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Konstruktive Atmosphäre und harte VerhandlungenA49: Bürgermeisterin Blum verhandelt um Verkehrsgefahren und Lärm

HOMBERG OHM (ol). Die Homberger Bürgermeisterin Claudia Blum hat Verhandlungen mit der Bau-Arbeitsgemeinschaft zu A49 aufgenommen. Dabei geht es nicht nur um den Schutz der Bürger gegen Verkehrsgefahren und Lärm, sondern auch um Sicherungsmaßnahmen den Radverkehr. Ein Zwischenergebnis gibt es auch schon.

Bürgermeisterin Claudia Blum erklärt in der Pressemitteilung, dass am 15. Juni 2021 Verhandlungen der Stadt Homberg Ohm mit der vom Projektleiter Dr. Uwe Knauer vertretenen Bau-Arbeitsgemeinschaft über die Wegenutzung begonnen wurden. „Die Atmosphäre ist konstruktiv, die Verhandlungen sind hart, aber der Wille zu einer gemeinsamen Vertragslösung ist klar erkennbar“, schildert die Bürgermeisterin Blum den Verlauf des ersten Gespräches unter Beteiligung von Rechtsanwalt Matthias Möller, der die Stadt zur A49 berät.

Ziel der Stadt sei die Umsetzung der Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung, die Bürger bestmöglich gegen Verkehrsgefahren, Lärm und Schmutz des Betriebes der über eine Dauer von dreieinhalb Jahren konzipierten Autobahnbaustelle zu schützen. Teil des Baubetriebs sei der Transport von etwa 450.000 Kubikmeter Erde als Überschussmasse von den geplanten Einschnitten hin zu Dämmen und Erddeponien.

Ziel der Bau-Arbeitsgemeinschaft sei naturgemäß die vertragsgemäße Erfüllung des Bauauftrags, verbunden mit einer zeitlich möglichst kompakten Durchführung der Bauarbeiten. Zusätzlich unterstützt die Bau-ARGE die Kommune bei ihrem Bemühen um Lärmreduktion zum Bau einer als Seitenverwallung angelegten Erddeponie zum Schutz der Bürger.

Nutzungsrechte Meiserholzweg als gewichtiges Faustpfand der Stadt

Die Nutzungsrechte am Meiserholzweg seien dabei ein gewichtiges Faustpfand in der Hand der Stadt. Scheitern die Verhandlungen, drängt sich dem Magistrat eine weitgehende Einschränkung der am 27. November 2020 den Bauunternehmen erteilten Erlaubnis zur Nutzung der im Eigentum der Stadt stehenden Wirtschaftswege für den Baustellenverkehr auf. Die Lkw müssten dann, wie im Planfeststellungsbeschluss konzipiert, über das Baufeld der Autobahn fahren, wo die von einer anderen Baufirma betriebene Baustelle zur Verlegung der Erdgasleitung noch bis Jahresende ein Hindernis darstellen kann. Der Bau-ARGE bliebe dann vermutlich nur das Beschreiten des Rechtswegs, womit ein langer Konflikt programmiert wäre.

Ein Zwischenergebnis der Verhandlungen vom 15. Juni der Stadt mit der Bau-ARGE sind zusammenfassend mehrere Prüfungsaufträge, eine Sicherungsmaßnahme für den Radverkehr, die gemeinsame Absicht, bis zur Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 7. Juli 2021 eine vertragliche Einigung zu präsentieren sowie die Vereinbarung eines Moratoriums bis zu diesem Zeitpunkt.

  1. Beauftragt wurde die Planung einer sicheren Führung der Radwege während der Bauzeit, die die Trasse der A49 kreuzen. Dabei soll die Deges einbezogen werden. Damit soll auch der Konflikt um die Nutzung des kommunalen Meiserholzweges während der nächsten Monate gelöst werden.
  2. In Arbeit ist auch die Planung möglicherweise mehrerer Erddeponien mit der Doppelfunktion eines Sicht- und Lärmschutzes für die Bürger in den benachbarten Wohnhäusern entlang der Autobahntrasse.
  3. Auch der zu konkretisierende Inhalt der Erlaubnis der Stadt vom 27. November 2020 zur Nutzung der städtischen Wirtschaftswege ist Gegenstand der laufenden Verhandlungen.
  4. Vereinbart wurde beim ersten Treffen, dass die Fahrradfahrer auf dem Meiserholzweg kurzfristig besser geschützt werden sollen. „Die Bauunternehmen wollen die Fahrspur des Schwerverkehrs klar von den Radrouten trennen“, fasst Projektleiter Dr. Uwe Knauer von der Bau-ARGE seine Zusage zusammen.
  5. Auch an die Sicherung der Jagdausübung wird gedacht und den Jägern dazu die Nutzung eines Betriebsweges zum Erreichen der Hochsitze schriftlich zugesichert werden.
  6. Das zwischen der Stadt und der Bau-ARGE vereinbarte Moratorium sichert eine konstruktive Atmosphäre der laufenden Verhandlungen und gilt vorerst bis zur nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 7. Juli 2021.

