Bericht aus der Arbeit des Magistrats - Romrod: Erstmals kein ausgeglichener HaushaltZiel: Zeller Straße soll befahrbar sein
ROMROD (akr). Seit über einem halben Jahr wird die Zeller Straße in Romrod nun schon erneuert. Die Arbeiten sollen eigentlich vor Weihnachten abgeschlossen werden – doch die Minusgrade kommen diesem Vorhaben ein wenig in die Quere. Dennoch: Das Ziel sei, die Straße so fertigzustellen, dass sie befahren werden kann, betonte Bürgermeister Hauke Schmehl, als er in der Stadtverordnetenversammlung aus der Arbeit des Magistrats berichtete.
Zunächst hatte der Rathauschef erfreuliche Nachrichten im Gepäck: Der Romröder Weihnachtsmarkt ist als Erfolg zu verbuchen. „Alle beteiligten Vereine und Aussteller waren überaus zufrieden“, freute sich Schmehl. Es habe viele positive Rückmeldungen gegeben, insbesondere, weil der Markt in diesem Jahr speziell auf die Kinder ausgerichtet gewesen war.
„Insgesamt mehr als eine runde Sache“, brachte es der Bürgermeister auf den Punkt. Er hofft, dass die Stadt nach den zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder ein „Ausrufezeichen“ gesetzt habe, dass die Romröder wieder zusammenkommen und gemeinsam die Weihnachtszeit feiern – das sei nämlich gerade in diesen Zeiten sehr wichtig.
Mit guten Nachrichten ging es dann auch gleich weiter. Schmehl berichtete von einem Termin mit der Unteren Naturschutzbehörde, auf dem man unter anderem ein paar alte Bäume am Friedhof in Zell genauer unter die Lupe genommen hatte. „Das Ensemble ist erhaltenswert und von einer Fällung wird abgesehen“, freute er sich. Die Untere Naturschutzbehörde habe lediglich die Empfehlung ausgesprochen, ein paar Äste zurückzuschneiden. Die Bäume an der Apotheke seien auch „kerngesund und mehr als erhaltenswert“. Lediglich bei einem Baum müsste ein Rückschnitt erfolgen.
Zur Sprache kam auch – wie bereits in den vergangenen Sitzungen – die Erneuerung der Zeller Straße. „Wir sind eigentlich kurz vorm Ziel“, betonte Schmehl. Doch der Wintereinbruch samt Dauerfrost habe dem Vorhaben einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Rathauschef hofft, dass es nächste Woche weiter geht, dann sollen sich die Temperaturen im Plusbereich bewegen.
Ziel sei es jedenfalls, die Straße so fertigzustellen, dass sie befahren werden kann. „Da muss man auch ein bisschen hoffen“, gab er zu. Die Stadt werde aber alles dafür tun, sollte ein Weiterbau im nächsten Jahr drohen, dass die Straße dennoch befahren werden kann. „Es liegt nicht in unserer Hand, aber wir werden es entsprechend begleiten“, versprach Schmehl.
Erstmals kein ausgeglichener Haushalt
Zwar steht der Haushalt der Stadt Romrod erst in der nächsten Stadtverordnetenversammlung auf dem Programm, einen kleinen Vorgeschmack lieferte der Bürgermeister am Dienstagabend aber trotzdem und verriet: „Es wird für die Stadt dieses Mal schwierig.“
Die Inflation und Energiekrise machen nämlich auch vor der Stadtkasse keinen Halt. „Das wird das erste Mal, dass die Stadt unter den gegebenen Umständen keinen ausgeglichenen Haushalt aufstellen kann“, erklärte er und nannte ein paar Herausforderungen, die auf Romrod zukommen werden – beispielsweise das Wasserversorgungskonzept, die Sanierung der Hochbehälter oder die Kreisschulumlage, die steigen soll.
Darüber hinaus seien im Bereich der Schillerstraße Hausanschlüsse falsch angeschlossen – und zwar an ein altes Regenwasserrohr, berichtete Schmehl. Hier bestehe sofortiger Handlungsbedarf, sodass dieser Kanal nächstes Jahr gemacht werden müsse. Auf die Stadt würden deutlich erhöhte Kosten zukommen, gegen die sie sich nicht wehren könne. „Man kann nicht nur die schwarzen Wolken erkennen, sondern steht quasi schon im Regen“, machte Schmehl deutlich. Viele Projekte würden nicht zur Umsetzung kommen. „Wir wollen weiterhin handlungsfähig sein, aber die Aussichten für Romrod sind schwer.“
Schmehl nutzte die letzte Stadtverordnetenversammlung in diesem Jahr, um nochmal allen Danke zu sagen – danke, für die konstruktive Gestaltung und tatkräftige Unterstützung. Nur gemeinsam könne man sich den Herausforderungen stellen und mit einem „bescheidenen Budget“ die richtigen Entscheidungen zum Wohle der Romröderinnen und Romröder treffen.
Er sei jedenfalls sehr zuversichtlich. Dennoch wünsche er sich für 2023, dass der „ein oder andere tatkräftig mit anpackt“, betone der Rathauschef. „Wir brauchen in dieser Zeit jeden. Wir können es uns nicht leisten, dass das schwere Gepäck auf wenigen Schultern getragen wird.“ Anschließend blickte Stadtverordnetenvorsteherin Christiane Schlitt noch auf das bald endende Jahr zurück, ehe dann nach knapp einer dreiviertel Stunde die letzte Sitzung für 2022 auch schon vorbei war.
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