Heidelbacher starten Unterschriften-Aktion gegen den Lkw-DurchgangsverkehrEin Dorf, zahlreiche Straßenschäden und gefährliche Situationen
HEIDELBACH/MÜNCH-LEUSEL (akr). Schon seit über zehn Jahren ist es ein Thema, das den Heidelbachern und Münch-Leuselern nicht nur Unmut, sondern auch große Sorge bereitet: Der Schwerlastverkehr, der sich den Weg durch die beiden Ortschaften bahnt, seine Spuren hinterlässt und Gefahren birgt. Dagegen muss etwas unternommen werden, finden die Anwohner und haben eine Unterschriften-Aktion gestartet.
Teile der Ortsdurchfahrt von Heidelbach gleichen einem Flickenteppich. Immer wieder wurden und werden die Schlaglöcher in der Straße geflickt. Schäden, für die den Anwohnern zufolge die vielen Lkw verantwortlich sind, die Tag für Tag den Alsfelder Stadtteil passieren, um über Holzburg dann wieder auf die Bundesstraße 254 zu gelangen. Sie vermuten, dass es sich zu Großteil um Mautverweigerer handelt oder um Fahrer, die aufgrund von Navigationsgeräten eine kürzere Strecke wählen.
Angefangen habe das Ganze, als vor rund elf Jahren wegen einer Baustelle in Eudorf eine Umleitung durch Heidelbach führte. Doch als die Arbeiten in Eudorf beendet wurden, habe sich nicht wirklich etwas geändert: Die Baustelle ging, der Schwerlastverkehr blieb. „In der Summe ist der Verkehr nicht wirklich weniger geworden“, erklärt der Heidelbacher Michael Baumarth, der die Unterschriften-Aktion mit initiiert hat und sich am Donnerstag gemeinsam mit einigen Heidelbachern am Schützenhaus versammelt hatte, um auf die belastende Verkehrssituation aufmerksam zu machen.
Mit dieser Unterschriften-Aktion wollen die Heidelbacher und Münch-Leuseler nicht nur auf die Stadt und den Kreis, sondern auch auf das Regierungspräsidium Gießen und das Verkehrsministerium in Wiesbaden einwirken, den Schwerlastdurchgangsverkehr in den beiden Alsfelder Ortsteilen zu unterbinden. „Das Maß ist voll! Belastungen durch den Verkehr in Heidelbach und Münch-Leusel sind untragbar geworden“, steht als Überschrift auf den Blättern geschrieben.
Rund 80 Unterschriften konnten die Heidelbacher in den vergangenen Tagen sammeln. Weitere sollen noch folgen, denn sie erhoffen sich Unterstützung aus Münch-Leusel, Holzburg, Schrecksbach und von Anwohnern der Schwabenröder Straße. Das Problem bestünde schließlich nicht nur in Heidelbach, wie Michael Baumarth anmerkte.
Unfälle, Straßenschäden, Rohrbrüche
„Der Schwerlastverkehr ist immens“, betont der Heidelbacher Thomas Herrmann. Es gehe insbesondere auch um die Gefahren für Kinder und ältere Menschen. Unfälle, bei denen Kinder schwer verletzt wurden, habe es in der Vergangenheit bereits gegeben. „Es ist nicht so, als wäre hier noch nie etwas passiert“, fügt Astrid Degen hinzu. Die Lkw würden durch die geringe Fahrbahnbreite oftmals auf den Bürgersteig ausweichen – gerade in den Kurven. Lebensgefährliche Situationen könnten entstehen, „Senioren hüpfen nicht mal eben zur Seite.“
Der Lkw-Verkehr hat zudem auch seine Spuren hinterlassen, Teile der Landstraße durch Heidelbach gleichen einem Flickenteppich. Erst vor wenigen Tagen sei wieder ein großes Schlagloch gestopft worden – allerdings nur provisorisch, wie einige Anwohner finden. Doch nicht nur die Straßenschäden, sondern auch mehrere Wasserrohrbrüche würden auf das Konto der Lkw gehen, der letzte liege erst wenige Monate zurück.
