Jubiläumswochenende im Alsfelder Stadtteil LeuselBuntes Programm zum Leuseler Kommersabend
ALSFELD (nah). Mit einem Kommersabend startete der Alsfelder Stadtteil Leusel in sein Jubiläumswochenende. Mit einem bunten Programm lockte die Feuerwehr zu einem unterhaltsamen Abend in das Festzelt nahe des Feuerwehrgerätehauses.
Über Lautsprecher ertönt die typische Melodie einer Einsatzalarmierung und das Festzelt füllt sich. Sebastian Kristen, der Moderator des Abends, begrüßte die Gäste. Sie alle waren gekommen um 90 Jahre Einsatzabteilung, 50+1 Jahre Jugendfeuerwehr sowie fünf Jahre Kinderfeuerwehr zu feiern.
Careen Heiser, erste Vorsitzende des Vereins Freiwillige Feuerwehr Alsfeld-Leusel, ist im ersten Jahr ihrer Vereinsarbeit und dankte allen Mitwirkenden für die Unterstützung, in jedem Bereich – sei es im Feuerwehralltag oder für das Jubiläumswochenende. Heiser berichtete, dass am 24. Februar 1932 die Freiwillige Feuerwehr Leusel gegründet wurde und schilderte den Werdegang der Helfer.
Großen Applaus bekam Heiser für ihre Meinung der Gleichstellung in der Feuerwehr. So gehen die Frauen in der Feuerwehr zum Beispiel zur Truppmann-Ausbildung und nicht zur Truppteilnehmenden-Ausbildung. „Ich habe hier noch nie den Spruch gehört, du bist doch eine Frau, du kannst das nicht“, so Heiser. „Im Gegenteil – ich persönlich wurde stehts ermutigt mich weiterzubilden, Lehrgänge zu besuchen und alles mit meinen Kameraden auf Augenhöhe anzupacken,“ sagte sie.
Zu einem, sicherlich nicht nur für das Publikum lustigen, Programmpunkt lud Kristen nachfolgend ein. Er rief er gleich mehrere Personen auf die Bühne: Rainer Hedrich, Dietlof Baumann, Mario Baumann, Ralf Lämmer, Helmut Lang, Bastian Heiser, Manuel Heiser, und Udo Greb. Allesamt waren sie maßgeblich an der Leuseler Feuerwehrhistorie beteiligt. „Wir wollen mal testen, ob ihr das ehemalige Signal der Alarmtrompete wiedergeben könnt“, beschrieb Heiser die anstehende Aufgabe. Allesamt mit Mundstück ausgestattet, probierten sie sich. Der eine oder andere, teils zaghafte Ton schaffte es dann auch aus dem Blechblasinstrument.
Heiser präsentierte ein weiteres Highlight aus der Feuerwehrhistorie. Sie holte einen alten Hydrantenplan von Leusel hervor, und signalisiert damit die Ortsverbundenheit aus früheren Zeiten. Als Dank für die geleistete Arbeit in der Feuerwehrhistorie erhält nächste Woche jeder, der zuvor auf die Bühne gerufen wurde, einen Abzug davon, verriet Heiser. „Wir wollen euch damit für die gemeinsamen Jahre danken, für all eure Arbeit, die ein Teil von diesem großen Ganzen ist,“ so Heiser.
Ein weiteres Geschenk überreichte Heiser der Ehren- und Altersabteilung. Diese kann sich künftig über ein „GW-Löschmittel“ freuen. Mit dem Getränketräger kann künftig die Wasserversorgung für die Kameraden bequem sichergestellt werden.
Bürgermeister Stephan Paule freute sich, dass der Stadtteil immer wieder in den vergangenen 90 Jahren Ehrgeiz und Motivation zum Schutz seiner Mitmenschen gezeigt habe. „Ich möchte allen, die heute aktiv sind und allen die ehemals aktiv waren und natürlich allen die künftig aktiv sein werde, für diesen Einsatz meinen allerherzlichsten Dank aussprechen.“ so Paule. Im Anschluss an die Grußworte überreichte der Bürgermeister die Jubiläumsurkunde zum 90-jährigen Fest an die Vorsitzende Heiser. Er bittet außerdem Carina Krämer und Cathrina Kristen auf die Bühne, beide sind im Bereich der Kinder- beziehungsweise Jugendarbeit tätig. Sie erhielten stellvertretend als Leiterinnen für ihre Gruppen ein Geschenk.
Gemeinsam mit Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer konnte Paule Walter Greb die goldene Ehrennadel im Namen des hessischen Ministerpräsidenten verleihen. Das goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande wurde Andreas Frank verliehen. Weitere Ehrungen würden Sabine Wilhelm und Manuel Reinhard im Nachgang an das Jubiläum verliehen.
Im weiteren Verlauf des Abends übernahm Wehrführer Manuel Heiser das Wort: „Vor 90 Jahren hatten einige unserer Vorfahren die gute Idee, den Brandschutz und die Sicherheit in Leusel gemeinschaftlich und freiwillig zu organisieren.“ Er berichtete, dass der Verein von der Gemeinschaft lebt, worauf man stolz sein könne, denn dies sei nicht selbstverständlich. Auch Herausforderungen und Veränderungen im Feuerwehralltag bedachte er, so änderte sich in den letzten Jahren auch das „Dienstleistungsrepertoire“ wie Heiser so manche Veränderung titulierte. Er war sich sicher, dass auch künftig Jubiläen in Leusel gefeiert werden und machte dies am starken Zusammenhalt fest.
Ein weiterer bunter Programmpunkt wurde vom zweiten Vorsitzenden Ralf Lämmer auf der Bühne dargestellt. Als aktiver Feuerwehrmann ist er auch im Leuseler Carnevalsclub und berichtete auf närrisch-humorvolle weise alte Anekdoten der vergangenen Jahre.
Grußworte von Landrat Manfred Görig und Sven Holland wurden von Kreisbrandmeister Michael Jahnel überbracht. Er freute sich, bei der Feierlichkeit dabei zu sein und wünschte allen Beteiligten, dass sie das Wochenende genießen können.
Rainer Hedrich brachte das Publikum mit einer Lesung daraufhin erneut in Schwung. Er erzählte auf Platt die Geschichte der alten Busecker Feuerwehr und sorgte damit für viele Lacher und gespanntes Hinhören.
Ein weiteres Grußwort sprach Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer. „Ich freue mich hier zu sein und ein Teil der Feierlichkeit zu sein. Die Daten der Gründung haben wir schon mehrmals gehört. Ich möchte sie mal ein wenig anders beleuchten“ so Schäfer. Im Verlauf seiner Rede beschrieb er, was sich in den Jahren in denen in Leusel Gründungen stattfanden auf der Welt tat. So verglich er zum Beispiel das Jahr 1971 – in dem in Leusel die Jugendfeuerwehr gegründet wurde – damit, dass Mercedes-Benz den Airbag als ‚Aufprallschutzvorrichtung für den Insassen eines Kraftfahrzeuges in Deutschland‘ patentieren lies.
Musikalische Unterstützung erfuhr der Kommersabend durch den Musikverein Leusel. Dieser spielte in den Pausen bekannte Lieder und sorgte so für gute Stimmung und das ein oder andere Schunkeln.
Schreibe einen Kommentar
Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.
Einloggen Anonym kommentieren