Bürgerversammlung in Romrod: Erste Infos zur StraßenerneuerungWas für die Erneuerung der Zeller Straße geplant ist
ROMROD (akr). In Romrod steht die nächste Sanierung einer Ortsdurchfahrt auf dem Programm – dieses Mal soll die Zeller Straße auf einer Länge von rund 400 Metern grundhaft erneuert werden, die Wasserleitungen inklusive. Im Zuge der Maßnahme soll auch eine Deckenerneuerung der Landstraße Richtung Zell, bis zum Bahnübergang, erfolgen. Erste Informationen zum geplanten Vorhaben gab es am Mittwochabend auf einer Bürgerversammlung.
Die Zeller Straße in Romrod, die L3070, ist eine Straße mit zentraler Bedeutung für die Infrastruktur der Schlossstadt. Der Rewe-Markt, das Forstamt, die Feuerwehr, der Kindergarten, die Stadtverwaltung, das Bürgerhaus, der Sportplatz – sie allesamt liegen direkt an der Straße, die für eine lange Zeit an verschiedenen Stellen gesperrt sein wird. „Das ist schon wirklich eine Nummer“, brachte es Bürgermeisterin Birgit Richtberg kurz und knapp auf den Punkt. Noch befindet sich das Vorhaben aber ziemlich am Anfang, denn es muss erst noch ausgeschrieben werden, sprich eine Baufirma gefunden werden.
Erste Infos zur Erneuerung der Zeller Straße gibt es aber bereits. Die ganze Maßnahme zieht sich von der Einmündung an der B49, also dort, wo die Zeller Straße beginnt, bis hin zum Bahnübergang nach Zell, wie Günter Herles von Hessen Mobil in der Bürgerversammlung, an der rund 50 Romröder teilnahmen, erklärte. Um die Einschränkungen möglichst gering zu halten, sind mehrere Bauabschnitte geplant. Eine Vollsperrung wird es aber dennoch geben, sprich die Arbeiten finden nicht unter halbseitigen Sperrungen statt.
Insgesamt wird die Zeller Straße auf einer Länge von 400 Metern grundhaft saniert. Im Zuge der Maßnahme soll auch eine Deckenerneuerung der Landstraße Richtung Zell – bis zum Bahnübergang – erfolgen, das sind knapp 1,7 Kilometer.
Los geht es am Ortsausgang von Romrod bis zur halben Zufahrt der „Spielwelle“. So können die Mitarbeiter des Unternehmens dieses noch von Zell aus erreichen. Da die ehemalige „Siliergemeinschaft“, die mittlerweile den Namen „Technische Landhilfe“ trägt, nur eine Zufahrt und ihre Haupteinsatzzeit Anfang/Mitte Mai hat, habe man sich ebenfalls dazu entschieden, mit diesem Abschnitt zu beginnen, so Herles.
Rewe-Markt jederzeit erreichbar
Weiter geht es dann mit den Arbeiten von der Einmündung B49/Zeller Straße bis einschließlich Jägerstraße, sodass der Rewe-Markt auch weiterhin, von Zell kommend, erreichbar ist. Timo Scharmann, Betreiber des Rewe-Marktes, bereitet die Straßenerneuerung große Sorgen. Als vor über zwei Jahren die Ortsdurchfahrt Romrod, damals war es die Alsfelder Straße, erneuert wurde, habe er schon „massive“ Einbrüche gehabt. Er rechnet mit Umsatzeinbußen von fast 40 Prozent. „Für uns ist das existenzbedrohend“, betonte Scharmann.
Wenn der Abschnitt bis zur Jägerstraße fertig ist, geht es weiter bis zur Stadtverwaltung, ehe der Bereich von der Stadtverwaltung bis zur zweiten Rewe-Zufahrt erfolgt. Der Markt ist dann wieder von der Stadtmitte aus zu erreichen, wie Herles erklärte. Für die Romröder Brandschützer werde eine provisorische Feuerwehrzufahrt eingerichtet.
