Gesellschaft16

Nach Durchgangsstraße, Holzwerk und WindradausbauGewerbegebiet für Reuters: Linke befürchten weitere Belastungen

LAUTERBACH (ol). Auf Skepsis stoße bei einigen Bürgern in Reuters die im neuen Regionalplan Mittelhessen vorgesehene Umwandlung von 26 Hektar Ackerland in Bauland für ein Gewerbegebiet. Riesige Hallen, wie sie in Alsfeld für DHL entstehen sollen, würden möglicherweise auch den „Ortseingang von Reuters verunzieren und das wieder einmal auf Kosten fruchtbaren Ackerlandes, eines schützenswerten und begrenzten Gutes“, befürchtet die Lauterbacher Links-Fraktion.

Die Fraktion Die Linke im Lauterbacher Stadtparlament, Katharina Jacob und Winfried König, informierte sich vor Ort und traf sich zu diesem Zweck mit Ortsvorsteher Julius Schnägelberger und dem ehemaligen Ortsvorsteher Karl-Heinz Fölsing sowie einigen Landwirten, um sich ein „Bild von der Fläche und der kommenden Zerstörung“ zu machen.

Ein Stimmungsbild sollte es werden, die Stimmung ist jedoch explosiv heißt es in der Pressemitteilung der Fraktion: „Reuters hat all das schon einmal durchgemacht“, erklärt der ehemalige Ortsvorsteher Fölsing und verweist auf Pfeifer Holz, im Volksmund noch „Heggenstaller“ genannt, das vor zwölf Jahren bereits hektarweise fruchtbaren Boden verschlang. Die versprochenen Vorteile für die Gemeinde blieben aus, dafür belasten Lkw und Rußniederschlag den Ort sehr. Damals sei der Planungsprozess zunächst langsam angelaufen, doch „auf einmal war alles genehmigt“, wie Fölsing bemerkt. Jetzt befürchte das Dorf ähnlich überrannt zu werden.

Zu beklagen sei die fehlende Transparenz und Kommunikation der Stadt Lauterbach gegenüber den Bürgern, Eigentümern und dem Ortsbeirat. „Für ein seit 2019 in Planung stehendes Gewerbegebiet werden wir Reuterser nicht ausreichend informiert und aufgeklärt“, so Ortsvorsteher Schnägelberger.

Keiner der Verantwortlichen hat sich das Gebiet genauer angesehen, wie die Grenzführung vermuten lässt. Aber auch die Art der Industrie, die hier angesiedelt werden soll, interessiert die Anwohnerinnen und Anwohner. Zuletzt erhielten meist Logistikfirmen mit entsprechender Verkehrsbelastung den Zuschlag bei Neuansiedlungen in der Region.

Fölsing: „Letztendlich ist es nur die Stadt, die profitiert.“

Katharina Jacob zeigt sich entsetzt: „Reuters wäre ja komplett umzingelt? Pfeifer auf der einen, eine Latte Windkraftanlagen auf der anderen Seite, dazu kommt dann das neue Industriegebiet – was bleibt da eigentlich noch für Feldlerche und Rotmilan?“ Dieser neue Aspekt sorge für weitere Verärgerung, denn in der Tat niste letzterer am Waldrand. Ganz in der Nähe des neuen Industriegebiets gibt es drei Horste. „Wir durften dort aus Lärmschutzgründen nicht einmal Holz machen“, ärgern sich die anwesenden Landwirte. „Und jetzt soll das Jagdgebiet des Rotmilans zerstört werden!“, fügen sie hinzu.

