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Treffer beim FassbieranstichRomrods Festwochenende offiziell eröffnet

ROMROD (nah). Romrod begeht an diesem Wochenende seine 825-Jahr-Feier. Eingeläutet hatte das Heeresmusikkorps Kassel mit einem Benefizkonzert am Donnerstag. Nun schlug Hauke Schmehl, Romrods Bürgermeister, beim Fassbieranstich ordentlich zu.

Es war kurz nach 18 Uhr am Samstagabend, Hauke Schmehl, Bürgermeister Romrods, begann die offizielle Eröffnung des Festwochenendes: „Herzlich willkommen in Romrod, liebe Gäste. Schön, dass ihr so zahlreich hier erschienen seid. Das ist mir eine besondere Freude, euch alle hier in dem festlichen Rahmen begrüßen zu dürfen.“ Er begrüßte unter anderem Landrat Manfred Görig, die Ehrenbürgermeister der Stadt Romrod sowie die amtierenden Bürgermeister Andreas Fey aus Kirtorf, aus Alsfeld Stephan Paule sowie Dietmar Krist aus Antrifttal. Zahlreich erschienen waren die Menschen aus Romrod selbst, das Zelt war bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt, einige fanden noch einen Stehplatz und auch vor dem Zelt wurde aufmerksam den Worten gelauscht.

Schmehl zeigte sich froh, dass viele Freiwillige, Vereine und auch Sponsoren das Festwochenende unterstützen. Fabian Musch, den Romröder Ortsvorsteher, könne man nicht hoch genug dankend erwähnen, so der Bürgermeister. Musch hat die Feier mit initiiert. „Ohne dich hätte es dieses Fest nicht gegeben“, verkündete Schmehl.

Hauke Schmehl und Laurence Vauriac. Alle Fotos: nah

Einklang finden in das Jubiläum nicht nur das 825-jährige bestehen des Ortes Romrod, sondern auch das 50-jährige Bestehen des evangelischen Kindergartens, das 50-jährige Bestehen der Großgemeinde Romrod und die über 30-jährige Freundschaft zur französischen Partnergemeinde La Coquille. Von dort reisten viele Gäste in typisch französischer Kleidung an, die ebenfalls von Schmehl begrüßt wurden. Damit auch sie den Abend genießen konnten, wurden die Reden des Abends von Laurence Vauriac und Achim Günzel übersetzt. Schmehl ist es gerade in den jetzigen Zeiten wichtig. Freundschaften zu pflegen, wie er sagte.

Der Bürgermeister erwähnte die Gummistiefel, welche mit farbenfrohen Pflanzen bepflanzt und überall in Romrod zu finden sind. „Die Gummistiefel stehen für alle Alter, ob jung oder alt, ob hinzugezogen oder schon immer hier gewohnt. Ob in die Jahre gekommen oder frisch strahlend – alle haben hier ihren Platz und dies sollen die Gummistiefel mit ihren farbenfrohen Pflanzen symbolisieren. Wir wollen weiter in die Zukunft gehen als kleiner Ort, aber das zusammen und hier ist jeder herzlich Willkommen“, sagte Schmehl

Abschließend sagte er: „So lasst mich noch eins mit auf den Weg geben, als Startschuss für den heutigen Abend: Als lebenswerter und weltoffener Ort mit Zukunft im Herzen von Hessen, in unserem schönen Vogelsberg, heiße ich sie recht herzlich Willkommen in der Schlossstadt Romrod und wünsche Ihnen allen eine gute Unterhaltung.“

Landrat Manfred Görg begrüßte anschließend die Gäste und dankte für die Einladung. „825 Jahre Romrod ist ein stolzes Jubiläum“ so Görig. Romrod habe sich gut entwickelt und über viele Jahrhunderte um das Schloss entwickelt. „Viele Generationen haben dieses Romrod mit aufgebaut“, sagte Görig. Er berichtete, dass die Stadt Romrod einen guten Weg genommen habe mit der Infrastruktur des täglichen Bedarfs. „Mit Ärzten, mit Zahnarzt, mit Pflegeheim, mit Mittelpunktschule und Kindergarten ist Romrod gut gerüstet für die Zukunft.“

Hauke Schmehl, Manfred Görig und Laurence Vauriac.

