Themenschwerpunkte: Soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Bewusstsein für das SelbstGemeindepädagogin Cordula Otto wirkt in der Erwachsenenarbeit 55+ des Dekanats
ALSFELD (ol). Seit 2015 schon gehört Cordula Otto zum Gemeindepädagogischen Dienst im Evangelischen Dekanat Vogelsberg. Dort war sie bisher vor allem im Bereich der Jugendarbeit bekannt. Nun hat sie innerhalb des Dekanats ihr Betätigungsfeld erweitert: Gemeinsam mit Holger Schäddel bekleidet sie nun die Stelle der Innovativen Erwachsenenarbeit 55+.
„Ich habe mich in der Jugendarbeit sehr wohlgefühlt“, sagt die 56-Jährige. Dort war sie hauptsächlich in der Schulbezogenen Jugendarbeit tätig. Doch jetzt sei sie selbst in der Zielgruppe 55+ angekommen und freue sich, dieses relativ neue Arbeitsfeld mitzugestalten. So aus der Pressemitteilung des Evangelischen Dekanat Vogelsberg.
„In diesem Alter haben wir ganz andere Themen als vorher“, stellt sie fest: „Die Kinder sind aus dem Haus oder auf dem Sprung, die ersten von uns haben vielleicht schon Enkelkinder. Der letzte Abschnitt im Berufsleben hat begonnen, manche sind schon im Ruhestand. Die Eltern müssen gepflegt werden, was viele Herausforderungen mit sich bringt. Eine Zeit voller Umbrüche, bei denen man sich selbst neu einordnen muss und sich auch nicht darüber vergessen darf.“
Gliederung in zwei Schwerpunkte
Die Innovative Erwachsenenarbeit gliedert sich in zwei Schwerpunkte. Mit der Route 55+, die nun schon seit einigen Jahren im Dekanat angesiedelt ist, hat sich eine große Gruppe an Menschen gefunden, die inzwischen hauptsächlich selbstorganisiert Aktivitäten in der Zielgruppe vernetzt.
An einigen dieser Aktivitäten und an bereits geplanten Angeboten aus dem Dekanat innerhalb ihres Arbeitsfeldes konnte Otto schon teilnehmen und ist begeistert: „Der Austausch in den Route-Gruppen ist großartig – da steckt so viel Leben drin, so viele gute Ideen und ein tolles Miteinander.“ Der zweite Schwerpunkt sind Angebote, die mit und für die Zielgruppe entwickelt und durchgeführt werden. Die gemeinsame Pilgerreise im Rheingau sei eine echte Bereicherung für alle gewesen.
Erste Rückmeldungen der Teilnehmenden stützen auch das neue Zweierteam Schäddel und Otto, das sich organisatorisch wie inhaltlich offenbar sehr gut ergänzt. Inzwischen hat die Gemeindepädagogin auch eine Fahrt nach Erfurt durchgeführt, die gut besucht war und ebenso auf große Resonanz stieß.
Bei all diesen Angeboten geht es zum einen darum, mit Gleichgesinnten Dinge zu unternehmen, aber auch den Horizont zu erweitern, Impulse für das eigene Leben zu bekommen, vielleicht auch Biografie Arbeit anzuregen. „Und natürlich setzen wir als kirchliche Einrichtung auch spirituelle Impulse“, führt Otto aus.
Eigene Denkansätze
Obwohl das Arbeitsfeld 55+ inhaltlich gut entwickelt ist, bringt Cordula Otto eigene Denkansätze mit: „Ich möchte speziell mit Blick auf die Frauen das Thema ‚Finanzielle Gerechtigkeit‘ mit in den Vordergrund rücken.“ Sie weiß, dass gerade die Erwerbsbiografien der Frauen ihres Alters noch sehr von Familienpausen und halben Stellen durchzogen sind, was sich nicht nur später bei der Rente auswirken wird, sondern auch in der Gegenwart oft zu finanzieller Abhängigkeit führt.
Überhaupt ist das Thema „Soziale Gerechtigkeit“ ihr sehr wichtig: „Es muss doch für alle möglich sein, sich mal einen Restaurant- oder Kinobesuch leisten zu können. Meine Vision ist, dass diejenigen, die es sich leisten können, etwas für andere tun.“ „Caring Company“ ist dabei ein Stichwort, mit dem sie vermehrt arbeiten möchte. Dazu könnte sie sich vorstellen, auf Partnersuche bei Kommunen oder Organisationen wie den Lions oder Rotariern zu gehen. „Ich möchte ein Bewusstsein dafür schaffen, dass gesellschaftliche Teilhabe nicht am Portemonnaie scheitern darf.“
Als zweites Thema, das sie verstärkt angehen möchte, nennt Cordula Otto nachhaltigen Konsum, hier besonders mit Blick auf die Lebensmittel: „Es gibt in der Region schon einige Projekte für nachhaltiges Wirtschaften, beispielsweise den Gemeinschaftsacker in Billertshausen. Hier möchte ich Kontakte knüpfen, vernetzen und Impulse setzen.“
Cordula Otto weiß, dass nicht viele Dekanate aus der bis zum Ende nächsten Jahres noch bestehenden Projektstelle 55+ einen ständigen Arbeitsbereich gemacht haben. „Dass dies hier bei uns ermöglicht wurde, ist ein großes Geschenk, aus dem wir was machen können“, freut sie sich. „Wir sind viele in dieser Altersgruppe, und wir haben unsere Themen und Anliegen.“ Genau dafür ist sie jetzt offen und freut sich auf Impulse, Gespräche und Begegnungen.
„Die Innovative Erwachsenenarbeit gliedert sich in zwei Schwerpunkte. Mit der Route 55+, die nun schon seit einigen Jahren im Dekanat angesiedelt ist, hat sich eine große Gruppe an Menschen gefunden, die inzwischen hauptsächlich selbstorganisiert Aktivitäten in der Zielgruppe vernetzt. […] Der zweite Schwerpunkt sind Angebote, die mit und für die Zielgruppe entwickelt und durchgeführt werden. Die gemeinsame Pilgerreise im Rheingau sei eine echte Bereicherung für alle gewesen.“
Also, da gibt es also eine große Zahl von Menschen, die Aktivitäten selbstorganisiert in der Zielgruppe vernetzt. Das ist wahrlich innovativ und beweist: Es ginge wohl auch ohne die zwei halben Stellen von der Kirche. Und dann wäre da noch eine gemeinsame Pilgerreise im Rheingau (wo auch sonst?), die offensichtlich vom Reisebüro Schäddel & Otto organisiert wurde. Also, da müsste man es bei den spirituellen Impulsen aber mal so richtig krachen lassen. Innovative Erwachsenenarbeit zwischen Höflichkeit und Mitleid. Rabimmel, rabammel, rabumm.
„Erste Rückmeldungen der Teilnehmenden stützen auch das neue Zweierteam Schäddel und Otto, das sich organisatorisch wie inhaltlich offenbar sehr gut ergänzt.“
Sagt wer über wen und dokumentiert das ggf. wie? Also erste Rückmeldungen teilnehmender Nachbarn stützen absolut meine eigene rundum positive Wahrnehmung, dass ich die Nachbarschaft beim Herausstellen der Mülltonnen organisatorisch wie inhaltlich offenbar sehr gut ergänze. Da veröffentliche ich doch gleich mal eine Presseerklärung.