Ärgerlich sei in diesem Zusammenhang, dass Reuters von solchen Bauwerken nicht profitiere und verweist auf das Holzwerk Pfeifer, aus dessen Einnahmen nicht wirklich etwas in Reuters ankomme; bei dem neuen Industriegebiet könnte es ähnlich verlaufen, befürchtet er. „Letztendlich ist es nur die Stadt, die profitiert.“

Karl-Heinz Fölsing, Schnägelbergers Vorgänger, verweist auf die ausgezeichnete Qualität der Ackerkrume bei Reuters: „Hier können sie einen halben Meter tief pflügen, Sie stoßen auf keinen Stein!“. Ebendieser Boden, so Fölsing, binde CO2, abgesehen davon sei Bodenversiegelung in unserer heutigen Zeit ein absolutes No-Go. Insofern sei die geplante Photovoltaikanlage, die ebenfalls auf Reuters zukommt, noch das kleinste Übel, meint Jacob ergänzend. „Schön sieht sowas nicht aus, aber der Boden wird nicht versiegelt, man kann dort Wildkräuter pflanzen und Rebhühner hegen.“

Aber das ist noch Zukunftsmusik, das sieht auch Fraktionsvorsitzender Winfried König so: „Zunächst müssen die Äcker gerettet werden und so weitere Belastungen für die Reuterser Bevölkerung nach Durchgangsstraße, Holzwerk und Windradausbau verhindert werden.“

16 Gedanken zu “Gewerbegebiet für Reuters: Linke befürchten weitere Belastungen

  1. Sie können sagen was sie wollen Flächenversiegelung ist Umweltsauerei.In einem dicht besiedelten Land wie Deutschland müssen wir anerkennen ,das Fläche endlich ist und dass wir freie Fläche brauchen zum Leben .Meine Fehler kenne ich , kennt ihr auch die eigenen Fehler.

    34
    34
    1. Der Vogelsberg ist mit ca. 72 Einwohner pro km2 dünner besiedelt als beispielsweise die Ukraine (77) oder Rumänien (85). Flächenversiegelung hat hier noch keinerlei Effekt.

      Wenn überhaupt irgendwo in Hessen oder Deutschland etwas angesiedelt wird, dann doch wohl in solchen Regionen?

      Ihr Kommentar ist mal wieder nicht mehr als ein faktenloser Tweet vom Niveau eines Donald Trumps. Ich glaube nicht, dass Sie Ihre Fehler kennen.

      (Quelle: 2min lesen auf Wikipedia)

      26
      27
      1. Zahlen lesen ist das Eine, Zahlen verstehen und sinnvoll in Relation setzen das Andere.

        Ein Vergleich kleiner Landkreise mit dem Durchschnitt ganzer Staaten (!) ist fachlich sinnfrei und nur für den Rhetoriker von Bedeutung.

        „Hoho der Vogelsberg hat eine geringere Bev.Dichte als Rumänien …“ – lesen Sie Ihre Quellen fertig, dann erkennen Sie:

        Der VB hat eine etwa dreimal höhere B.Dichte als der Kreis Tulcea in Rumänien. Da erkennt man sofort, wie weit sie mit Ihrer Aussage daneben liegen. Äpfel und Birnen kann man eben nicht vergleichen.

        Der bevölkerungsärmste Kreis Tulcea in Rumänien mit 25 EW/km^2 liegt übrigens noch deutlich unter dem bevölkerungsärmsten Landkreis in ganz DE, dem Altmarkkreis Salzwedel mit 36 EW/km^2. Birnen mit Birnen, schon stimmen die Relationen wieder.

        Herr Kalbfleisch bezog sich auch auf DE, nicht auf den VB – und DE hat als Staat eine Bevölkerungsdichte von etwa 233 EW/km^2.

        Das liegt dann auch wieder deutlich über Ihren zitierten Zahlen für andere Staaten. Äpfel mit Äpfel passt also genausowenig in Ihr rhetorisches Bild.

        Ist dem Rhetoriker aber meist egal, Hauptsache es klingt nach Fakten. Was nicht passt, wird passend gemacht. Ist am Ende aber doch nur Obstsalat.

        Etwas, das nach Fakten klingt, in Wirklichkeit aber nur manipulativ verfälscht ist, das liegt für mich näher an Trumps „Fake News“. Sorry.

        14
        4
  2. … Herr Kalbfleisch.

    Wer Kritik üben möchte, der sollte sich an den „Stärkeren“ abarbeiten. Oft sind das (Lokal-)politiker, die als solche über Macht verfügen und Schaden anrichten können.

