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Nach Rückzugs-Ankündigung der Bürgermeisterin - Hauke Schmehl positioniert sich als möglicher NachfolgerSchwalm: Richtbergs Entscheidung verdient „von jedem Respekt“

ROMROD (jal/akr). Birgit Richtberg wird aus gesundheitlichen Gründen keine neue Amtszeit als Romrods Bürgermeisterin anstreben. Ingo Schwalm, Chef der SPD-Fraktion, zollt ihr dafür Respekt. Die CDU Romrod sowie die CDU/FWG-Fraktion bedauern den Rückzug,  respektieren und akzeptieren ihre Entscheidung aber. Es gibt auch schon einen Romröder Christdemokraten, der sich vorstellen könnte, Bürgermeister zu werden.

Richterberg habe Vertreter der Fraktionen am gestrigen Dienstag um 20 Uhr über ihr Vorhaben informiert, sagte Schwalm im Gespräch mit Oberhessen-live. Angesichts der Gesundheit Richtbergs sei er von dem Schritt nicht überrascht worden, so der SPD-Fraktionschef. Gefragt, wie er die Bilanz Richtbergs nach 18 Jahren im Amt bewerte, antwortete Schwalm, dass aktuell nicht der richtige Zeitpunkt für Kritik „an der Frau Bürgermeisterin“ sei. Der SPD-Fraktionschef betonte: „Die Entscheidung der Frau Richtberg verdient von jedem Respekt. Das gilt auch für ihre Amtszeit insgesamt. 18 Jahre – das ist schon was.“

Dennoch steht nun natürlich die Frage im Raum, wer künftig nach Richtberg im Rathaus sitzen wird. „Jetzt hat die SPD in Romrod natürlich zu schauen, einen möglichen Kandidaten zu finden, der seinen Hut in den Ring wirft“, sagte Schwalm. Er könne sich auch vorstellen, dass diese Person parteilos oder aus einer anderen Gemeinde sei. Es seien bereits mehrere mögliche Kandidaten im Gespräch, zu Einzelheiten könne er sich jedoch noch nicht äußern. SPD-Chef Willy Eifert sagt dazu: „Als SPD werden wir uns die notwendige Zeit nehmen eine oder einen guten Ersatz für Romrod zu finden und dabei nichts überstürzen.“

Schwalm sagt zu der jetzigen Situation: „Das ist schon eine riesige Chance für die SPD Jetzt nach 18 Jahren würde es denke ich ganz guttun, einen Wechsel hinzubekommen.“ Nach ein wenig Zögern schiebt Schwalm vorsichtig nach, dass Richtberg bei der diesjährigen Kommunalwahl mit der CDU/FWG-Liste, welche sie angeführt habe, deutliche Verluste habe hinnehmen müssen. Die Wahlstatistik weist für die Liste 2248 Stimmen weniger aus als 2016. Dies sei ein „klares Zeichen“ für eine Wechselstimmung.

Schwalm zufolge ist die Wahl für den 28. November angesetzt. Dem müsste die Stadtverordnetenversammlung in einem extra angesetzten Termin am 26. August jedoch noch zustimmen. Eine mögliche Stichwahl könnte am 12. Dezember stattfinden. Die Amtseinführung für den Nachfolger oder die Nachfolgerin Richtbergs ist für den 1. April 2022 vorgesehen.

Die Romröder Christdemokraten sowie die Fraktion der CDU/FWG nehmen zu Richtbergs Entscheidung gemeinsam Stellung. Sie bedauern, dass Richtberg zum Ende ihrer aktuellen Amtszeit nicht noch einmal antreten möchte. „Wir respektieren und akzeptieren ihre Entscheidung, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation sehr verständlich und nachvollziehbar ist“, so CDU-Vorsitzender Hauke Schmehl und Fraktionsvorsitzender Kai Habermann. Richtberg habe als Bürgermeisterin Romrod mit ihrem Engagement, ihren Ideen und den umgesetzten Projekten positiv geprägt -„dafür danken wir ihr von ganzem Herzen“.

Die CDU-Romrod in Verbindung mit der CDU/FWG-Fraktion werde bei der nächsten Bürgermeisterwahl einen „aussichtsreichen und geeigneten Bürgermeisterkandidaten stellen, der die Geschicke der Stadt Romrod leiten und zukunftsorientiert gestalten wird.“ Der CDU-Stadtverband habe in der Vergangenheit aus den eigenen Reihen bereits „sehr gute Kandidaten für hohe politische Ämter“ stellen können, zum Beispiel Rudolf Marx, ehemaliger Landrat des Vogelsbergkreises oder auch Stephan Paule, der Rathauschef aus der Nachbarstadt Alsfeld.

