Fraktionsvorsitzender weist Kritik zurückVogelsberger Grüne reagieren auf Vorwürfe des Kreisbauernverbandes
VOGELSBERG (ol). Die Kreistagsfraktion der Grünen im Vogelsbergkreis hat die Vorwürfe des Kreisbauernverbandes zur Kenntnis genommen, dass ihre Ansichten zum Pestizideinsatz und Monokulturen absurd seien und dass sie die Landwirte einfach nur als Umweltverschmutzer darstelle, anstatt mit ihnen zu sprechen. In dieser Pauschalität weist der Fraktionsvorsitzende Udo Ornik die Kritik zurück.
Man sehe im Kreis sehr wohl, dass viele Landwirte sich um einen ausgewogenen Umgang mit den Böden und den anderen Ressourcen bemühten. Dennoch bedürfe es weiterer Anstrengungen, um den erschreckenden Rückgang der Artenvielfalt zu bremsen. Zu diesen Anstrengungen gehöre sicher auch in hohem Maße die Begrenzung von Pflanzenschutzmitteln.
„Um nur ein Beispiel zu nennen: Drei Neonicotinoide wurden von der EU 2018 endlich verboten, nachdem man die Giftwirkung auf Bienen deutlich nachgewiesen hatte. Andere Stoffe derselben Wirkgruppe sind aber noch auf dem Markt, und selbst die verbotenen dürfen in Gewächshäusern noch verwendet werden“, so Ornik.
Neue, ähnliche Stoffe würden entwickelt, um das Verbot zu umgehen, und die Insekten gingen weiter in radikalem Maße kaputt, heißt es weiter. „Hier muss umgedacht werden, und das Umdenken und neu Handeln ist sicher ein schwieriger Weg, der auch mit finanziellen Einbußen verbunden sein kann. Hierüber muss gesprochen und nach Lösungen gesucht werden,“ so Ornik.
Was das Gespräch betreffe, gebe es im Verhältnis zwischen Grünen und den im Bauernverband organisierten Landwirten immer wieder Vorbehalte zu überwinden. Die Grünen im Vogelsbergkreis nähmen aber gerne die Anregung des Kreisbauernverbandes an, mehr miteinander zu sprechen, und seien jederzeit dazu bereit.
Außerdem machen die Grünen jetzt schon auf eine im September geplante Veranstaltung zum Thema EU-Verordnungen aufmerksam, mit dem Europa-Abgeordneten Martin Häusling und dem Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Müller. Dazu wird auch der Bauernverband eingeladen werden.
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