Die Ursache hierfür sei das Gewicht der Lkw, für das die dünne Asphaltdecke nicht ausgelegt sei. Selbst Wohnhäuser hätten schon durch das Rangieren der Schwergewichte Schäden davongetragen, weil sie die Häuser touchiert hätten, wie Christian Berhorst erklärt – nicht zu vergessen seien die zahlreichen Schäden an den Bürgersteigen oder Banketten. Die Landstraße zwischen Heidelbach und Holzburg sei zu schmal. Einige Heidelbacher meiden die Straße bereits, neben lieber einen kleinen Umweg in Kauf, bevor sie in die Situation kommen, dass ihnen dort ein Lkw entgegen kommt.
Nicht selten sei es der Fall, dass zwei Lkw auf der L3156 aufeinandertreffen, obwohl der Platz nicht mal für einen Lkw und ein Auto ausreiche. So sei es auch bereits vorgekommen, dass sich die Fahrzeuge beim Ausweichmanöver festgefahren haben, die Leitplanke beschädigten oder aber sogar drohten, den Hang hinunter zu rutschen, wie Berhorst erzählt.
Die breiten Ortseingänge seien ein zusätzliches, spezielles Problem. „Sie sind eine Katastrophe und laden quasi dazu ein, schnell rein zu fahren“, merkt Baumarth an. Deshalb würden sie sich wünschen– wenn die Ortsdurchfahrt tatsächlich saniert werden sollte – dass hier eine Verkehrsberuhigung geschaffen wird, zum Beispiel durch eine Fahrbahnschwenkung, wie es beim Ortseingang von Romrod der Fall ist. Problematisch werde es zudem, wenn Lkw versuchen, über die kleine Brücke über die Schwalm auf die B254 zu kommen und dann wieder rückwärts rangieren.
Schon mehrmals habe es Gespräche mit Bürgermeister Stephan Paule gegeben, doch ohne Erfolg. Da es sich um eine Landstraße handelt, könne die Stadt hier keine Maßnahmen umsetzen, nicht mal kleinere wie das Aufstellen von Tempo 30 Schildern oder aber Geschwindigkeitsanzeigen an den Ortseingängen seien möglich. Und gerade diese kleinen Schritte seien eigentlich schon mal ein Anfang im Kampf gegen die Lkw.
Hohes Verkehrsaufkommen am Freitagnachmittag
Baumarth erklärt an diesem Donnerstag aber auch, dass das hohe Verkehrsaufkommen nicht an allen Tagen gleich sei. Es gebe auch durchaus ruhigere Tage, Freitagnachmittag sehe das wiederum ganz anders aus. Hier könne es seiner Meinung nach einen Zusammenhang mit dem Verkehr auf der A5 geben. Die Schellengassen-Sanierung spiele hierbei keine Rolle. „Den Verkehr hatten wir ja auch bereits vor der Baustelle“, so Baumarth.
Dass noch mehr Lkw durch Heidelbach rollen werden, wenn sich die Logistikzentren am Industriegebiet „Am weißen Weg“ ansiedeln, befürchten sie nicht. Baumarth schließt es aber nicht aus, dass bei Stau auf der A5 vielleicht manch einer durch ihr Dorf fahren könnte.
„Es müssen Daten erhoben werden, um festzustellen, was hier überhaupt los ist, was die Probleme und Gefahren sind“, bringt es Michael Baumarth auf den Punkt. Durch geeignete Erhebungen müssten die Belastungen dokumentiert werden. Das Ziel der Heidelbacher sei nicht ein komplettes Lkw-Durchgangsverbot, sondern eine Beschränkung, sprich eine Sperrung für die Fahrzeuge über 7,5 Tonnen. Damit dieses Ziel aber erreicht werden kann, brauche es zunächst eine Verkehrszählung – und genau deshalb wurde die Unterschriften-Aktion gestartet.
@Anwohner Schwabenröder …. 09.07.2021 um 22:15
Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen wenn sie schreiben…..“Interessiert aber irgendwie niemanden, wahrscheinlich zu viel Arbeit, bei den Fahrern oder Spediteuren ein Bußgeld einzuziehen“.