In den nächsten Tagen werde der Vorstand entsprechende Gespräche mit geeigneten und möglichen Kandidaten aus den eigenen Reihen führen. Der Vorstand werde dem Stadtverband einen oder mehrere geeignete Kandidaten vorschlagen. Voraussichtlich am 30. August werde der Stadtverband der Christdemokraten einen Kandidaten oder eine Kandidatin wählen. „Daher beabsichtigt die CDU-Romrod wie auch die CDU/FWG-Fraktion, den Bürgern schnellstmöglich den Kandidaten vorzustellen, der die erfolgreich begonnenen Projekte abzuschließen und neue zukunftsweisende Projekte zu initiieren und umzusetzen vermag.“

Hauke Schmehl Foto: ol

Einer der möglichen Kandidaten: Hauke Schmehl. Schmehl ist nicht nur CDU-Vorsitzender, sondern auch Stadtverordnetenvorsteher. „Ich stehe für eine Kandidatur als Bürgermeister in meiner Heimatgemeinde sehr gerne zur Verfügung. Nach den zahlreichen Ehrenämtern in der Gemeinde würde mich das Amt des Bürgermeisters mit großem Stolz erfüllen, um Romrod in die Zukunft zu führen“. sagte der Kriminalbeamte zu OL.

Auf die Frage, warum die Wahl nicht zusammen mit der Bundestagswahl im September stattfindet, was Kosten sparen würde, antwortet Schmehl mit einem Verweis auf das Regelwerk. „Für die nächste Stadtverordnetenversammlung der Stadt Romrod wird ein Tagesordnungspunkt das Festsetzen der Wahl für den 28.11.2021 sein. Die Wahlperiode der Bürgermeisterin der Stadt Romrod endet am 31.03.2022. Gemäß § 42 (3) HGO ist die Wahl des Bürgermeisters frühestens 6 und spätestens 3 Monate vor Freiwerden der Stelle (=01.04.2022) durchzuführen. Der Wahlzeitraum liegt somit im Bereich vom 01.10.2021 bis 01.01.2022.“

In der Vorschrift heißt es jedoch auch: „Bei der Bestimmung des Wahltags nach § 42 KWG kann von dem jeweils geltenden Zeitrahmen bis zu drei Monate abgewichen werden, wenn dadurch die gemeinsame Durchführung der Wahl des Bürgermeisters mit einer anderen Wahl oder Abstimmung ermöglicht wird.“

Kai Habermann hat hingegen kein Interesse an dem Amt. „Ich stehe für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Romrod nicht zur Verfügung. Ich bin davon überzeugt, dass wir als CDU Romrod eine geeignete Persönlichkeit aus dem Romröder Stadtgebiet für das Amt des Bürgermeisters/Bürgermeisterin zur Wahl stellen werden.“

Sehr bedauerlich findet den Rückzug auch der erste Stadtrat Thilo Naujock. „Ich kann es aber nachvollziehen, die gesundheitlichen Gründe gehen vor“, betont er. Romrod habe der Bürgermeisterin sehr viel zu verdanken, „viele Projekte stammen aus ihrer Feder.“ Jetzt gelte es die Lücke zu schließen, die sie hinterlassen wird. Ob Naujock, der ja als erster Stadtrat normalerweise die Bürgermeisterin in Abwesenheit vertritt, sich als Kandidat für die Nachfolge aufstellen lassen würde, das könne er im Moment nicht sagen, „das weiß ich wirklich nicht.“ Über potentielle Kandidaten werde die CDU und die CDU/FWG-Fraktion „ausgiebig diskutieren“.

Ein Gedanke zu “Schwalm: Richtbergs Entscheidung verdient „von jedem Respekt“

  1. Herr Schmehl mag ein feiner Mensch sein aber damit ist es in Romrod für die Zukunft nicht getan.

    Schuster bleib bei deinen Leisten. Oder bei der Polizei.
    Für die Entscheidungen und Wege der Zukunft muss ein Fachmann her…bspw. Gemünden/Felda hat bei der dortigen Wahl einen solchen…

    Es ist verwogen zu denken das jeder „Bürgermeister kann“.
    Gerade in so kleinen Kommunen kommt es auf Fachwissen an.
    Einen Grüß August zu wählen, hinkt der Zeit hinterher!
    Der Mann/die Frau braucht Fachwissen in Haushalts und Kommunal sowie Baurecht….Polizei und Strafrecht – auch wichtig aber für Romrod und seine Zukunft nicht von Bedeutung.

    Diese Stadt ist zu klein für Politik und Selbstdarstellung, hier werden Anpacker gebraucht und keine Grinsekatzen….

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