Viertägigen Workshop der Gewinner des 18. Jugend-LiteraturpreisesWeg mit schiefen Bildern und logischen Fehlern
VOGELSBERG (ol). Weg mit schiefen Bildern und logischen Fehlern: Die Gewinner des 18. Jugend-Literaturpreises der Ovag trafen sich zum viertägigen Workshop.
Lob von hoher Stelle – nicht nur wegen der ausgezeichneten Texte die zur Diskussion standen, sondern auch: „Es ist bewundernswert, wie ihr die Kritik annehmt. Diese Disziplin habe viele erwachsene Schreiber nicht – und deswegen kommen sie auch nicht von der Stelle“, sagte Schriftsteller Feridun Zaimoglu zum Abschluss des viertägigen Workshops mit den 24 Gewinnern des diesjährigen Jugend-Literaturpreises der Ovag in Winterberg im Sauerland.
„Euer Verhalten war sehr professionell. Das ist bei Workshops mit Erwachsenen beileibe nicht so“, ergänzte Schriftstellerin Nele Pollatschek. „Besonders krass finde ich, wie gut das trotz des Altersunterschieds geklappt hat.“ Die jüngste Preisträgerin ist nämlich gerade mal zwölf Jahre jung, die drei ältesten 21.
Vier Tage intensive Textarbeit mit den Gewinnern, die beim 18. Wettbewerb im vergangenen September geehrt wurden. Junge Autoren aus der Wetterau, dem Vogelsberg und dem Landkreis Gießen. Kritik in der großen Runde, Detailarbeit in kleinen Gruppen mit insgesamt sechs Schriftstellern. Wort für Wort, Satz für Satz, Abschnitt für Abschnitt. Das Ausmerzen von schiefen Bildern, logischen Fehlern, die Verbesserung von humpelnden Dialogen, überhaupt die Frage: Wie kann jeder Text noch besser werden? „Das funktioniert gut, weil sie merken, dass wir sie ernst nehmen, ihnen auf Augenhöhe begegnen und ihnen mit unserer Erfahrung ein Angebot machen, sich zu verbessern“, sagte Franziska Gerstenberg, bereits zum vierzehnten Mal als Lektorin bei der Ovag. So aus der Pressemitteilung.
Beeindruckend, mit welcher Aufmerksamkeit die Nachwuchsautoren teilweise bis zu zwölf Stunden – unterbrochen lediglich von den üblichen Mahlzeiten – bei der Sache waren. „Wir haben eben alle eine Gemeinsamkeit, die uns verbindet: Das Interesse an der Literatur. Das finde ich sehr schön“, sagte die 15-jährige Paula Kopp aus Niddatal kurz vor der Abreise. „Ich werde alles geben, dass ich im nächsten Jahr wieder dabei sein kann.“ Zuvor allerdings am 18. Februar 2022 gibt es die Präsentation des Buches „Gesammelte Werke“ mit den 24 lektorierten Texten. Dann auch im freien Verkauf erhältlich.
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