Die Zusammenfassung zum NachlesenDer OL-Talk zur BGM-Wahl in Romrod: Das haben Sie verpasst
ROMROD (jal). Romrod wählt einen neuen Bürgermeister. Die drei Kandidaten Hauke Schmehl, (CDU), Ingo Schwalm (SPD) und Holger Feick (parteilos) waren im OL-Talkstudio zu Gast. Hier sind ihre wichtigsten Aussagen zum Nachlesen.
Der Talk als Video ist natürlich immer noch online. Wer möchte, kann sich hier das etwa einstündige Video anstehen. Für diejenigen, die lieber das Wichtigste nachlesen möchten, haben wir hier zentrale Aussagen der Kandidaten gesammelt. Beim alten Landhotel haben wir die Aussagen der drei Kandidaten exemplarisch gegenübergestellt. Beim Rest haben wir zentrale Ansichten gesammelt und pro Kandidat gebündelt zu verschiedenen Themen zusammengefasst.
Das Landhotel
Holger Feick
Feick verspricht, Lösungen für das Problem des Landhotels erdacht und geprüft zu haben. Bei Nachfragen dazu verweist der gelernte Sparkassenbetriebswirt auf seine 40-jährige Erfahrung im Finanzwesen und sieben Jahre Selbstständigkeit. Dadurch verfüge er über gewisse Netzwerke und nötiges Wissen, zum Beispiel über Fördermöglichkeiten und Schlichtung. Seiner Meinung nach würde die Reaktivierung des Hotels in welcher Form auch immer einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Feick sagt, es hätte bereits ein Telefonat mit einem Verantwortlichen der Eigentümergesellschaft gegeben, ein persönliches Treffen solle folgen.
In dem Telefonat habe er erfahren, dass die Eigentümer 2015/2016 den Plan gehabt hätten, aus dem Objekt ein Altenwohnheim zu entwickeln. Die zeitgleichen Planungen für das Luwia hätten diese Pläne schließlich konterkariert. „Es ist der feste Wille da, von dem Eigentümer, das ist mir deutlich gesagt worden. Er will etwas daraus entwickeln“, sagte Feick. Es gehe daher darum, den Eigentümer mit möglichen Investoren zusammenzubringen. Dass die Stadt das Hotel erwerben könnte, sieht Feick nicht.
Hauke Schmehl
Schmehl sagte, die Kommunalpolitik habe sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigt und Gespräche geführt. „Für mich ist dieses Objekt ein Schandfleck“, unterstrich der CDU-Politiker sein Anliegen, aus dem verfallenen Hotel etwas Neues zu entwickeln. Doch nur weil der Politik das Gebäude nicht gefalle, könne sie in einem Rechtsstaat den Eigentümer nicht enteignen.
Ihm seien vier Interessenten bekannt, die das Hotel hätten umgestalten wollen. Doch die seien sich nicht mit den Eigentümern einig geworden. Die finanziellen Vorstellungen hätten zu weit auseinander gelegen. Die Idee, ein Altenheim daraus zu machen, sei durch das Luwia nicht ad acta gelegt, sagte Schmehl. Er sei für alle Ideen offen, auch ein Demenzdorf oder wieder ein Hotel könne er sich vorstellen. Aus dem Schandfleck solle ein Leuchtturmprojekt entstehen. Es gebe genug Ideen, doch die seien bislang immer am Geld gescheitert.
Es gebe auch noch andere Objekte in Romrod, die es gelte, bestmöglich voranzubringen. Als Positivbeispiel, wie so etwas gelingen kann, nannte Schmehl das Romröder Schloss. Dies sei zu seiner Jugend ebenfalls ein verfallener Ort gewesen, heute sei es ein Vorzeigeobjekt.
