Gesellschaft0

Klimagruppe des Kirchspiels Bernsburg will Bewusstsein für nachhaltiges Handeln schaffenJetzt oder nie

BERNSBURG (ol). Jetzt oder nie“ heißt die neue Klimagruppe im Kirchspiel Bernsburg. Sie will ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln schaffen und sucht nun weitere interessierte Personen die künftig, neben der bisher ins Leben gerufenen WhatsApp Gruppe für Fahrgemeinschaften, bei weiteren Klimaschutzprojekten mitwirken möchten.

Sie treffen sich seit diesem Frühjahr regelmäßig und sie laden Gleichgesinnte ein, sich zu ihnen zu gesellen. Ihr Anliegen ist laut Pressemitteilung des Evangelischen Dekanats „Jetzt etwas für das Klima tun, jetzt am eigenen Verhalten arbeiten, jetzt Verantwortung für die Zukunft übernehmen“. Und weil das so ist, nennen sie sich „Jetzt oder nie“. Etwa ein Dutzend Menschen aus und um Bernsburg haben sich unter diesem Motto zusammengefunden, weil sie nicht mehr länger auf Zeichen aus der Politik warten oder sich zur Untätigkeit verurteilt sehen möchten.

Die meisten von ihnen haben in ihrem Alltag bereits Möglichkeiten gefunden, nachhaltiger zu leben: mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach oder einem E-Auto in der Garage. Um herauszufinden, was davon wirklich etwas bringt, auch um zu diskutieren, welche Auswirkungen die einzelnen Maßnahmen haben, greifen sie auf Fachliteratur zurück, beispielsweise „Wenn nicht jetzt, wann dann“ von Harald Lesch, die sie in ihrer Gruppe besprechen.

WhatsApp Gruppe für Fahrgemeinschaften

Um ins Handeln und ins Gespräch zu kommen, haben sie eine Fahrgemeinschaft ins Leben gerufen. „Nicht aus der Not heraus, sondern um einfach Fahrten zu sparen“, sagt Georg Verch. Er ist Administrator der WhatsApp-Gruppe „FahrBe“, bei der sich unter der Nummer 0172 6222591 alle melden können, die gerne mitfahren oder Mitfahrgelegenheiten bieten möchten. „Wir wissen natürlich, dass hier auf dem Land fast jeder notgedrungen ein eigenes Auto hat“, sagt Pfarrer Frank Hammel, „aber vielleicht könnte man ja anfangen, mal über die Abschaffung des Zweitautos nachzudenken.“

Die WhatsApp-Gruppe soll ein erster Aufschlag sein, um bekannt und wahrgenommen zu werden. Die Absicht dahinter sei, weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu gewinnen, mit denen man dann auch größere Klimaschutzprojekte angehen könne. Eine kleinere Aktion, um mehr Bewusstsein zu schaffen und auch die Jugendlichen mit ins Boot zu holen, sei eine Ausstellung, die die Konfirmandinnen und Konfirmanden erarbeiten und am Buß- und Bettag zeigen möchten.

Nichts tun ist keine Option

Was die Mitglieder eint, sei zum einen die Idee, dass schon kleine Schritte viel bewirken können und dass nichts zu tun keine Option sei angesichts der horrenden Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringe. „Wir möchten auch dazu anregen, weiter zu denken und neue Wege zu beschreiten, um eigene Ansätze für nachhaltiges Handeln zu finden“, sagt Susanna Lopez Kostka.

Beispiele dafür gäbe es in den Nachbarregionen schon einige: Bürgerbeteiligung bei der Gewinnung nachhaltiger Energie, Baumpflanzaktionen, Schutz von Gelände, Informationsveranstaltungen. All das wären auch Optionen für Bernsburg und das Antrifttal, wenn die Klimagruppe sich vergrößern würde.

Eingeladen sich zu beteiligen seien alle interessierten Menschen, egal welchen Alters. „Auch uns Ältere betrifft der Klimawandel noch“, seien sich die Mitglieder von „Jetzt oder nie“ gewiss, denn wie sehr er sich jetzt schon auswirke, habe man diesen und letzten Sommer eindrucksvoll gesehen. Die Gruppe tagt zwar unter dem Dach der Evangelischen Kirchengemeinde, sei aber konfessionell völlig offen, betonen die Mitglieder. Informationen zu den Treffen gibt es für Interessierte verlässlich auf der Website der Kirchengemeinde oder in den kirchlichen Nachrichten der Tageszeitung am Samstag.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren