Schnelles InternetSo reagieren TNG und Goetel auf die Telekom-Pläne für Alsfeld
ALSFELD (jal). Die Telekom hat angekündigt, 2023 die Alsfelder Kernstadt und Heidelbach mit Glasfaser versorgen zu wollen, mit einer Förderung vielleicht auch die übrigen Stadtteile. Der Konkurrent TNG sagt, er halte an seinen Versorgungsplänen für Alsfeld fest. Was die Goetel plant, bleibt offen. Bürgermeister Paule macht deutlich, was er von beiden Unternehmen hält.
„Gerne teilen wir mit, dass wir unser Angebot des kostenfreien Glasfaseranschlusses (in Verbindung mit einem Produktvertrag) an alle Alsfelder Bürger:innen selbstverständlich aufrecht erhalten. Bereits ab diesem Sommer (2022) kann der FTTH-Ausbau für die Kernstadt und die weiteren Stadtteile (in Lingelbach läuft der Ausbau bereits) starten“, sagt antwortet Raphael Kupfermann, der Glasfaser-Koordinator der TNG vor Ort, schriftlich auf eine Anfrage von Oberhessen-live.
Auch die Argumentation und Vorgehensweise der TNG für ihr Vorgehen bleibt so, wie vor dem Bekanntwerden der Telekom-Pläne. Kupfermann sagt: „In allen Stadtteilen wurde die 40-Prozent-Quote erreicht (teilweise sogar deutlich mehr), jedoch war das Interesse der Bürger:innen der Kernstadt noch etwas verhalten. Aus diesem Grund werden wir mit zahlreichen Maßnahmen die Kernstadt erneut adressieren, um die dort erforderliche Quote in Höhe von 30 Prozent zeitnah zu erreichen. Mit Zielerreichung werden wir dieses Jahr weitere Ausbaumaßnahmen starten beziehungsweise den Glasfaserausbau für die Kernstadt inklusive der Stadtteile zusagen können.“
In Bezug auf eine entsprechendes Statement von Bürgermeister Stephan Paule bei dem Pressetermin mit der Telekom und dem Zeitplan des Konkurrenten schreibt Kupfermann weiter: „Im Gegensatz zur Aussage Bürgermeister Paules (…) wonach „die Orte ohne Glasfaser nicht vergessen“ würden und im Falle eines Förderprojektes „ein Ausbau der Stadtteile aber frühestens ab 2024 möglich“ sei, würden wir die Ausbaumaßnahmen also bereits in 2022 ausweiten, deutlich früher (und wie bereits in Aussicht gestellt) beginnen, sowie auf die gesamte Stadt (Kernstadt und Stadtteile) beziehen.
Weil sich die rechtlichen Rahmenbedingungen ändern, können ab 2023 Orte, bei denen noch keine Glasfaser ausgebaut ist, mit einer Förderung auch private Haushalte mit Glasfaser versorgen. Die Telekom hat angekündigt, sich im Falle einer Ausschreibung für die betreffenden Stadtteile zu bewerben. Kupfermann sagt dazu: „Hinsichtlich des von Bürgermeister Paule in Aussicht gestellten Förderprogramms teilen wir mit, dass wir ohne Erreichung der 30 Prozent in der Kernstadt in Betracht ziehen würden, vorerst unsere Tiefbaukapazitäten in anderen Kommunen einsetzen. An den im Rahmen des Förderprojektes zu veröffentlichenden Ausschreibungen würden wir uns gegebenenfalls beteiligen, sofern dies in unsere Gesamtplanung passt.
Kupfermanns Fazit: „Wir bieten an, ohne Förder- beziehungsweise Steuergelder die Kernstadt samt Stadtteilen mit Glasfaser zügig auszubauen. Unsere Netze werden open access gebaut, sodass auch anderen Telekommunikationsunternehmen der Zugang zu den geschaffenen Infrastrukturen ermöglicht werden kann.“
Neben der TNG ist auch die Firma Goetel bislang daran interessiert, zumindest Berfa, Lingelbach, Heidelbach und Fischbach mit schnellem Internet zu versorgen, allerdings laut Webseite nur Fischbach mit Glasfaser bis ins Haus. Auf die Bitte um ein Statement bezüglich der Telekom-Aktivitäten hieß es aus der Pressestelle der Goetel: „Für heut nur auf die Schnelle: Wir bedanken uns für das Interesse an unseren Ausbauvorhaben in Alsfeld und melden uns, sobald es eine Stellungnahme unserseits gibt.“
Paule: Ankündigung der TNG ist „unrealistisch“
„Die Aussage von Goetel spricht für sich selbst. Von dort erwarte ich gar nichts mehr“, sagt Bürgermeister Stephan Paule zum Statement der Firma. In Bezug auf TNG nimmt Paule ausführlicher Stellung. „In der letzten OL-Berichterstattung hatte TNG angekündigt, die Stadt Alsfeld über die bevorstehende Fertigstellung in Lingelbach und andere Ausbaupläne kontaktieren zu wollen. Passiert ist seither: nichts“, sagt der Rathauschef zum einen.
Zum anderen sagt er, halte er es für „unrealistisch“, dass TNG seine Ankündigung umsetzen wird. Seine Begründung:
„Erstens: Eine Erreichung der 30-Prozent-Quote in der Kernstadt ist unrealistisch, weil die Deutsche Telekom ja dort auch ausbaut und dafür keine Mindestquote verlangt. Welches Argument sollte noch mehr Bestandskunden der Telekom in der Kernstadt jetzt für TNG gewinnen?
Zweitens: Selbst wenn TNG die Vorvermarktungsquote in der Kernstadt erreichen würde: Nach zwei Jahren Ausbau durch TNG ist nur eine von drei ‚Pilotkommunen‘ (fast) ausgebaut. Auch für Alsfeld-Berfa hat TNG versprochen schon letztes Jahr auszubauen, ohne dies einzuhalten. Eine verbindliche Terminplanung seitens TNG für Berfa fehlt weiterhin. Anhand des bisherigen Ausbaufortschritts und fehlenden Zeitplans halte ich die Aussage von TNG, im Falle einer erfolgreichen Vorvermarktung würde man in 2022 in Alsfeld (welcher Stadtteil ist überhaupt gemeint?) zu bauen anfangen für höchst unglaubwürdig. Will man in einem Jahr die Pilotkommune Grebenau (mit Alsfeld-Lingelbach) fertig bauen, die weiteren Pilotkommunen Romrod und Gemünden sowie Alsfeld-Berfa ausbauen und dann noch woanders in Alsfeld ausbauen? Angesichts der bisherigen Erfahrungen ist dies sehr unrealistisch.“
Paule schließt mit den Worten: „Wenn man sich im Rahmen eines Förderprogramms später auch bewerben will, bleibt das TNG unbenommen. Dann müssen sie nämlich bei Gefahr der Vertragsstrafe auch verbindliche Ausbauzeiten einhalten.“
und dann auch noch Ulrichstein mit allen Stadtteilen.
Da braucht man noch viele Lemmings.
Was sind denn “Bürger:innen“? Fangen wir mit dieser furchtbar unnützen Verunstaltung unserer Sprache nun auch schon im Vogelsberg an?
Widerlich. Und hilft nicht einer selbstbewussten Frau auf dieser Erde weiter.
Danke, du redest mir aus der Seele.
Ich habe drei Kinder, bin voll berufstätig und stolz auf meine Leistung. Wenn ich so ein Gender-Wort, welches nie in der deutschen Sprache vorkam, auch nur höre… es hört sich an als hätte ich als Nächstes nicht einen Führerschein, sondern einen Führer:innenschein.
Freue mich, wenn die TNG 2022 so richtig loslegt. Grebenau fertigstellen, in Gemünden durchstarten, Baubeginn in Romrod – das ist versprochen – erfolgt noch im Frühjahr, Alsfeld dann im Sommer, Freiensteinau soll auch 2022 drankommen, Feldatal steht noch auf der Warteliste…
=> Glasfaser im Vogelsbergkreis – die Facebook-Gruppe: https://cutt.ly/gfvb
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Ich freue mich auch wenn alle die bisher langsames Internet durch die Telekom bekamen jetzt in den Genuss von einem schnellen Glasfaser Anschluss kommen! Allerdings ist das beste was aktuell läuft die Vertriebsschiene von TNG und Goetel. In der Gemeinde Freiensteinau geben sich die Vertriebsmitarbeiter die Klinke in die Hand. Nachdem Goetel lange Zeit nichts gemacht hat, kam wie aus dem Hut gezaubert TNG und hat die Verträge 2020 abgeschlossen mit dem Ausbauziel 2022. Zwischenzeitlich erobert Goetel das Terrain. Viele Bürger haben jetzt bei Goetel unterschreiben und nutzen bereits Vectoring. TNG sucht einen geeigneten Platz für die“Vermittlungsstelle“ damit der Ausbau beginnen kann. Die Bürger unterschreiben bei beiden Firmen und wer zuerst kommt malt zuerst! Ich frage mich nur wer hier den Leitungsbau bezahlt. Schade das der Staat hier die Kontrolle abgegeben bzw. Privatisiert hat. Wie sagte Heinz Erhardt „Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser wenn alles wieder gut wär. Natürlich nicht im Bezug auf das schnelle Glasfasernetz, von wem auch immer;-)
Malen die oder mahlen die zuerst? 😂😉