Görig war froh, dass es die Partnerschaft gibt, gerade auch jetzt in diesen Zeiten. „Sie wird auch dringend gebraucht, vor dem Blick in die Welt. Und es ist wichtig, dass wir die Freundschaft pflegen und auch erhalten.“

Ulrich Zulauf übernahm im Anschluss das Wort, er ist Vorsitzender des Fördervereins Städtepartnerschaft Romrod – La Coquille. Er freute sich, so viele Gesichter und auch Ehrenbürgermeister zu sehen, die an der Partnerschaft mitgewirkt haben. In der Vergangenheit habe es bereits viele gute Austausche gegeben und er hoffe, es gebe auch viele weitere. „Freundschaft ist wie ein Garten, der bepflanzt, bewässert und gepflegt werden muss. Daran zu arbeiten ist unsere gemeinsame Aufgabe“, zitierte Zulauf und verband dies mit der Partnerschaft zu La Coquille.

Auch Bernard Vauriac ließ es sich nicht nehmen an das Rednerpult zu treten. „Ich möchte Ihnen, Herr Bürgermeister, sagen, wie sehr ich mich freue, heute hier zu sein. Mit all meinen Kollegen des Partnerschaftskomitees, um zu feiern“, so der Franzose. Er ist bereits zum zehnten Mal in Romrod und empfindet dies immer als Bereicherung, wie er die Besuche Revue passieren ließ. „Man muss zugeben, dass es eine echte Herausforderung war, diese Partnerschaft 1986 ins Leben zu rufen. Und heute Abend können wir zusammen stolz darauf sein, was wir gemeinsam geleistet haben.“ so Vauriac. Abschließend zitierte er Goethe: „Was immer du zu unternehmen träumst, beginne es und sei stolz drauf.“

Bernard Vauriac und Achim Günzel.

Gerhard Bing nahm das Publikum mit auf die historische Reise von Romrod. Er berichtete, dass es nicht mehr genau nachvollziehbar sei, wann Romrod gegründet wurde und seit wann an Antrift und Ocherbach Menschen wohnen. „Und dies, obwohl wir in den naheliegenden Wäldern Hügelgräber finden, die auf eine Besiedlung in grauer Vorzeit hinweisen“, fügt er an.

Weiter auf seiner historischen Reise berichtete er, dass zum Beispiel um 1400 der Besitz von Schloss und Stadt an den Landgrafen von Hessen überging. „Inmitten eines der größten Waldgebiete Mittelhessens gelegen wurde unser Gebiet das beliebteste  Jagdterritorium der hessischen Landgrafen“, so Bing. Viele weitere historische Ereignisse brachte er auf den Tisch.

Um einige wenige zu nennen: Mit Beginn des Jahres 1907 wurde das erste Mal Wassergeld in Romrod erhoben. Im Jahre 1921 soll der Vertrag für elektrische Energie mit der Provinz Oberhessen abgeschlossen worden sein. Im Jahre 1921 machte man sich Gedanken über eine Straßenbeleuchtung. Viele weitere interessante Ereignisse beleuchtete Bing und nahm so das Publikum mit auf eine nicht alltägliche Reise durch Romrod. Abschließend sagt er: „Möge die Zukunft unserer Stadt auch wieder, wenn auch auf andere Weise, etwas vom Glanz der Vergangenheit zurückbringen und Schloss und Stadt Romrod noch weitere Jahrhunderte in Frieden weiterbestehen.“

Ein kleines Highlight nach dem geschichtlichen Ausflug bot der Häinze-Sketch der Theater-Gruppe. Denn der sorgte für viele Lacher, der ein bisschen an einen altbekannten Silvester-Klassiker erinnern durfte.

Die Theater-Gruppe.

Im Anschluss an den Sketch übernahm Hauke Schmehl dann den Fassbieranstich. In den vorderen Reihen wurde der Sicherheitsabstand ein wenig vergrößert und Schmehl zog sich die Schürze an. Doch alles lief nach Plan: Bereits der erste Schlag saß, wenn auch der Hahn nicht ganz dicht war. Feierlich wurden die Krüge unter das fließende Bier gehalten, während das Publikum laut applaudierte.

Weitere Eindrücke des Abends:

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