Ingo Schwalm
Schwalm sagte, dass der wohlhabende, chinesische Eigentümer des Hotels wohl gekränkt sei, weil seine Pläne, aus dem Hotel ein großes Demenzdorf zu entwickeln, nicht zustande gekommen seien – wohl auch, weil er mit gewissen Vorschriften nicht einverstanden gewesen sei. Nach anfänglicher Funkstille gebe es nun aber in der Tat zumindest Kontaktmöglichkeiten. Der SPD-Politiker verwies darauf, dass seine Partei in der Zeit, als noch Funkstille herrschte vorgeschlagen habe, über das chinesische Generalkonsulat in Frankfurt einen Kontakt herzustellen, dies aber ignoriert worden sei. Auch wenn die Chancen gering gewesen wären, sei es doch eine Möglichkeit gewesen. „Von daher kann man nicht sagen, man hätte alles getan“, sagte er in Richtung Schmehl.
„Es wird Bewegung reinkommen können durch den neuen Bürgermeister“, fuhr Schwalm fort und stimmte damit einer Aussage Feicks zu. Als eine denkbare Option verwies Schwalm auch auf ein junges Urteil des Bundesgerichtshofs, welches Eigentümer von heruntergekommenen Immobilien stärker in die Pflicht nimmt. Das sei aber ein langer Rechtsprozess, der Jahre dauere. Ein weiterer Schandfleck sei das Café Krumm. Dort gebe es keinen Bebauungsplan und das ärgere ihn sehr, so Schwalm.
Persönliches zu den Kandidaten
Ingo Schwalm
Auch die Frage, warum er Bürgermeister werden wolle, antwortete Schwalm, dass er „mit einem gesunden Maß an Ehrfurcht“ an die Entscheidung rangegangen sei, sich bei der Wahl aufstellen zu lassen. In Gesprächen sei ihm versichert worden, er habe gewisse Fähigkeiten, die es in diesem Amt brauche und die er im Falle einer Wahl für die Romröder einsetzen wolle. „Ansonsten gibt es noch einen anderen Grund, der wahrscheinlich noch niemals erwähnt wurde: Ich würde auch etwas mehr Geld verdienen“, schob er nach. Er spreche da ganz offen. Die Bürgermeisterkandidatur habe auch eine wirtschaftliche Seite.
Er wolle im Falle einer Wahl seine sozialen Werte, die er in vielen Ehrenämtern pflege, auch in das hauptamtliche Engagement einbringen. Seine Kandidatur 2011 als Landrat nicht für die SPD, sondern die Linke, erklärte Schwalm mit seiner Enttäuschung über die Agenda 2010 und den Bruch Oskar Lafontaines mit der SPD, dessen Fan er war. Aus Gründen, auf die er nicht näher einging, sei er nach kurzer Zeit aber wieder zur SPD gekommen.
Damit konfrontiert, dass Kritiker sagen würden, die Romröder SPD stehe nicht hinter ihm, sagte Schwalm sinngemäß, diese Menschen seien anonyme Kommentatoren auf Oberhessen-live, auf deren Meinung er wegen deren Anonymität nicht viel gebe. Er sei Fraktionsvorsitzender, er sei mit nur einer Gegenstimme zum SPD-Bürgermeisterkandidaten gewählt worden. „Ich glaube, da muss ich nicht mehr sagen.“ Das Fachwissen könne man sich aneignen und finde es auch in der Verwaltung vor. Mindestens genauso wichtig sei eine soziale Kompetenz des Bürgermeisters.
Schwalm wehrte sich gegen die Darstellung, dass vieles so, wie es jetzt ist, in Romrod gut sei. „Die Informationspolitik ist grausam und gruselig, absolut gruselig.“ Deswegen wolle er per App oder einem Blättchen über aktuelle Stände von Brauprojekten oder ähnlichem informieren und Möglichkeiten für Mitbestimmung schaffen. Es würden bislang zu viele Informationen verschleppt. Zur Wirtschaft sagte er: Er sei weiterhin Gewerkschafter. Neue Betriebe, die nach Romrod kommen wollen, müssten anständige Löhne zahlen.
