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Nachgefragt beim Mainzer Tor, Kartoffelsack und Hotel KlingelhöfferInflation und steigende Energiekosten: Alsfelder Gastronomen bleiben positiv

ALSFELD (lmg). Nachdem Corona den Gastronomen knapp zwei Jahre lang Steine in den Weg gelegt hat, war endlich ein kleiner Lichtblick zu erkennen. Doch kaum trat die Pandemie ein wenig in den Hintergrund, ist die nächste Krise da: Eine hohe Inflation und steigende Energiekosten. So geht es den Alsfelder Gastronomen mit dieser Situation.

Die Lebensmittel werden teurer, die Ausgaben höher, doch der Lohn bleibt gleich. Für viele ist es nicht mehr möglich, jeden Sonntag mit der Familie essen zu gehen oder sich unter der Woche das ein oder andere Mal Essen beim Lieferservice zu bestellen. Auch die Energiepreise schießen immer weiter in die Höhe. Wie wirkt sich diese Situation auf die Gastronomie in Alsfeld aus? OL-Praktikantin Lynn Gröger hat sich umgehört.

Uwe Wunderlich, Gaststätte Mainzer Tor: „Den Situationen anpassen“

Ein Kundenrückgang mache sich im Mainzer Tor noch nicht so sehr bemerkbar, es halte sich noch in Grenzen, berichtet der Geschäftsführer Uwe Wunderlich. Auch das Trinkgeld bewege sich weiterhin im guten bis sehr guten Bereich und bei den Preisänderungen der Speisekarte zeigen die meisten Gäste auch vollstes Verständnis.

Allzu große Sorgen macht er sich noch nicht. Einsparungen wurden aber trotzdem getroffen. Um das größtmögliche Einsparpotential zu nutzen, versuche er möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Eine Änderungen der Öffnungszeiten oder auch das Abschalten eines Kühlschranks, wenn er nicht genutzt wird, sollen helfen, Energie zu sparen. Sogar beim Wasserverbrauch werde darauf geachtet, möglichst wenig zu verbrauchen. So werden die Blumen beispielsweise mit dem Wasser gegossen, mit dem vorher der Salat gewaschen wurde.

Uwe Wunderlich, Inhaber der Gaststätte Mainzer Tor. Foto: archiv/ls

Um extra Strom zu sparen, ist überall LED-Technik verbaut und auch bei der Belichtung der Theke könne er so rund das Zehnfache seines Verbrauches einsparen, erzählt er. Viele dieser Vorkehrungen wurden aber nicht erst kürzlich getroffen, sondern bereits vor Corona, sagt Wunderlich. Ihm sei es wichtig auch ökonomisch zu handeln und die eigenen Verbrauche daran anzupassen. Der Chef des Mainzer Tors ist optimistisch, was die Zukunft angeht, und lässt sich von dem Ganzen nicht unterkriegen. „Man muss sich den Situationen anpassen“, betont er.

Roland Döpke, Hotel Klingelhöffer: „Absolut positive Sicht auf die Zukunft“

Auch im Hotel Klingelhöffer ist noch kein Kundenrückgang zu bemerken. Die Kunden zeigen laut Inhaber Roland Döpke vollstes Verständnis für die derzeitigen Preisänderungen und vergeben auch noch weiterhin wie gewohnt Trinkgeld.

Trotz alledem wurden auch hier Vorkehrungen getroffen, um möglichst viel Energie einzusparen. Das Hotel Klingelhöffer verfügt über drei Gästehäuser. Eines dieser Häuser verfügt über eine Photovoltaikanlage. Für dieses Gästehaus wurde im Sommer quasi kein Gas benötigt, alles lief über die Anlage und auch der Verbrauch sei seitdem minimal, erzählt er. Ebenfalls wird danach geschaut, dass Tags über kein Licht brennt, die gesamte Belichtung ist mit LED Lampen ausgestattet.

Roland Döpke, Inhaber Hotel Klingelhöffer. Foto: lmg

„Ich habe eine absolut positive Sicht auf die Zukunft“, betont Döpke. Ein guter Buchungsstand sei vorhanden und er sei voller Zuversicht. Er hofft, dass sich an der derzeitigen Corona-Lage nichts ändert. Schade fände er es, wenn man wieder anfangen müsse, die Gäste zu kontrollieren. Döpke hofft, dass sich die Lage nicht wieder verschärft.