Die Beschreibung „wahrscheinlich“ kann getrost auf „kein Interesse zu viel Arbeit, keine Lust weil zu viel Arbeit, kein Personal, Feierabend um 16:00Uhr geändert werden.
Das schlimme ist dass der Bürgermeister Herr Paule und die Stadtverordneten der CDU, UWA, und SPD durch das Industriegebiet und die Ansiedlung, auch in der Vergangenheit, von Logistigern die Lage noch unerträglicher macht. Erst muss ein schlüssiges Konzept gegen den Schwerlastverkehr her das auch umgesetzt wird und zwar vorher. Keiner soll glauben dass es ihn nicht betrifft. Mittlerweile ist die gesamte Stadt schon betroffen nur unsere Stadtverordneten der drei Parteien und der Bürgermeister merken das nicht.
In die Unterschriften Aktion sollt ganz Alsfeld eingebunden werden.
Das Problem gibt es im gesamten Alsfelder Bereich und sogar mitten in Alsfeld.
Dass der Bürgermeister Herr Paule sich da davon schleicht und sagt das ist eine Bundesstraße oder das ist ein Landesstraße da ist Alsfeld nicht zuständig, ist reine Ignoranz gegenüber den Hilferufen der betroffenen Bürger. Selbstverständlich ist der Bürgermeister zuständig, wenn auch nicht direkt. Direkt zuständig ist er aber wenn sowas auf Stadtstraßen passiert. Da tut sich aber auch nichts. Es ist sogar seine Pflicht sich darum zu kümmern und Schaden von den Bürgern fern zu halten. Aber was passiert der Herr Heinz von der CDU Fraktion sagt sogar in der OZ er sehe keine Probleme mit dem Schwerlastverkehr der Logistiger im neuen Industriegebiet. Hält Herr Heinz die Alsfelder für dumm?? Herr Bgm. Paule hat jetzt schon mehrmals fälschlicherweise behauptet das Ergebnis der Kommunalwahl wäre eine Zustimmung für das Industriegebiet und der Ansiedlung. Falsch!!!! Es war eine Kommunalwahl und kein Bürgerentscheid und die errechnete Prozentzahl von 90% Zustimmung der Alsfelder ist reine Fake news. Wie hoch war denn die Wahlbeteiligung und dann noch minus der Stimmen der ALA. Man müsste mal genau nachrechnen vielleicht sind es 50% minus X. Diesen eventuellen 50% dann auch noch eine 100% Zustimmung zu unterstellen ist schon abenteuerlich. Es wundert nur dass die hiesige Presse OL und OZ die Aussagen so hinnehmen?
Der Schwerlastverkehr in Alsfeld ist eine echte Bedrohung für die Gesundheit und körperliche Unversehrtheit geworden. Dies wird immer noch von der CDU,UWA und SPD ignoriert. Wie wäre es denn wenn man das Demonstrationsrecht in Anspruch nimmt und sich mal auf die Straße setzt. Fridays for Future man bracht gar nicht in die Welt zu schauen Alsfeld ist so nah.
…das Problem setzt sich in Alsfeld nahtlos fort. Anwohner der Schwabenröder Straße und Ernst-Arnold-Straße unbedingt in die Unterschriften-Aktion einbinden!!! Schwabenröder wird ja ab ca 20:00 Uhr jeden Abend zur Rennstrecke,für Alsfelder “ Nachwuchs- Rennfahrer“ und LKW die Nachts mit geschätzten 80 km/h die Straße runter donnern, da wackelt die ganze Hütte. Interessiert aber irgendwie niemanden, wahrscheinlich zu viel Arbeit, bei den Fahrern oder Spediteuren ein Bußgeld einzuziehen. Die Durchfahrt auf der Bundesstraße(Alsfeld- Schwalmstadt) für LKW zu verbieten aber die kleinen Nebenstraßen offen lassen 🤔 das ist schon genial. Respekt! LG bleibt gesund 😷