Schwalm sprach sich dafür aus, in jedem Ortsteil eine Feuerwehr zu erhalten. Was jedoch die Standorte der Wachen betrifft, ob man eine zentrale neue erbaut oder andere erhält, müssten Fachleute entscheiden. Fakt sei, dass die aktuellen Vorschriften in keiner Wache der Stadt bislang eingehalten würden. Feick kann sich ebenso einen zentralen Neubau vorstellen. Schmehl sagte ebenfalls, dass die konkrete Idee, wie genau die Feuerwehrinfrastruktur erneuert werden soll, aus den Wehren selbst kommen muss.
Schwalm würde sich bis zur Amtsübernahme am 1. April fortbilden, um sich auf das Amt des Bürgermeisters vorzubereiten und die scheidende Bürgermeisterin Birgit Richtberg bitten, ihn bereits ein wenig teilhaben zu lassen. Außerdem will der den Bürgerbus umsetzen und die Bürgerbeteiligung vorantreiben „wie sonst keiner“.
Hauke Schmehl
Schmehl erklärte seinen Antrieb, Bürgermeister zu werden, mit seiner Verbundenheit zu Romrod als seine Heimat. Er sei dort aufgewachsen, in den Kindergarten und zur Schule gegangen. „Mir hat Romrod schon immer am Herzen gelegen, meine Familie stammt von dort“, sagte der CDU-Politiker. Bei verschiedenen Vereinen und Initiativen habe er sich für Romrod und die Menschen dort eingebracht, als Fußballtrainer zum Beispiel, aber auch als Stadtverordnetenvorsteher. Er habe einen Lehrgang für Kommunalpolitiker besucht, als er 2016 ins Stadtparlament gewählt worden sei. „Wenn ich etwas mach’, dann mach’ ich das auch richtig.“ Er sei strebsam und wolle nicht nur sich, sondern auch alles um ihn herum immer zum Besseren führen.
Er habe sich schon bei der Kandidatur Birgit Richtbergs für den Landtag Gedanken über eine mögliche Nachfolge seinerseits ins Rathaus gemacht, sagte Schmehl. Er habe bei der Polizei Verwaltung studiert, er kenne sich also mit der Materie eines Bürgermeisters aus.
Schmehl will, dass Romrod mit Glasfaser und einem neuen Baugebiet attraktiv für junge Familien bleibt. Schwalm sagte daraufhin: Mit Blick auf Hochwasserkatastrophen, sprich Klimawandel und Flächenversiegelung, stehe er neuen Baugebieten äußerst kritisch gegenüber. Der größer werdende Leerstand biete eine Möglichkeit, die Nachfrage nach Wohnungen abzufangen. Hinzu kämen noch offene Baulücken. Beidem widersprach Schmehl. „Wir müssen dringend neues Baugebiet schaffen, mit aller Rücksicht die dazu gehört.“
Als erste Amtshandlung würde Schmehl die Gewerbetreibenden der Stadt zur „Romröder Runde“ einladen. Die Pflege des Kontakts zu diesen Unternehmen sei sehr wichtig. Sie seien es, die zum Beispiel mit Sponsoring die lokalen Vereine unterstützen. Auch dem Umbau der Zeller Straße und die Verlegung der TNG-Glasfaserleitung will er schnellst möglich voranbringen.