Izet Kelmendi, Kartoffelsack in Alsfeld: „Das wird schon wieder“

Izet Kelmendi, Inhaber des Restaurants Kartoffelsack, erlebt die derzeitige Situation ein klein wenig anders. Bei ihm ist seiner Aussage nach ein Kundenrückgang zu bemerken – und auch die Trinkgelder seien um einiges seltener geworden. Kelmendi ist erst seit einem Jahr selbstständig und hat große Sorge um das Geschäft, besonders im Winter. „Ab September sind die Touristen weg und täglich mache ich mir Gedanken, wie sieht es mit Corona und neuen Regelungen aus? Werden Weihnachtsfeiern stattfinden? Kommen die Gäste weiterhin normal?“

Izet Kelmendi, Chef des Kartoffelsacks. Foto: lmb

Durch die steigenden Energiepreise muss auch er Einsparungen treffen. Bei ihm bleibt das Licht über den Tag aus und auch die Öfen werden in der Mittagspause ausgeschaltet. Natürlich musste auch er seine Priese erhöhen, seine Kunden zeigten dafür aber auch Verständnis.

Trotz alledem blickt auch er zuversichtlich in die Zukunft.  „Das wird schon wieder“, man solle nie die Hoffnung verlieren, sagt er. „Ich gebe mir mühe, ich gebe Gas“ – dafür, dass seine Gäste zufrieden sind und das Essen schmeckt.

9 Gedanken zu “Inflation und steigende Energiekosten: Alsfelder Gastronomen bleiben positiv

  1. Abwarten. Wir sind erst am Anfang der Fahnenstange. Der Winter kommt erst noch. Somit auch die Nachzahlungen.

    Die positive Einstellung ist aber bewundernswert. Wünsche jedem, dass diese Einstellung auch so umgesetzt werden kann. Gerade bei den Gastronomen die auch zusätzlich Pacht bezahlen müssen.

  2. Ein Zeichen auf was für hohem Niveau „gejammert“ wird, und wie gut es den meisten in unserem Land zu gehen scheint. Paßt irgendwie nicht mit dem zusammen, was täglich aus der Gastronomie berichtet wird!

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  3. “… und auch bei der Belichtung der Theke könne er so rund das Zehnfache seines Verbrauches einsparen, erzählt er.”

    Wie kann man das Zehnfache seines Verbrauchs einsparen? Selbst wenn man alles ausschaltet spart man maximal das Einfache des Verbrauchs.

    Guten Morgen, Oberhessen-Live 😉

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    1. Hey Mathe Matiker
      Ja das ist ein wenig falsch geschrieben ( ausgedrückt ) worden seitens Oberhessen – Live. Wir haben vor Corona die komplette Thekenbeleuchtung ( die als erstes am Tag angeht und als letztes am Abend ausgeht) von herkömmlicher Röhrenbeleuchtung auf LED Technik umgerüstet, und daher fast das 10 fache an Energie einsparen können.

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      1. Sehr schön, dass sie mit Kritik offen umgehen Herr Wunderlich.

        Ich verstehe immer noch nicht was es heißt, das Zehnfache an Energie einzusparen. Das Zehnfache von was?

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    2. Manchmal muss man sich nur ein paar Buchstaben dazu denken, dann erschließt sich der Sinn:
      “… und auch bei der Beleuchtung der Theke könne er so rund das Zehnfache seines FRÜHEREN Verbrauches einsparen, erzählt er.”

      Man kann aber auch Erbsen zählen, seimnen Popo kopieren oder ins Büro reiten.
      „Was?“
      „Äh, nix.“

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      1. @ Schwacher Mathiker:

        Das was sie sagen ergibt 0,0 Sinn.

        Man kann nicht den früheren 10fachen Verbrauch sparen. Man kann ihn maximal 1x sparen.

        Mit Erbsen zählen hat das wenig zu tun. Weder Herr Wunderlich noch Oberhessen-Live haben nun gesagt, was gespart wurde. Und wenn man sofort vollmundig berichtet, sollte man diese Frage doch beantworten können.

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      2. Ich vermute mal Herr Wunderlich meint, dass er vorher 10 mal so viel Energie für die Theke benötigt hat.

        Dann spart er 90% oder das 0,9 fache der Energie.

        “Das Zehnfache” zu sparen ist natürlich völlig falsch und hätte spätestens der Redaktion von OL auffallen soll.

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    3. Ist doch eigentlich egal ob 10fach oder wie auch immer, er spart durch die Umstellung Energie.

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