ALSFELD (ol). Alle Aktivitäten, die dem Schutz der vom Industriegebiet „Weißer Weg“ betroffenen Einwohner der Stadtteile Eifa und Lingelbach dienen, soll der Magistrat der Stadt Alsfeld umgehend in die Wege leiten. Das fordert die SPD-Fraktion in einem Antrag, den sie in der kommenden Stadtverordnetenversammlung einbringen wird.

Hierzu zählen laut SPD-Fraktion insbesondere Maßnahmen zur Förderung von Lärmschutz, Verkehrsüberwachung/-Kontrolle sowie Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. „Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis der erste Lkw im neuen Industriegebiet „Weißer Weg“ fahren wird. Aber deshalb ist es jetzt dringend an der Zeit, die notwendigen Schutzmaßnahmen wie Lärmschutz und Verkehrsüberwachung in die Wege zu leiten. Anträge bei dem Land Hessen und dem Bund haben entsprechende Laufzeiten“, begründet Achim Quehl den frühzeitigen Antrag in der Stadtverordnetenversammlung.

Bei den letzten Prüfungen zur Verkehrsüberwachung und Verkehrsberuhigung sei in Eifa festgestellt worden, dass die bisherigen Lärmpegel zu niedrig seien um bauliche Maßnahmen wie zum Beispiel Lärmschutzwände entlang der Autobahn A5 aufzustellen oder die Orte Eifa und Lingelbach mit einem Tempolimit von 30km/h für Lkw in der Nacht zu belegen. „Zumindest wurden so die vom Stadtparlament in 2018 geforderten Maßnahmen begründet und abgelehnt“, erklärt der Fraktionsvorsitzende weiter. „In Leusel, Eudorf und Angenrod sowie der Kernstadt hat man es aber einrichten können“, so Quehl.

Damit aber auch der Lkw, der versucht die Maut auf der A5 oder B254 bei Altenburg zu umgehen, in Eifa oder Lingelbach ebenfalls zur Kasse gebeten wird, sei es erforderlich, hier die bekannten blauen Mautsäulen aufzustellen. Wenn der Lkw staubedingt oder aufgrund der Einhaltung der Lenkzeiten frühzeitig von der Autobahn abfahren will, sei es von der A5, der A7 oder zukünftig auch von der A49, müsse er wissen, wo er in der Nähe parken kann. „Schon heute haben wir im Stadtgebiet mit wild parkenden Lkw zu kämpfen. Dem muss Abhilfe geleistet werden und die betroffenen Bürger, zum Beispiel am Ringofen, müssen entlastet werden. Um dies bestmöglich hinzubekommen müssen Leitsysteme weiträumig installiert werden“, fügt Achim Quehl abschließend hinzu.

Städtebauliches Gesamtkonzept „Alsfeld 2050“ aufstellen

Der zweite Antrag der SPD-Fraktion beschäftigt sich mit einem Wohnbaukonzept. Hier möchte die SPD gerne ein städtebauliches Gesamtkonzept erstellt haben, „damit wir einen Leitfaden haben für die Wohnbauentwicklung ‚Alsfeld 2050“‘, erklärt Achim Quehl. Ute Koch, ehemalige Stadtplanerin von Alsfeld und Mitglied im Bauausschuss sagt: „Es muss ermittelt werden, welcher Bedarf wann, wo durch wen benötigt wird. Als Stadtverwaltung brauchen wird ein Gestaltungsinstrument was hilft, Alsfeld zu entwickeln.“

Dies wäre laut Koch ein solches Städtebauliches Gesamtentwicklungskonzept, welches gerade dem geplanten Verkehrsgeneralplan, dem im Rahmen von IKEK geplanten „Alsfelder Speichenrad“ (Radwegekonzept) sowie eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen, wo auch der ÖPNV funktionieren könne. Natürlich helfe ein solches Konzept der Verwaltung und den Stadtverordneten, zum Beispiel auch in Sachen Umwelt- und Klimaschutz die Weichen zu stellen, es könne aber auch für touristische Belange herangezogen werden.

Bauinteressenten, Projektierer oder Investoren können sich einen Überblick verschaffen, wohin Alsfeld wachsen möchte und kann. „Wir wollen Alsfeld gestalten. So sind wir in die Legislaturperiode gestartet, das haben wir unserem Wähler versprochen und dazu, zur Gestaltung, gehört ein Konzept. Deshalb steht auch der Ortsverein als solches hinter dem Antrag“, so Ute Koch, die auch den Vorsitz im SPD-Ortsverein inne hat.