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Anforderungen haben sich verändert - Bericht des MagistratsPläne für den Um-und Anbau der Kita in Romrod

ROMROD (akr). Der Kindergarten in Romrod soll umgebaut werden und einen Anbau erhalten – das ist jedenfalls der Plan, den die Schlossstadt verfolgt. Die Anforderungen hinsichtlich der Betreuung sowie die gesetzlichen Grundlagen hätten sich nämlich so stark verändert, dass sich baulich etwas tun müsse.

Seit 1972 gibt es sie bereits, die Evangelische Kindertagesstätte in Romrod, die seit Beginn in Kooperation zwischen der Evangelischen Kirchengemeinde und der Stadt organisiert wird. Während die Kirchengemeinde für die Betriebsführung und die Organisation verantwortlich ist, obliegt der Stadt Romrod die Bereitstellung und Unterhaltung des Gebäudes. Der letzte Umbau des Kindergartens erfolgte vor etwa 25 Jahren, also 1996. Mittlerweile hätten sich jedoch die Anforderung hinsichtlich der Betreuung und die gesetzlichen Grundlagen so stark verändert, dass baulich etwas unternommen werden müsse.

So hätten sich die Zahlen für das Mittagsessen seit Beginn des Angebots verdreifacht, ebenso die Nachfrage für die Nachmittagsbetreuung. Zunächst hätte man das durch eine geschickte Organisation und durch das motivierte Personal bewältigen können, das sei jetzt aber nicht mehr möglich, heißt es in der Beschlussvorlage. Die dauerhaft hohe Anzahl an U3-Kindern führe zu erhöhten Anforderungen im Brandschutz.

„Ein zweiter baulicher Rettungsweg aus dem OG ist erforderlich“, heißt es weiter. Ebenso würde auch die vorhandene Kücheneinrichtung nicht mehr für die Zubereitung von 50 bis 60 Essen am Tag geeignet sein. Hinzu kommt, dass das gemeinsame Essen im Foyer des Kindergartens zum einen wegen der vielen Kinder, und zum anderen wegen der Corona-Maßnahmen nicht mehr möglich sei. „Aufgrund dieser Gelegenheiten sollte ein Um- und Anbau des Kindergartens ins Auge gefasst werden“, geht aus der Beschlussvorlage hervor.

Erste Schritte seien bereits mit der Kindergartenleitung und dem Architekturbüro Schmidt&Strack unternommen worden. Ein erstes Konzept des Architekturbüros aus Alsfeld sieht beispielsweise vor, dass die Kita einen Anbau bekommt, in dem ein großer Speiseraum, den es vorher schließlich nicht gab, und ein Gruppenraum – mit Zugang nach draußen – untergebracht werden könnte. Dort, wo früher der Gruppenraum war, könnte eine größere Küche, mit Lager und Spülküche, entstehen.

Die alte Küche könnte zu einem Ruhe-/Intensivraum umfunktioniert werden, wie Architekt Stefan Strack erklärt. Der zweite Rettungsweg aus dem Obergeschoss könnte mittels einer Wendeltreppe realisiert werden. Um für die neue Küche einen Zugang nach draußen zu bekommen, müsste die Spielgerätehütte jedoch abgerissen werden.

Für die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes und die Entwurfsplanung sowie gegebenenfalls die Erstellung des zweiten baulichen Rettungsweges sollen die Mittel genutzt werden, die im Haushaltsplan 2021 zur Verfügung stehen. Für die weiteren Umbauten werde eine Förderung aus Landesmitteln beantragt.

Einstimmig haben die Stadtverordneten beschlossen, den Magistrat mit der Fortführung der Planung und allen weiteren notwendigen Schritten zu beauftragen. Die Beratung über die Planung wurde in den Bau- und Umweltausschuss überwiesen. Ein Anbau an die bestehende Kita war auch schon vor fast zehn Jahren Thema, damals wurde diese Investition allerdings aus Kostengründen verworfen. Man entschied sich für das Modell „Tagesmütter“ – die heutige Kindertagespflege „MGH Wunderland“.

Sanierung der Zeller Straße nicht nur in der Ortsdurchfahrt

Da die Stadtverordnetenversammlung eigentlich erst im September stattfinden sollte und es sich bei der Sitzung am Donnerstag um einen Zusatztermin handelte, fiel der Bericht aus dem Magistrat vergleichsweise kurz aus. So berichtete die Bürgermeisterin, dass man mit den Bauarbeiten an der Zeller Straße ab April nächsten Jahres zu rechnen habe, voraussichtlich bis Oktober.

„Sie soll aber nicht nur in der Ortslage erneuert werden, sondern bis nach Zell“, habe ihr Hessen Mobil mitgeteilt. Das sei einerseits sehr schön, aber andererseits auch eine echte Herausforderung – nicht nur für die ansässigen Firmen sondern, auch wegen der 850-Jahre-Romrod Jubiläumsfeier. Die soll nämlich voraussichtlich vom 7. bis 10 Juli 2022 stattfinden.

Richtberg kam auch nochmal kurz auf das Thema der Geschwindigkeitsmessungen in der Zeller Straße zu sprechen. Wie eine aktuelle Verkehrszählung ergeben hatte, überschreiten im Schnitt 91,9 Prozent aller Fahrzeuge, die auf der Zeller Straße in Romrod unterwegs sind, die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. „Ob wir in das Thema stationärer Blitzer einsteigen wollen ist sicherlich mal eine Überlegung wert“, so die Bürgermeisterin, die zum Abschluss ihres Berichts schlechte Nachrichten überbringen musste: „Romrod wurde dieses Jahr nicht ins IKEK-Programm (Dorfentwicklung) aufgenommen, nächstes Frühjahr können wir es nochmal probieren.“

2 Gedanken zu “Pläne für den Um-und Anbau der Kita in Romrod

  1. Den Umbau hat man vor gut einem Jahrzehnt verschlafen. Schade, dass man die alten Presseartikel von den damaligen Beratungen in der Stadtverordnetenversammlung und den Ausschüssen online nicht mehr abrufen kann. Was passiert nach dem Umbau mit den Tagesmüttern im Wunderland? Wieviel Euros an Miete hat die Stadt Romrod für Wunderland bis jetzt bezahlt?

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  2. Wendel- und Spindeltreppen sind im Verlauf eines ersten Fluchtweges nicht zulässig. Im Verlauf eines zweiten Fluchtweges sind sie nur dann zulässig, wenn die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung deren sichere Benutzung im Gefahrenfall erwarten lassen. Eine sichere Benutzung von Wendel- und Spindeltreppen durch Kinder, auch mit Unterstützung von Erwachsenen, kann im Gefahrenfall grundsätzlich nicht erwartet werden.

    https://www.sichere-kita.de/verkehrs-und-fluchtwege/verkehrs-und-fluchtwege/verkehrs-und-fluchtwege

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