    Ich habe bei vielen Themen eine andere Meinung als Werner Kalbfleisch, trotzdem schätze ich diese kurzen Beiträge, auch wenn ich sie mehrmals lesen muss um zu erahnen was er meint. Er schreibt nämlich einfach seine Meinung auf, ohne seine Mitmenschen mit unwahren Behauptungen manipulieren zu wollen. Ganz anders als dies Lokalpolitikerinnen, Verbandsvorsitzende tun.

    Thema Rechtschreibung: Seitdem studierte Journalisten und Journalistinnen angefangen haben, unsere schöne Deutsche Sprache mit Sternchen, Doppelpunkten und nervenden Sprechpausen zu vergewaltigen, nehme ich keine Rücksicht mehr auf Rechtschreibung und störe mich auch nicht mehr an Rechtschreibfehlern anderer. Rechtschreibung ist nämlich eine rein ästhetische Angelegenheit und hat fast keinen Einfluss auf den Inhalt eines Textes.

    Außerdem kennzeichnet er seine Beiträge immer mit dem selben Namen. Wenn ihr euch also über seine Beiträge ärgert, warum lest ihr sie dann eigentlich? Ist doch auch nicht gerade helle, oder?

    Werner Kalbfleisch hätte das alles sicherlich in maximal 2 Sätzen zusammengefasst.

    Also lieber Werner Kalbfleisch, machen Sie ruhig weiter so.

    34
    40
    1. Warum man die Beiträge liest? Na weil es leider keine Ignore-Funktion gibt.

      Jeder hat ein Recht auf seine Meinung, keine Frage. Ob man sie bei jeder Gelegenheit als zwei Sätze Buchstabensuppe ins Internet schreien muss, ist aber eine ganz andere

      43
      19
  3. Die Menschen werden auch hier wie in Alsfeld belogen und betrogen, es wird Zeit den Herren auf die Füße zutreten.

    50
    73
    1. Werner minus Kalbfleisch scheint sich einer Frischzellen-Therapie unterzogen zu haben. Denn gleich vier Mal meldet er sich aufs Äußerste revitalisiert zu Wort.
      Frischzellentherapie ist übrigens auch so ein Querdenker-Unfug, bei dem bekanntlich den Patienten lebende Zellen junger Kälber oder Lämmer injiziert werden, um die Alterung zu verlangsamen oder das Immunsystem zu stärken. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich allerdings nicht erwiesen und entsprechende Präparate oder Therapien nicht zugelassen. Um so begeisterter sind diejenigen, die sich aber auf keinen Fall impfen lassen wollen.

      30
      42
      1. @ Werner plus Frischzellen
        Na, da ist er wieder……
        der Herrn Kalbfleisch basher mit den immer wieder so „originellen“
        Nicknamen…….
        Herausstechend ist immer wieder bei Ihnen, die letztendliche
        Inhaltslosigkeit ihrer Beiträge !!!!
        Man kann anderer Meinung als Herr Kalbfleisch sein, klar, und dies dann auch respektvoll argumentativ äußern ……
        Aber, mit Verlaub, ihre Beiträge sind im bestenfalle, einfach nur Blöd ;-)
        Dümmer geht nimmer …..
        Beste Grüße
        Marlene

        48
        54
      2. @ Marlene:

        Ich denke, es gibt deutlich mehr Leser hier im Forum, als sie sich auch nur annähernd ausmalen können, denen diese ständigen zwei Zeilen Kommentare ohne Inhalt, mit super vielen Rechtschreibfehlern und ewig nun nörgelnd von Werner -Kalbfleisch auf den Senkel gehen.