Nach diesem Abschnitt folgt schließlich die Strecke von der zweiten Rewe-Zufahrt bis zum Ortsende Romrod, was sozusagen den Lückenschluss zum ersten Abschnitt darstellt. Zu guter Letzt ist dann die freie Strecke von der Spielwelle bis zum Bahnübergang in Zell an der Reihe. Der geplante Baubeginn ist für den 28. März 2022 angesetzt, könne sich aber je nach Witterungsverhältnissen etwas verschieben. Mitte Dezember 2022 soll die Maßnahme dann abgeschlossen sein, wenn alles nach Plan verläuft.
Kita-Leiterin Natascha Metzler wollte wissen, ob bereits bekannt sei, wann die einzelnen Teilstrecken gesperrt sind, damit sie die Eltern über die Erreichbarkeit des Kindergartens informieren kann. Herles erklärte, dass er diesbezüglich noch keine Angaben machen kann, da die Bauzeitplanung für die einzelnen Abschnitte der ausführenden Baufirma obliegt – und eine Firma gibt es schließlich noch nicht. Herles sagte aber, dass der Zeitplan „in enger Abstimmung mit allen Beteiligten“ passieren soll.
Erneuerung in Sachen Wasserversorgung
Nicht nur die Straße wird in dem Zuge der Maßnahme erneuert, sondern auch der Mischwasser – und Regenwasserkanal sowie die Trinkwasserleitung inklusive der Hausanschlüsse, um es kurz und knapp auf den Punkt zu bringen. Hier wurden nämlich unter anderem verschiedene Mängel festgestellt, wie Winfried Konle vom Abwasserverband Antrifttal erläuterte.
Der sehr alte Regenwasserkanal liege sehr dicht an dem Mischwasserkanal, „und wenn man den einen anpackt, muss man den anderen mitmachen“, so Konle. Während des Neubaus der Trinkwasserleitung bleibe die vorhandene in Betrieb und die alte werde erst nach Inbetriebnahme zurückgebaut, erklärte er unter anderem. Erneuert werden sollen auch die Bordsteine, nicht aber die Gehwege.
Bei der Erneuerung in Sachen Wasserversorgung gibt es insgesamt vier Kostenträger: Der Abwasserverband Antrifttal, die Stadt Romrod, Hessen Mobil und die Anwohner – und genau dieser letzte Kostenträger warf Fragen auf. In seiner Kostenschätzung nannte Konle die Gesamtsumme 228.647,38 Euro. Hier interessierten sich vor allem die Anwohner dafür, was für Kosten denn auf sie zukommen werden, denn Konle hatte nur die Gesamtzahl errechnen lassen und konnte auch aus dem Stegreif nicht sagen, wie viele Anschlüsse es gibt.
Bürgermeisterin Birgit Richtberg erklärte, dass diese große Summe, von der Konle in der Kostenschätzung sprach, nicht einfach durch die Anzahl der Anwohner geteilt wird. Die Kosten würden sich je nach Entfernung zur Hauptleitung richten, jeder Anschluss werde nach Aufwand in Rechnung gestellt, auf jeden Einzelnen kommen also unterschiedliche Kosten zu, wie Konle erklärte. SPD-Stadtverordneter Horst Blaschko betonte, dass die Anlieger zeitnah wissen sollen, was auf sie zukommt und nicht erst mit der Abrechnung nach dem Ende der Baumaßnahme.
CDU-Stadtverordnete Katharina Kornmann aus Zell wollte unterdessen wissen, ob der Radweg von Zell nach Romrod während der Straßenerneuerung weiterhin befahrbar ist und wie es in Sachen Schulbus aussieht. „Am Radweg machen wir nichts“, so Günter Herles von Hessen Mobil. Was den Schulbus betrifft, da sei nicht Hessen Mobil sondern die VGO zuständig, die sich dann beispielsweise um die Verlegung von Haltestellen oder Umleitungen für den Schulbus kümmert.
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