Holger Feick
Feick kommt aus Leusel. Warum möchte er also nun in Romrod Bürgermeister werden und ist nicht bei der letzten Wahl in Alsfeld gegen Stephan Paule angetreten, der sich ohne Gegenkandidat eine weitere Amtszeit sicherte? Er habe durchaus mit dem Gedanken gespielt, sagte Feick auf die Frage. Doch mit drei Jahren sei damals seine Firma noch zu jung gewesen. Die habe er nicht auf halbem Weg stehenlassen wollen. Da seine Tochter und seine Frau mittlerweile in der Firma für Stabilität sorgen würden, könne er sich nun nach neuen Aufgaben umschauen. Auch bei Wahlen in Orten wie Gemünden stand die Idee Feicks, sich als Bürgermeister zu bewerben, im Raum. Dass es schließlich Romrod geworden ist begründet er unter anderem damit, dass dies seine Geburtsstadt ist. Er habe immer einen Bezug zu der Stadt gehabt.
In Anlehnung an Schwalm sagte Feick, er habe keinen finanziellen Antrieb, das Amt anzustreben. Durch seinen Werdegang habe er ausgesorgt. Er wolle seine Geburtsstätte Romrod weiter voranbringen. Er sei privat wie wirtschaftlich in Romrod gut vernetzt, habe also durchaus den Bezug zur Stadt, bringe aber gleichzeitig einen „frischen Wind“ von außen mit. Mit Blick auf seinen bisherigen Beruf sagte er, eine Kommune sei ein stückweit auch unternehmerisch zu führen.
Zu Schmehl und dessen Verweis auf seine Verwaltungserfahrung sagte Feick, als Bürgermeister müsse man vor allem auch führen können, das Wissen sei Praxiswissen – sprich: das komme mit der Zeit von selbst. Schmehl konterte: Es sei wichtig, Ideen als Teamplayer durchs Parlament zu bringen und Mehrheiten dafür zu finden, und nicht als Manager zu fungieren und selbst Entscheidungen zu treffen. Feick sagte darauf, als Manager treffe man keine autonomen Entscheidungen. Da komme es auch aufs Team an. „Ich bin auch ein Teamplayer“, so Feick.
Feick sprach die schwierige medizinische Versorgung an. Es müsse gelingen, einen jungen Arzt oder eine junge Ärztin nach Romrod zu holen. Um die Stelle attraktiver zu machen, plädiert er für ein neues, modernes Ärztehaus. Dem stimmte Schwalm zu. Seiner Meinung nach könnte in dem Haus auch eine Hebamme untergebracht werden, die aber nicht direkt bei der Geburt hilft, oder ein Physiotherapeut. Auch Schmehl begrüßte die Idee eines breit aufgestellten Ärztehauses.
Als erste Amtshandlung würde Feick aus den Mitgliedern der Verwaltung, des Magistrats und der politischen Gremien ein Team formen, welches ihn als Bürgermeister akzeptiert und mit dem sich die anfallende Arbeit Punkt für Punkt abarbeiten lässt.
Die Ruine „Neues Landhotel“ in Romrod sollte eigentlich ein für den Wahlkampf unerhebliches Thema sein, denn niemand bezweifelt ernsthaft, dass Magistrat, Stadtverordnetenversammlung, Bürger und alle Bürgermeisterkandidaten Romrods froh darüber wären, wenn sich jemand fände, der das Bauwerk vernünftig nutzen würde. Was die Kandidaten darüber sagen ist trotzdem interessant, und es ist aufschlussreicher, als man annehmen würde.
Holger Feick setzt hier einen Schwerpunkt seiner Kampagne und meint, sich damit für das Amt des Bürgermeisters empfehlen zu können, dass er schon mal mit dem Eigentümer telefoniert habe. Seine große Erfahrung in der Finanzbranche und als Mediator würden ihn zum erfolgreichen Löser des Problem prädestinieren.
Wegen wolkiger Heilsversprechungen sollen wir Holger Feick zum Bürgermeister wählen? Hätte er wirklich ein für den Eigentümer (und einen möglichen zusätzlichen Investor) erfolgversprechendes Konzept, dann sollte man erwarten, dass er als erfolgreicher Finanzberater dieses Konzept auch ohne das Bürgermeisteramt für sich gewinnbringend umgesetzt hätte bzw. umsetzen würde. Substantiiert erschien mir sein Vortrag daher nicht zu sein.