        44
        32
      3. Marlene steht am Wegesrand
        Und zeigt als Wegweiser ins Land
        Doch zeigt sie immer Wege
        Ins Nichts, ohne Belege
        Respektvoll sollen alle sein
        Doch sie drischt auf die Leute ein
        „Dümmer geht nimmer“, „einfach nur blöd“
        Marlene pöbelt, so lange es geht
        Und argumentativ ist sie auch nur sehr selten
        Sie urteilte nur, die Begründungen fehlten
        Sie ist halt ein Wegweiser, der niemals geht
        In die Richtung, zu der er uns eindringlich rät

        26
        22
    2. „Letztendliche Inhaltslosigkeit“ ist natürlich durch nichts zu toppen und kommt kurz vor ewiger Verdammnis. Vor allem, wenn sie immer wieder bei mir heraussticht. Piks, piks. Nur in einem Punkt irren Sie! „Man kann anderer Meinung als Herr Kalbfleisch sein, klar, und dies dann auch respektvoll argumentativ äußern…“ Nein, ein halbwegs unverblödeter Kommentator M-U-S-S anderer Meinung sein als Herr Kalbfleisch. Und Argumente wären bei seinen Beiträgen Perlen vor die Säue. Und nicht jeder verdient Respekt. Sie übrigens auch nicht, weil sie nur schulmeistern und pöbeln.

      38
      33
  4. Möchtest Du uns auf perfide Art und Weise suggerieren, dass die oben gezeigten Menschen nichts arbeiten? Kennst Du einen Einzigen der oben auf dem Bild abgebildeten Personen?
    Ich wette nicht! Also halt die Klappe!

    48
    23
  5. „Reuters wäre ja komplett umzingelt? Pfeifer auf der einen, eine Latte Windkraftanlagen auf der anderen Seite, dazu kommt dann das neue Industriegebiet – was bleibt da eigentlich noch für Feldlerche und Rotmilan?“

    Wenn man durch ersetzt,dann wird daraus der einzig wahre Satz hier.

    Vor der eigenen Haustür wird das alles als störend empfunden. Anderswo ist es uns egal. Dabei sind wir alle Stromverbraucher. Wo soll denn der klimafreundliche Strom herkommen? Holz ist ein wichtiger, nachhaltiger und klimafreundlicher Baustoff. Dumm nur, wenn das Sägewerk vor der eigenen Haustür steht. Bleibt noch die Logistik. Wir alle bestellen bei amazon und co. und freuen uns uns über die vielen Päckchen. Dank dhl kann jeden Tag Weihnachten sein. Wenn doch nur nicht das Logistikzentrum vor der eigenen Haustür wäre.

    Ob A49 oder Gewerbegebiet, Wind- oder Solarpark, es ist immer Dasselbe. Wer das vor der eigenen Haustür nicht haben möchte, der wird sehr kreativ bei der Erfindung von Vorwenden.
    Kleiner Tipp: Der Glaube und der Kammmolch haben viel gemeinsam. Der Glaube kann Berge versetzen und der Kammmolch Autobahnen und Gewerbegebiete.

    41
    37
    1. Fehlerteufel: Eigentlich sollte es heißen:

      Wenn man „Feldlerche“ durch „uns Bürger“ ersetzt,dann wird daraus der einzig wahre Satz hier.

      Jedenfalls macht es keinen Sinn wenn sich die Bürger die Lagerhallen gegenseitig zuschieben. Würden kostenlose Retouren verboten, dann wären die meisten dieser Hallen gar nicht erforderlich. Hinzu kommt sinnloser Verkehr. Thema Verkehrswende!

      Man kann vor dem Kauf überlegen was man braucht und erst dann bestellen. Für Sachen, die man anfassen, anprobieren oder im Original ansehen muss, gibt es Kaufhäuser.

      Das sind aber Dinge, die in Berlin entschieden werden. Geht dorthin mit eurem Protest, das sind die richtigen Ansprechpartner.

      26
      26
      1. Das wird nicht in Berlin entschieden.
        Wir Verbraucher entscheiden mit unserem Verhalten ob wir Online Kaufen oder Vorort.

        Aus Bequemlichkeit und Geiz ist Geil Mentalität bestellen wir Online.
        Dann brauchen wir uns über die Folgen aber auch nicht beschweren.

        In diesem Sinne ein gutes neues Jahr.

        22
        4
  6. Die fürchten sich davor, das Arbeit in den VB Kreis kommt.
    Ist halt echt Scheisse, Arbeit statt Hartz4.

    52
    55

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren