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Ausstellung "Hinterhöfe - Alsfelds kleine Fluchten" in Museumsscheune eröffnetHinterhofgeheimnisse, ungesehene Blickwinkel und versteckte Oasen

ALSFELD (ls). Für die Außenwelt nicht sichtbar liegen sie versteckt hinter den historischen Mauern der Altstadt, die Alsfelder Hinterhöfe. Eine Fotoausstellung von Hobbyfotograf Tobias Gremmel und Autorin Traudi Schlitt macht eben diese Höfe nun für eine kurze Zeit sichtbar – und offenbart dabei nicht nur einen Blick hinter die alten Mauern, sondern gewährt einen Eindruck auf den Charme des Verborgenen.

Wie viele kleine Innen- und Hinterhöfe es in Alsfeld gibt, kann man nur erahnen, denn ganz selten bieten sich Außenstehenden Blicke in die verborgenen Schönheiten hinter den alten Gemäuern der Altstadt – außer für Hobbyfotograf Tobias Gremmel. Der nämlich bekam die Türen zu einigen Alsfelder Hinterhöfen im Rahmen der Alsfelder Kulturtage geöffnet und hat die Eindrücke auf vielen Fotos festgehalten, die man seit dem Wochenende in einer Ausstellung bestaunen kann.

Einiges kam dadurch zusammen: Hinterhöfe, Innenhöfe, Dachterrassen und sogar kleine Gärten, die man sonst ohne weiteres nicht zu Gesicht bekommt – und ohne die die Altstadt sicherlich nicht ihren individuellen Charme hätte.

Alle Fotos: ls

Die Idee selbst kam von der Autorin und Kolumnistin Traudi Schlitt, die die Fotos mit kleinen Texten und Titeln versah, aus ihnen eine Geschichte machte – ohne, dass sie selbst überhaupt mit vor Ort war. „Ich war in keinem der Hinterhöfe mit“, verriet Schlitt in ihrer Rede zur Eröffnung der Ausstellung. Alles also, was der Betrachter sah, ist auch das, was sie selbst gesehen habe – bis auf die 5.000 Motive, die es nach sorgsamer Auswahl nicht in die Ausstellung geschafft haben.

Als Fotograf stand die Wahl mit Tobias Gremmel schnell fest, der sie seit vielen Jahren mit seiner Begeisterung für die Fotografie und seinen Fotos selbst begeistere. Gremmel selbst fand die Herausforderung spannend, lernte viele interessante Menschen kennen und nicht weniger interessante Winkel und Verstecke mitten in der Altstadt. „Hier sehen Sie eine kleine Auswahl der schönsten Bilder von diesen großen und kleinen Hinterhöfen und Fluchten“, erklärte er zur Eröffnung.

Und wahrlich: Es sind enge, verwinkelte Aufhänge, kleine dunkle Höfe, aber auch überraschend offene Terrassen von denen man die Wolken am Himmel beobachten kann, die man auf den Fotos der Ausstellung betrachten kann – einmal bemalt, begrünt, beblüht und dekoriert, einmal aufgeräumt und unbeschwert und wieder andere vollgestellt, verwunschen und detailreich. Eines aber haben sie alle gemeinsam, diese kleinen Hinterhöfe, Terrassen und sogar Gärten: Sie sind eine Flucht aus dem Alltag; Orte, die verzaubern und zum Träumen einladen.

Dazu dürften auch die ergänzenden Überschriften und Texten beitragen und die Phantasie der Betrachter anregen. So findet man unter anderem Titel wie „Aufstieg, beschirmt“, „Grün, so grün“, „Wasserspiele“ oder „Wimmelhof“ und beschreibende Worte wie „Glückseligkeit im Schneckentempo“ oder aber „Begrünt, beherzt, behaglich. Die Gedanken sind frei“ regen zum Schwelgen an.

Übrigens: All diese Hinterhofgeheimnisse wurden auf Postkarten gedruckt und in einem Buch zusammengefasst, die es auch nach dem Ende der Ausstellung noch zu erwerben gibt. Aufgehängt in der Museumsscheune kann man sich die Alsfelder Hinterhöfe, Dachterrassen und Co. noch bis einschließlich den 29. Mai 2022 betrachten. Täglich hat sie zu den Öffnungszeiten des TCA geöffnet.

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