Ingo Schwalm führt ein Urteil des Bundesgerichtshofs vom 15. Oktober 2021 an. Es gäbe eine weitere Möglichkeit, die sicherlich auch Jahre dauern würde – das „neue BGH Urteil vom 15. Oktober“. Dieses besage, dass Besitzer heruntergekommener Immobilien diese sanieren müssten.
Herr Schwalm kann sich nur auf das Urteil Verfahren BGH V ZR 225/20 beziehen, er gibt den Inhalt dieses Urteils allerdings grob falsch wieder. Das Urteil stellt im offensichtlichen Gegensatz zu Ingo Schwalms Einlassungen keine allgemeine Sanierungspflicht für heruntergekommene Immobilien fest, es ist nur für Wohnungseigentümergemeinschaften relevant. Für diese Wohnungseigentümergemeinschaften wird klargestellt, dass eine Mehrheit der Wohnungseigentümer nicht einfach auf eine notwendige und mögliche Sanierung verzichten kann, wenn sie damit einer Minderheit der Wohnungseigentümer die Nutzung ihres Sondereigentums erheblich erschwert oder unmöglich macht. Noch einmal in aller Klarheit: Der Lost Place „Neues Landhotel“ steht nicht im Eigentum einer Wohnungseigentümergemeinschaft, das BGH Urteil vom 15. Oktober ist vollkommen irrelevant.
Die Presse hat über dieses BGH-Urteil meist korrekt berichtet, auch die Pressemitteilung des BGH war eindeutig, siehe https://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/2021186.html. Ebenso eindeutig war der im Artikel verlinkte Bericht auf http://www.tagesschau.de, und jeder kann bei Interesse den Volltext des Urteils z.B. unter folgendem Link einsehen: https://openjur.de/u/2370630.html.
Wollte Ingo Schwalm die Wähler bewusst in die Irre führen? Dann wäre er unwählbar. War er mehrere Wochen nicht willens oder intellektuell nicht in der Lage, die vorliegenden Informationen zum Urteil korrekt auszuwerten? Dann wäre er ebenso unwählbar. Mangelte es ihm schlicht an Sorgfalt? Dann wäre er für mich erst recht nicht wählbar.
Hauke Schmehl machte zu diesem Thema keine wolkigen Heilsversprechungen wie Holger Feick und stellte sich nicht selbst ein Bein wie Ingo Schwalm, er stellte die Sachlage einfach so dar, wie sie ist. Vielleicht wirkt Realismus auf den ersten Blick weniger werbewirksam, aber Realismus ist am ehesten das, was Romrod braucht.
Exzellenter und inhaltlich sehr differenzierter Beitrag! Chapeau!
Sagt wer? Chapeau im Klo!
Dreh dich nicht um / der Plumpsack geht herum / Eh man sich umdreht oder lacht /
Hat jemand Wahlwerbung gemacht
Und zwar ziemlich plump, indem er in Kandidaten-Statements alles mögliche hinein- oder diese überinterpretiert. Und „hinten“ kommt dann ein schlicht argumentierender, aber dafür besonders realistischer Hauke Schmehl als idealer künftiger Bürgermeister heraus.
Dass „Sleepy Ingo“ da ein höchstrichterliches Urteil völlig falsch interpretiert, weil ihm die Akribie des Juristen fehlt, dürfte zutreffen. Hieraus lassen sich aber nicht so weit reichende Schlüsse ziehen, wie dies geschieht (unwählbar wegen bewusster Wählertäuschung? Intellektueller Überforderung? Fehlender Sorgfalt?). Der Mann hat sich im konkreten Fall wohl vergaloppiert. Wollte einfach was Schlaues zu einer Thematik sagen, die er nicht wirklich geistig durchdrungen hat.
