Villa Raab leuchtet rot – Eine Aktion der #AlarmstufeRot mit Livemusik#AlleLichtMachen: Sehnsucht nach Leichtigkeit und Genuss
ALSFELD (ol). Es fühlte sich fast schon wieder normal an: Ein lauer Sommerabend nach einem kleinen Regenschauer, vibrierende und mitreißende Musik, effekthaschendes Licht, leckere Cocktails und schmackhafte Speisen aus den stylischen Genussbuden, viele bekannte aber auch unbekannte Gesichter – die „Night of Light“ war ein gelungenes Event.
Die Alsfelder scheinbar hungrig nach Kultur, nutzen die Gelegenheit unter freiem Himmel – aber teilweise geschützt unter einem Zelthimmel – auf dem Gelände des Alsfelder „hôtel villa raab“ endlich wieder Leichtigkeit und Genuss zu erleben und Freunde zu treffen. Auch wenn die Gäste sich an dem Abend sichtlich wohl und sorgenfrei fühlten, war der Anlass für die Veranstaltung ein gewichtiger: Die Initiative #AlarmstufeRot hatte zum zweiten Mal seit Ausbruch der Corona‐Pandemie zu einer solidarischen Aktion aufgerufen.
Unter dem Motto #AlleLichtMachen waren Tätige der Kunst‐, Kultur‐ und Veranstaltungsbranche, Gastronomen aber auch Privatpersonen eingeladen, auf die besonders schwere – und noch immer perspektivlose – Situation der Kulturmacher aufmerksam zu machen, heißt es in der Pressemitteilung der Villa.
Villa erstrahlte im roten Licht
Als Eyecatcher wurden daher nicht nur in Deutschland, sondern weltweit Locations und private Gebäude mit einem roten Licht angestrahlt – so auch die Villa Raab, mit Unterstützung von PowerPlay Eventtechnics. Das hôtel villa raab konnte als Hotel und Gastronomie in den vergangenen Wochen mit Innenräumen und Außenterrasse der „tante mathilde“ erste, vorsichtige Öffnungsschritte wagen. Dennoch haben auch die Betreiber des Hotelensembles Sorgen: „Über die lange Zeit des Lockdowns haben sich viele unserer Teamverstärker neue Arbeitsplätze gesucht, außerhalb der Gastronomie‐ oder Veranstaltungsbranche“, erläutert Bastian Heiser, Geschäftsführer des seit 2019 geöffneten Hotels.
Auch wenn er die Entscheidung verstehen und nachvollziehen kann, stehen er und sein Team jetzt vor einer neuen Herausforderung: Personalmangel. Küchenchef, Serviceleitung und Housekeeping hoffen darauf, schnell wieder tatkräftige Unterstützung zu finden, denn das Sommerprogramm in der „tante mathilde“ und auf der „bühne rôtbuche“ – auf der am Abend die Fuldaer Band „GROOVE it!“ mit bekannten Evergreens ordentlich einheizten – werde ohne zusätzliches Personal nur sehr kräftezehrend zu stemmen sein.
„Im Vergleich zu anderen aus der Veranstaltungsbranche geht es uns gut, wir dürfen wenigstens öffnen“, betont Careen Heiser, die sich für die Organisationen aller öffentlichen Events im „hôtel villa raab“ und im Partnerhotel „hôtel schloss romrod“ verantwortlich zeichnet. Ab Freitag gäbe es ja auch weitere Lockerungsschritte, so dass mehr als nur 200 Personen Zwei unter Auflage und Einhaltung der Corona‐Regelungen eingelassen werden dürfen.
Feste und verlässliche Zusagen gewünscht
Auf Großveranstaltung werde man aber im zweiten Jahr ohne Unterbrechung verzichten müssen. Ein „Sonderopfer für die Gesellschaft“ bezeichnen es die Akteure der #AlarmstufeRot. Denn Ersparnisse, Existenzen und Perspektiven sind zunächst einmal weg. Letztes wünschen sich die Veranstalter und feste und verlässliche Zusagen von der Politik. „Es braucht Zukunftssicherheit und taugliche Rahmenbedingungen!“ – so die Forderung.
Zwei Betroffenen – außer des „hôtel villa raab“s – waren an dem Abend am Alsfelder Stadtrand seit langem Mal wieder in Aktion: Die Band „GROOVE it!“ mit den drei Musikern Thomas, Heike und Andreas sowie die Veranstaltungstechniker und DJ’s von PowerPlay Eventtechnics. Gemeinsam unterhielten sie Dienstagabend die Gäste vor der „bühne rôtbuche“ und setzten, die Villa in ein rotes Licht getaucht, ein Zeichen.
Das Villa‐Team hatte zusätzlich noch eine Präsentation mit den Fakten und Forderungen der Initiative an die große weiße Fassade geworfen. Beeindruckend. Zum Nachdenken anregend, aber dennoch ein Genuss. Das Villa‐Team: „Die Menschen sollen einfach mal wieder die Zeit zusammen mit Leichtigkeit genießen können und genau dafür setzten wir uns mit solch einer Aktion ein und werden in den nächsten Wochen unser Bestes tun, um ihnen wieder eine kulturelle Vielfalt zu bieten.“
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