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Überraschungskonzert mit dem Duo Fantasia„Nistende Kraniche“ und „Waldstücke“ bei Weltklassik in Melchiorsgrund

SCHWALMTAL (ol). Ein Musikprogramm der besonderen Art erlebten im Rahmen der Weltklassik-Konzertreihe in Melchiorsgrund die Zuhörer bei den Klängen von Duo Fantasia. Pianistin Julia Ito und Flötist Utum Yang begeisterten das Publikum mit einem musikalischen Naturerlebnis und klassischer Musik aus nah und fern.

Eigentlich hätte das Konzert mit Jan Čmejla aus Prag abgesagt werden sollen, da der Künstler erkrankte – doch wie ein Wunder ergab es sich, dass die Pianistin Julia Ito und der Flötist Utum Yang, die als Duo Fantasia auftreten, trotz Konzertverpflichtungen in Süddeutschland, bereit waren nach Schwalmtal zu reisen. So erlebte das Publikum am vergangenen Sonntag wieder einmal ein Musikprogramm der besonderen Art.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung, zu Beginn vermittelte Julia Ito sehr charmant Einblicke in den Aufbau chinesischer und japanischer Schriftzeichen. Den Anwesenden lernten rasch und entzifferten bald die Zeichen für „Baum“, „Hain“ und „Wald“. Begriffe, die im späteren Verlauf des Programms noch eine besondere Bedeutung erlangen würden. Bereits die „Waldszenen“ Robert Schumanns, grazil, souverän und illustrativ von Julia Ito vorgetragen, bildeten einen kleinen Vorgeschmack davon.

Musikalisches Naturerlebnis

Fernöstliche Klänge präsentierte Utum Yang dann in seinem ersten Vortrag mit dem traditionellen japanischen Lied „Tsuru no Sugomori – Nistende Kraniche“, das in Japan auf der Bambusflöte gespielt wird und das er selbst für Querflöte arrangierte. Die für westliche Hörgewohnheiten zunächst ungewöhnlichen Melodien, Intervalle und Glissandi mündeten während des Vortrags in ein nachvollziehbares musikalisches Naturerlebnis.

Die Kraniche erfüllten die Luft des Theatersaals in Melchiorsgrund. Dann ging es naturnah, aber virtuos weiter, mit Liszts Konzertetüden „Waldrauschen“ und „Gnomenreigen“, von Julia Ito vorgetragen.

Foto: Melchiorsgrund

Die Abrundung vor der Pause gelang wiederum gemeinsam mit Béla Bartoks „Ungarische Bauernlieder“. Erstaunlicher Weise zeigte sich, wie anschlussfähig die fernöstlichen Melodien vom Anfang des Konzerts an Melodien Bartoks sind. Musik, ist eben immer wieder eine verbindende universelle Sprache.

Den musikalischen Höhepunkt der zweiten Konzerthälfte bildeten dann zweifellos die Eigenkompositionen von Julia Ito, ihre „Waldstücke“ mit den Titeln: „Abholzung – Waldbrände – Bäume pflanzen – Dschungelträume – Der blaue Planet“, eingerahmt von Franz Schuberts Variation über „Trockene Blumen“ und Carl Maria von Webers „Fantasie über den „Freischütz“.

Besondere Stimmung

Mit begeisterten Ovationen wurden die Überraschungszugaben „Frühlingswalzer“ von Johann Strauss und der „Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn Bartholdy vom Publikum bedacht. Charmanter Weise nahmen die Künstler die besondere Stimmung des Abends zum Anlass, diesen noch in anregenden Gesprächen mit den begeisterten Musikliebhabern ausklingen zu lassen.

Die nächste Gelegenheit, ein Weltklassik Konzert zu besuchen bietet sich am Sonntag, den 10. Juli 2022 um 17 Uhr in Schwalmtal mit dem Klavierduo Tsuyuki & Rosenboom. Reservierungen sind für Interessierte mit einer Email an info@weltklassik.de oder auf der Webseite der Weltklassik sowie telefonisch unter 0151/12585527 möglich.

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