Die Angriffe gegen Holger Feick dagegen sind nicht nur übertrieben, sondern geben seine Position zum Thema „Neues Landhotel“ bewusst verzerrt wieder. Zunächst einmal deckt Feick auf, dass es mutmaßlich eine Mitverantwortung der Stadt Romrod für das Verhalten des chinesischen Investors gab. Man hat – wohl auch in Unkenntnis der chinesischen Mentalität – den Mann verprellt. Ein Hotel und eine Senioreneinrichtung hatte man dank üppiger Fördermittel ja schon sicher. Da konnte man den reichen Chinesen ja auflaufen lassen, weil der schon sehen werde, wie er sein Eigentum vor dem Ruin schützt. Dass ein Multimillionär auch die Option hat, den ganzen Bettel einfach verkommen zu lassen und der Stadt Romrod vor die Füße zu werfen, konnten sich die kleinbürgerlichen Stadtväter*innen wohl nicht vorstellen. Indem Feick den diplomatischen Weg beschreitet und zunächst das Interesse des Eigentümers an einer Lösung wiederherstellt, tut er genau das Richtige und vor allem etwas, für das die alte Stadtregierung im Grunde „verbrannt“ war. Und alle Darlegungen ihrer Vertreter, man habe doch Interessenten beigebracht, die sich aber mit dem Eigentümer nicht auf einen realistischen Kaufpreis hätten einigen können… Was ist das für ein dilettantisches Zeug. Für eine Immobilie, die zum Lost Place herunter gekommen ist, gibt es aus Käufersicht nur noch symbolische Gebote, die fernab dessen liegen, was der Investor hier bereits versenkt hat. Verkaufen oder nicht verkaufen bleibt damit für den Verkäufer gleich unattraktiv. Er schreibt die Immobilie als Totalverlust ab und macht damit mehr Gewinn als mit einem Verkauf zum Schnäppchenpreis. Und die Stadt Romrod hat sich verzockt. Sie hat den Lost Place nicht verhindert, also bekommt sie davon die doppelte Packung. Da kann man bei dem Thema verkniffen lächelnd auf seine Knie schauen, wie der Kandidat Schmehl, aber das ist wohl die traurige Wahrheit. Der weitere Weg, den Feick anbietet, ist dann aber der, ein vernünftiges Nutzungskonzept für den „Schandfleck“ zu entwickeln und mögliche Partner zu gewinnen. Der Bogen der Möglichkeiten ist weit gespannt und reicht von einer Neuauflage des Demenzdorf-Projekts in alleiniger Trägerschaft des Eigentümers, aber mit öffentlichen Zuschüssen, bis zur Verwirklichung einer ländlichen Wohn- und Lebensgemeinschaft (Beispiel https://www.ardmediathek.de/video/erlebnis-hessen/anders-leben-zukunft-in-der-land-wg/hr-fernsehen/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xNTM1MzY/), finanziert durch Crowdfunding. Für all dies bietet Feick Erfahrung und Fachkompetenz an. Ich kenne Herrn Feick nicht persönlich, nehme aber Anstoß an der aktuellen Kandidaten-Hatz gegen alles, was nicht den CDU-Stempel trägt. Hohn und Spott (siehe „Hahahahaaaaahahaaa!“) sind schnell ausgegossen. Dazu braucht es weder geistiges Format noch fachliche Kompetenz!
Die Geschichte stimmt so nicht! Sie stimmt einfach nicht! Und sie stimmt nicht, wenn sie 10x wiederholt wird! Der chinesische Investor hat nie ein Altenwohnheim oder Demenzdorf geplant. Und wurde daher nie verprellt. Er hatte nämlich Pläne, die mit dem deutschen Baurecht nicht vereinbar waren und dadurch das Interesse verloren.
Bitte treten Sie für Ihre Behauptungen Beweise an! Und damit meine ich nicht, was Feick, Schwalm oder Schmehl erzählen. Das sind hier keine verlässlichen Quellen.
