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SPD Lauterbach und Vogelsberg informieren sich auf der Baustelle des Solarparks in FrischbornSolarstrom für rund 18.000 Haushalte

FRISCHBORN (ol). Es tut sich was im Gelände oberhalb von Frischborn – und Vertreter der SPD konnten sich davon in der letzten Woche auf der Baustelle eines der größten Solarparks in der Region ein Bild machen. Auf über 50 Hektar Fläche entsteht momentan ein Solarpark mit einer Leistung von 57 MW, ausreichend, um rund 18.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Seitens des Projektenwicklers KLM-Projektentwicklung führte Projektleiter Martin Fromicola die Gruppe über die Baustelle. Aus naturschutzfachlicher Sicht stand der Ökologe Christian Gropp vom Planungsbüro Fischer für Erläuterungen zur Verfügung. Das teilen die Vogelsberger Sozialdemokraten in einer Pressemitteilung mit.

Auf dem Gelände selbst sind in den letzten Monaten geschotterte Erschließungswege entstanden und für die Ständer der mehr als 125.000 Solarpanels sind rund 25.000 Rammpfosten in den Boden getrieben worden. Momentan ist der Aufbau in vollem Gange, im nächsten Schritt werde noch das nötige Umspannwerk in Richtung Auhofweg errichtet, dann kann der Strom in das Netz eingespeist werden.

Vielfalt durch Blühstreifen und Grünflächen gesteigert

Auf den ersten Blick nicht zu erwarten sind die positiven Auswirkungen aus naturschutzfachlicher Sicht. Christian Gropp erläuterte, dass auf der 54 Hektar großen ackerbaulich genutzten Fläche eine eher überschaubare Artenvielfalt und Verbreitung geherrscht habe. „Auch während der Bauphase ist es bisher zu keinem Rückgang gekommen“, führte Gropp aus. „Nach Beendigung der Baumaßnahme rechnen wir eher mit einer Zunahme der Biodiversität.“

Die Vielfalt wird durch Grüneinsaat, Blühstreifen, extensive blütenreiche Grünlandflächen und Heckenpflanzungen gesteigert. Um die Auswirkungen in den nächsten Jahren feststellen zu können, ist ein begleitendes Monitoring über fünf Jahre vorgesehen. Die Beweidung des Anlagengeländes durch Schafe ist angedacht.

Am Rande des Solarparks sollen auch Erläuterungstafel errichtet werden, um über die Anlage zu informieren. Die Betreibergesellschaft überlegt noch, zusätzlich eine Aussichtsplattform zu schaffen. Diese könnte von interessierten Bürgerinnen und Bürgern aber auch für den Anlagenbetrieb und für das Umweltmonitoring Verwendung finden. „Dies würde sicher die Akzeptanz einer solchen Anlage in der Gesellschaft erhöhen“, führte die Ortsvereinsvorsitzende der Lauterbacher SPD Conny Hentz-Döring aus.

Zu Beginn der Baumaßnahme war umfangreicher LKW-Verkehr durch die Ortslage von Frischborn zu verzeichnen, der zu einer hohen Belastung der Anwohner geführt hat. Berthold Habermehl, Ortsvorsteher von Frischborn lobte die Zusammenarbeit mit der KLM Projektentwicklung in dieser Phase:  ein direkter Draht zum Projektleiter Herrn Formicola, führte dazu, dass die Anlieferung schnell umorganisiert wurde und die Anlieferung aus Richtung Eisenbach erfolgte.

Meilenstein auf dem Weg der Stromerzeugung

„Die Akzeptanz vor Ort ist uns bei der Umsetzung des Projekts stets wichtig gewesen.“, stellte Berthold Habermehl fest. Der Lauterbacher SPD-Fraktionsvorsitzende Timo Karl betonte, dass die SPD Lauterbach bereits im Vorfeld der Realisierung eine Begehung organisiert und insbesondere den Ortsbeirat, die nächsten Anlieger und interessierte Bürgerinnen und Bürger eingebunden hat.

Letztendlich habe für die SPD die Akzeptanz der Anlieger und des Ortsbeirates, die Einfügung in das Landschaftsbild (die Anlage wird aufgrund der Lage auf einem Plateau nur von wenigen Punkten in ihrer ganzen Größe eingesehen) und die Steigerung der Biodiversität (vorher Ackerlage, jetzt Grünland mit Solarfeldern), den Ausschlag gegeben, die Planungen zu unterstützen.

„Die Anlage bei Frischborn ist ein weiterer Meilenstein, auf dem Weg der Stromerzeugung aus regenerativen Energien“, führte Matthias Weitzel aus, „Die viel beschworene Energiewende ist im Vogelsberg bereits seit geraumer Zeit in vollem Gange“. So kann der rechnerische Strombedarf im Kreis vollständig aus regenerativen Energien gedeckt werden. Der Vogelsberg nimmt hier eine Vorbildstellung ein.

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