technik vertraut gemacht, heißt es weiter. Insgesamt trafen sich die Kameraden 60 mal zu Einsätzen, Übungen und Vorstandssitzungen. „Hut ab“ vor dieser Leistung, so der Vorsitzende. An Lehrgängen und Seminaren nahmen erfolgreich teil : Manuell Peeters, Heiko Reith, Marc Gimbel, Mirco Merle, Timo Jung, Markus Schäfer, Bastian Fischer, und Tobias Merle.

Um für die Zukunft technisch gerüstet zu sein, sei die Neuanschaffung des TSF-W ein sehr wichtiger Faktor, so Merle. Denn die Anforderungen bei Ernstfällen steige immer weiter, und so müsse man dem auch entgegentreten. Er dankte dem Bürgermeister und der Stadt für die erfolgreiche Unterstützung. Bei dem Förderprogramm des Landes Hessen „Ehrenamt digitalisiert“ habe er einen Antrag gestellt, und mit dem positiven Förderbescheid konnte man den Verein Struktur- und Zukunftsgerecht aufstellen.

Auch nach zwei Jahren Pandemieausfall sei das Sommerfest das gesellige Highlight gewesen. Zum Schluss dankte der Wehrführer allen Kameraden und Unterstützer für den Einsatz, und mahnte dazu, weiterhin so aktiv zu sein und zu bleiben.

Durch die hohen Ausgaben sei der Kassenbestand gesunken, so die Rechnerin Patricia Hölscher. Die Revisoren Manfred Merle und Heiko Reith hatten keine Beanstandungen. Als neuer Prüfer wurde Mirco Merle gewählt. Vor der Wahl des Vorstandes wurde einer Satzungsänderung einstimmig zugestimmt. Bürgermeister Paule agierte dann als Wahlleiter, und brachte folgendes Ergebnis. 1. Vorsitzender Tobias Merle, 2. Vorsitzender Lothar Rüger, Beisitzer Steffen Obermann, Schriftführer Alexander Skalitzki, Rechnerin Patricia Hölscher. Die Wehrführung : Wehrführer Tobias Merle, stellv. Matthias Müller und Heiko Reith. Gerätewart bleibt weiterhin Matthias Fabiny, der durch Manuell Peeters unterstützt wird.

Die Eudorfer Wehr sei ein absoluter Aktivposten in der Stadt, dörflich verwurzelt und zeichne sich durch großes Engagement und Kreativität aus, so Bürgermeister Stephan Paule. Weiter sprach er über die momentane Situation der Stadtteilwehren und den geplanten Erneuerungen, und sagte, dass die Alsfelder Wehren in der Ausstattung unerreicht seien. „Hut ab“ vor der erbrachten Leistung, und man könne das Ehrenamt nicht mit Geld ersetzen, so argumentierte Ortsvorsteher Edgar Merle.

Andererseits seien die Vereine der Nährboden für eine intakte Gesellschaft. Merle setzte sich kritisch mit der ständig vermehrten Bürokratisierung und der ausufernden Gesetzgebung von „Oben“ auseinander, weil sie das Ehrenamt gefährden würden. Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer gratulierte der Wehr für die vielen freiwilligen Einsatzstunden und dem hohen Ausbildungsstand. Zudem reflektierte er das Jahr 2022, das in seinen Augen ein schlimmes Jahr für die Feuerwehrkameraden  gewesen sei, wie es in der Pressemitteilung heißt. Besonders erwähnte er, dass beim Großbrand der Hahn “Robert“ und die Hühner gerettet wurden.

Hans Pfeiffer wurde zum Ehrenmitglied ernannt, Walter Schaffer für 50 Jahre Mitgliedschaft und Dirk Gaudl und Herbert Diestelmann für 25 Jahre geehrt. Für besondere Verdienste bekam Mirco Merle, Manuell Peeters und Dirk Gaudl ein Präsent. Klaus Seum beendete aufgrund gesundheitlicher Probleme seinen aktiven Dienst nach über 40 Jahren und erhielt unter Applaus ein Präsent als Anerkennung seines Engagements überreicht. Danach gab es das traditionelle Eieressen.

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