Machen Sie einen Faktencheck. Bitte! Mit Quellenangabe!
Und noch was: hier Wahlwerbung für Schmehl vorzuwerfen und selbst ungefiltert Feickgeplapper zu übernehmen? Das ist auch nicht seriös
Ihren Vorwurf der Feick-/Fake-Werbung wiederholen Sie hier ja auch nicht zum ersten Mal. Und auch der wird durch Wiederholung nicht richtiger. Und was soll dieser Blödsinn mit dem Fakten-Check, wenn Sie nicht auf eine unabhängige Referenz verweisen können, die die unumstößlichen Fakten beibringt? Wo soll man die Fakten den checken? Bei Ihrer substanzlosen Behauptung, der chinesische Investor habe gar keinen Umbau des Hotels in ein „Dorf“ für Menschen mit Demenz geplant? Ich mache den Faktencheck und finde die Tatsache, dass alle drei Bürgermeister-Kandidaten genau davon ausgehen, dass eine entsprechende Absicht vorlag. Nur Sie wissen es besser und kommen mit irgendwelchen Unvereinbarkeiten mit dem Baurecht. Ohne jeden Beleg! Ich soll in den damaligen Sitzungsprotokollen der Stadtverordnetenversammlung nachlesen, um die einzig wahre Wahrheit zu erfahren. Dann stellen Sie die Mitschriften doch ins Internet! Aber wer garantiert mir, dass damals die wahren Gründe für die Ablehnung der chinesischen Sanierungspläne protokolliert wurden und nicht irgendwelche vorgeschobenen Tarnargumente. Der historische Teil des alten Forsthauses durfte auch nach Baurecht nicht abgerissen werden, da denkmalgeschützt. Und was geschah dann?
Komisch: Alle, die ständig die nach Ihrer Meinung „falschen“ Tatsachen wiederholen, reden Unsinn, quaken, winseln und stinken aus dem Mund. Wie würde wohl der Fakten-Check über Ihre Persönlichkeit ausfallen?
„Sachthemen und kritische Nachfragen kamen mir zu kurz. Beispiel Landhotel. Da werden Versprechen in Aussicht gestellt wo niemand weiß wie die erfüllt werden sollen.“
Also ich bin sehr zufrieden, kurz mal die Hintergründe erfahren zu haben, warum ein Investor ein schlecht laufendes ***Hotel auf dem Lande kauft, erst saniert und weiter betreibt, nach erfolglosem Hotelbetrieb dann zum Demenzdorf umgestalten will, damit aber ein stadteigenes Projekt der fördergeld-gepamperten Stadtentwicklung mit ähnlicher Zweckbestimmung stört und das Objekt dann mangels Unterstützung der Kommune sich selbst überlässt, weil er reich ist und es kann.
Und die Kommune hat es nicht nur dumm verkackt. Es fehlte allen Beteiligten wohl auch an Fantasie für unkonventionelle Alternativ-Konzepte. Anderswo ist man kreativer bei der Entwicklung solcher Immobilien: Vom Hotel zum Bordell (https://ios-hybrid.wetterauer-zeitung.de/regional/kreisgiessen/Kreis-Giessen-Zwei-neue-Bordelle-in-Reiskirchen;art457,359334), vom Altenheim zum Bordell und dann zum Asylantenheim (https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/fluechtlingsfamilien-asylanten-frueheren-bordell-10740588.html) oder vom Asylantenheim zur Bauruine und von der Bauruine zum „zunehmend beliebten Baugebiet“ (https://osthessen-news.de/n11514097/bauruine-haus-ulrichstein-muss-abgerissen-werden.html). Yeaaaaaaaaaaaaah!
