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Aktuell 60 offene Stellen in Hotels und Gaststätten im VogelsbergkreisGewerkschaft sieht Job-Perspektive für Geflüchtete aus der Ukraine im Gastgewerbe

VOGELSBERG (ol). Die Tourismussaison kommt auf Touren: Das heimische Hotel- und Gaststättengewerbe ist deshalb dringend auf zusätzliches Personal angewiesen. Aktuell gibt es 60 verfügbare Stellen in Hotels und Gaststätten im Vogelsberg. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten sieht darin die Chance, den Menschen, die aus der Ukraine vor dem Krieg geflüchtet sind, eine Job-Perspektive in dieser Branche zu bieten.

Die Voraussetzung dafür sei, dass die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen stimmen. Helfende Hände gesucht: Viele Hotels und Gaststätten im Vogelsbergkreis sind derzeit dringend auf neues Personal angewiesen und könnten dabei laut Pressemitteilung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten auch Geflüchteten aus der Ukraine eine Job-Perspektive bieten.

„Vorausgesetzt, die Bezahlung stimmt. Denn wer vor dem Krieg flieht und bei uns Schutz sucht, darf nicht ausgenutzt werden. Viele suchen bereits nach Arbeit“, sagt Andreas Kampmann von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Der Geschäftsführer der NGG-Region Nord-Mittelhessen verweist auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur. Danach zählte das Gastgewerbe im Vogelsbergkreis im April 60 offene Stellen – dreimal so viele wie noch vor einem Jahr.

„Das ist auch eine Chance für die Gastronomen und Wirte, die faire Bedingungen bieten“, so Kampmann. Gerade das Gastgewerbe sei weltoffen: Dort arbeiteten schon immer Menschen unterschiedlichster Herkunft – auch aus Osteuropa. „Die Branche ist ideal für den Quereinstieg: Von der Küche bis zum Service – hier haben auch Beschäftigte ohne Berufsausbildung gute Chancen. Und Fachkräfte werden ohnehin dringend gebraucht – vom Barkeeper bis zur Hotelfachfrau“, betont Kampmann.

Bessere Bezahlung durch Tarifvertrag

Der Gewerkschafter verweist darauf, dass sich die Bezahlung im heimischen Gastgewerbe zuletzt deutlich verbessert habe. Nach dem aktuellen Tarifvertrag, den die NGG mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ausgehandelt hat, liegt der Einstiegsverdienst in der Branche in Hessen seit März bei 12,02 Euro pro Stunde – weit mehr als bislang. Fachkräfte kommen auf einen Stundenlohn von mindestens 14,88 Euro.

„Diese Einkommen machen die Arbeit an Theke und Tresen deutlich attraktiver. Nicht nur Beschäftigte aus dem Vogelsbergkreis, sondern gerade auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die einen Job suchen, sollten darauf bestehen, nach Tarif bezahlt zu werden“, rät Kampmann. Tipps gibt es bei der NGG vor Ort. Infos rund um die Arbeitsrechte, die Nicht-EU-Bürger haben, bieten die Beratungsstellen des gewerkschaftsnahen Netzwerks „Faire Integration“ – auch in ukrainischer Sprache (www.faire-integration.de).

Gewerkschaft sieht Politik in der Pflicht

Jetzt sei die Politik in der Pflicht, rasch die Weichen zu stellen, um das Fußfassen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. „Wichtig ist, dass die ukrainischen Bildungsabschlüsse unkompliziert anerkannt werden. Und es muss einen vereinfachten Zugang zu Sprachkursen geben. Denn die Sprache ist der Schlüssel, um zurechtzukommen“, so Kampmann abschließend.

Ein Gedanke zu “Gewerkschaft sieht Job-Perspektive für Geflüchtete aus der Ukraine im Gastgewerbe

  1. Von was Träumt die Gewerkschaft Nachts. Keiner kann von 12 Euro die Stunde Leben ,sollen jetzt die Ukrainer ausgebeutet werden sie sind es ja gewöhnt den sie wurden schon in der Ukraine mit 1 Euro Stundenlohn ausgebeutet .

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