Stadtverordnetenversammlung einstimmig für ALA-AntragBahnhof Alsfeld: Stadt will auf Verbesserung der Gleis-Zugänge hinwirken
ALSFELD (ls). In 2024 soll der Alsfelder Bahnhof barrierefrei ausgebaut werden – mit neuem Passagiertunnel und Aufzug zu den Gleisen. Damit ist Alsfeld übrigens bislang einer der wenigen Bahnhöfe auf der Strecke. Bis es allerdings so weit ist, muss eine Übergangslösung her, damit die Menschen auf die Bahnsteige kommen. Darauf, so hat es die Stadtpolitik einstimmig beschlossen, soll der Magistrat hinwirken.
Zurück geht der Antrag auf die ALA-Fraktion, die sich damit für einen besseren Zugang für Menschen mit Gehbehinderung, Rollstuhlfahrer oder Fahrgäste mit Fahrrädern einsetzen wollte. Mit Erfolg: Schon im Ausschuss wurde der Antrag einstimmig empfohlen, im Stadtparlament wurde der Antrag beschlossen.
Der Vorschlag der ALA sieht Folgendes vor: Der Magistrat soll mit der zuständigen Verwaltung der Deutschen Bahn und der Immobiliengesellschaft, der das angrenzende Gebäude samt Gelände in der Bahnhofsstraße gehört, darüber verhandeln, ob man einen barrierefreien Zugang zu Gleis 1 als Übergangslösung bis zur geplanten Sanierung schaffen kann. Dazu müsste ein befahrbarer Belag als Weg zum Bahnsteig über die Wiese auf dem Gelände aufgebracht und damit der Weg bis zum gut 100 Meter langen Bahnsteig verlängert werden – und natürlich für die Fahrgäste freigegeben werden.
Schon jetzt werde der Weg, trotz Verbot, immer mal wieder genutzt. Ein weiterer unkonventioneller Zugang führe über einen schmalen Trampelpfad durch das Gebüsch wenige Meter weiter vorne, erklärte ALA-Mitglied Konrad Rüssel und führte im Ausschuss weiter an, dass man auch an dieser Stelle einen Zugang zum 3,5 Meter breiten Bahnsteig schaffen könne. Zu klären wäre weiterhin, ob dann noch der Abfahrtsplan verändert werden könne, sodass möglichst viele Züge von dort abfahren.
Der Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Zugplattform bleibe allerdings weiterhin bestehen und Rollstuhlfahrer würden hier trotzdem auf die Hilfe des Bahnpersonals angewiesen sein.
Paule hoffnungsvoll und doch pessimistisch
„Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, bin aber pessimistisch“, sagte Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule im Ausschuss und sprach sich dafür aus, den Antrag zu beschließen und für eine gute Übergangslösung zu sorgen. So viel vorab: Die restlichen Mitglieder folgten und haben am Ende den Antrag zur Annahme empfohlen.
Der festbetonierte Weg links am Haus vorbei sei offiziell ein Dienstweg, der allerdings durch die Fahrgäste immer wieder genutzt werde, erklärte Paule. Mittlerweile gebe es aber ein Problem: Durch die Bauarbeiten im Sommer und die derzeitigen Bauarbeiten – in der kommenden Woche sollen die übrigens abgeschlossen werden – wurden Wege und Gleise normgerecht ausgebaut, weshalb genau an diesem Dienstweg eine Abschrägung entfernt wurde, sodass nun ein etwa 20 Zentimeter hoher Absatz entstanden sei, und der Weg nicht mehr für Rollstuhlfahrer genutzt werden könne. Einige Bürger hätten sich seither bereits bei ihm gemeldet.
„Was hab ich gemacht? Ich habe die Beteiligten angeschrieben und gefragt, ob man die Schräge wieder herstellen kann. Daraufhin habe ich eine umfangreiche Antwort bekommen, in der nochmal deutlich gemacht wurde, dass die Nutzung des Weges nicht gestattet ist“, sagte Paule. Also habe er sich mit dem Anliegen an die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Helge Braun und Michael Brand gewandt, auch hier vergebens.
Wortreich sei in der Stellungnahme betont worden, dass der Bahnhof 2024 barrierefrei ausgebaut werde – als vorerst einer der wenigen Bahnhöfe auf der Strecke. Zwar gebe es in Lauterbach Planungen, doch die seien noch nicht endgültig festgezurrt. Bei der Sanierung soll das Bahnhofsgebäude, was in Privatbesitz ist, von Eingang bis zum Gleis barrierefrei werden, sagte Paule und gab einen Ausblick: Der Passagiertunnel und der frühere Gepäcktunnel kommen weg, alle Kacheln werden entfernt und ein neuer Passagiertunnel wird gebaut, der höher ist, aber tiefer liegt und insgesamt schmaler ist – in dessen Mitte kommt ein Aufzug, der den barrierefreien Zugang zu den Gleisen bietet.
„Nachdem das 2024 passiert ist, haben wir einen barrierefreien Bahnhof“, erklärte Paule. Vorab wolle er sich weiter dafür einsetzen, dass eine Übergangslösung geschaffen werde und auch dass dafür gesorgt werde, dass mehr Züge von Gleis 1 abfahren. „Ich bin gespannt auf die Aussagen der Verantwortlichen“, sagte er im Ausschuss. Im Stadtparlament wurde der Antrag einstimmig angenommen.
Ich wäre ja schon froh, wenn der Bahnübergang in der Marburger Straße endlich wieder geöffnet wäre. Im August/September war er schon über Wochen gesperrt. Und jetzt ist er seit einer Woche schon wieder zu. Ohne Ankündigung, ohne eine Hinweis auf die Dauer der erneuten Sperrung. So richtig nach Gutsherrenart handelt die DB Netz. Schon wieder ist ein Teil der Stadt vom Rest abgeschnitten. Autofahrer müssen wieder Umwege fahren, die Anwohner haben wieder eine erhöhte Verkehrsbelastung. und das Schlimmste: Menschen ohne Auto, z.B Rentner und auch die Schulkinder, müssen große Umwege, meist zu Fuß, zurücklegen. Das ist unverschämt und Gutsherrenart. Wie lange noch?