Warten Sie mal verstehe ich Sie richtig? Sie glauben allen Ernstes das ein Investor ein baustabiles und dachdichtes Hotel einfach verfallen lässt, um danach einen wahrschienlich 3stelligen Millionenbetrag für ein Demenzdorf mit Tagesklinik und zwei Dutzend Doppelhäusern zu investieren? Hahahahaaaaahahaaa!
Die Stadt soll den Weg frei machen für einen riesigen Puff? Menschenhandel, Frauenausbeutung???
Ein Asylbewerberheim mit mehr Bewohnern als Einwohner? So soll Integration gelingen? Ernsthaft???
Ich hoffe nicht, dass sie selbst „der Kandidatenmund“ sind!
Noch was wegen Lebenslauf und so: Wer auf der Sparkasse gearbeitet hat kann noch lange keine Hotelruinen sanieren. Da gibts null Zusammenhang. Muss man wissen.
Nicht alles wortwörtlich nehmen bzw. Ironie nicht missverstehen, Romröder! Die alternativen Umwidmungsmöglichkeiten, die oben dokumentiert wurden, sind nicht als Empfehlungen zu verstehen, dass die Stadt sich in dieser Richtung hätte bemühen müssen.
Der Rest Ihres Beitrags ist von daher völlig spekulativ. Trotz noch so viel „Hahahahaaaaahahaaa!“ Mein Rat: Sie sollten sich weder den Kopf über mögliche Motive des chinesischen Investors noch über die Sanierungskompetenzen des Kandidaten Feick zerbrechen. Auch hierzu „Muss man [was] wissen“. Aber Sie spekulieren nur wild ins Blaue. Herr Feick hat nicht nur „mal auf der Sparkasse gearbeitet“, wie Sie geringschätzig feststellen, sondern sich mit einer eigenen Firma einen durchaus achtbaren Ruf in der Finanzdienstleistungsbranche erarbeitet. So berichtet die Oberhessische Zeitung vom 29.07.2021: „Große Ehre für kleine Firma aus Leusel
Das kleine Leuseler Unternehmen HF Finanzconsulting ist zum dritten Mal in Folge von Creditreform mit dem Bonitätszertifikat ausgezeichnet worden.“
Zudem ist Herr Feick in der heimischen Wirtschaft (IHK) fest verankert und nicht nur freiberuflich, sondern auch ehrenamtlich engagiert (siehe Selbstdarstellung unter https://youtu.be/FKsHxDVx2DY). Herr Feick beschreibt seine Tätigkeitsschwerpunkte im Bereich Unternehmensfinanzierung, Baufinanzierung und Kreditsanierung auf seiner Firmenwebseite folgendermaßen:
– Existenzgründung,
– Bankfinanzierung,
– Crowdfunding,
– Debitoren- und Kreditorenmanagement,
– Mahnwesen
– Vermittlung von privaten Baufinanzierungen und Privatkrediten für Selbstständige und Privatpersonen
– Sanierung von gekündigten Kreditengagements,
– Vermittlung von neuen Krediten für Firmen, Selbstständige und Privatpersonen
Ich kann mich zwar für die obige Darstellung persönlich nicht verbürgen. Aber man kann dies alles leicht selbst im Internet recherchieren und könnte zusätzliche Referenzen einholen. Abschätziges Gerede und Latrinenparolen halte ich – Wahlkampf hin oder her – dagegen für unseriös.
Ich bin wirklich dankbar dass Oberhessen-live.de solche Talkrunden organisiert. Das braucht bestimmt einen hohen technischen Aufwand.
Aber ich vermisste in dieser Runde die Sachthemen, stattdessen kamen viel zu viel biographische Dinge auf den Tisch. Ich glaube, ich weiß jetzt alles über den „Lebenslauf“ der Kandidaten, da hätte aber auch ein Lebenslauf-Download gereicht.
Sachthemen und kritische Nachfragen kamen mir zu kurz. Beispiel Landhotel. Da werden Versprechen in Aussicht gestellt wo niemand weiß wie die erfüllt werden sollen.