Danach sei zu entscheiden, ob die Verhandlungen erfolgreich waren oder die Empfehlung der Stadtverordnetenversammlung umgesetzt werde, die Erlaubnis zum Befahren der Wirtschaftswege durch den Baustellenverkehr einzuschränken oder gar zu widerrufen. Die Zuständigkeit dafür liege beim Magistrat. Die Öffentlichkeit werde über den Fortgang der Verhandlungen informiert.

7 Gedanken zu “A49: Bürgermeisterin Blum verhandelt um Verkehrsgefahren und Lärm

  1. Ich habe noch etwas vergessen.
    Wenn der Administrator der Seite „Anwohner*innen gegen die A49“ es zulässt, daß dort ein Post von „DIE PARTEI“ erscheint, wo es heißt: „Wählt DIE PARTEI! Nazis töten“ (Zitat Ende), dann sollte man sich überlegen, das zur Anzeige zu bringen. Man muß/sollte kein Freund der „Nazis“ sein, aber eine Aufforderung, sie zu töten, ist schon mehr als fragwürdig, wenn nicht sogar rechtswidrig. Also Herr Administrator, gehen Sie mal in sich, und überprüfen Ihre Seite!!!

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  2. @Ich bin ein Homberger
    Nein, Sie glauben nur, dass Unrecht vorliegt. Objektiv lässt sich das jedoch nicht eindeutig bestätigen. Somit gibt es keinen tragfähigen Grund für zivilen Ungehorsam.

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  3. Mein Gott, was ein erbärmliches Gezerre um die Nutzung des „Promilleweges“.
    Die einfachste Lösung wäre doch eine Sperrung während der Bauarbeiten für die A49 (siehe Baustellenbereich in Stadtallendorf), eine Umleitung des Radweges ausschildern, und gut ist’s. Das Rumgeheule von Frau Schlemmer und ihren Gehilfen nervt ungemein. Wenn einige Fahrradfahrer gezielt und provozierend die Baumaschinen ausbremsen (das sind keine Radtouristen, sondern immer die selben „Aktivisten“), dann kann man den Unmut der Bauarbeiter durchaus verstehen. Eine Autobahnbaustelle ist nun mal mit viel Maschineneinsatz und auch mit Schmutz verbunden. Das ist kein Sandkastenspiel mit Schippchen und Wattebäuschchen. Wenn die Baumaßnahmen abgeschlossen sein werden, wird die Infrastruktur um die jetzige Baustelle herum besser sein als jemals zuvor. Nur wollen das die A49-Gegner ja nicht hören, sie greifen nach wie vor nach jedem Strohhalm, um Stimmung gegen die A49 zu machen. Alles Geld, was deren Blockaden des Baubetriebs zusätzlich kostet, fehlt später für einen ordentlichen Schall- und Sichtschutz. Gleichzeitig sollte Frau Bürgermeisterin Blum endlich mal klare Kante zeigen, und zu dem Bericht in der AAZ vom 21.06.21 Stellung nehmen. Ansonsten könnten einige Bürger die Behauptungen der „Grünen“ um Frau Schlemmer für bare Münze halten, wenn diese nicht durch Frau Blum endlich mal klar gestellt werden.

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    1. Du bist kein Homberger! Diese Meinung kann und darf kein Homberger vertreten. Wo Unrecht zu Recht wird, ist friedlicher Widerstand Pflicht.

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      1. @Ich bin ein Homberger
        1. Ich bin sehr wohl ein Homberger!
        2. Welche Meinung ein Homberger vertreten darf, bestimmen auf keinen Fall Sie!
        3. Was Sie als Unrecht ansehen, sehen andere eventuell anders
        4. wie es mit dem „friedlichen Widerstand“ um die A49 ausgesehen hat, haben viele Einheimische noch sehr gut in Erinnerung.
        5. wenn Sie mit „friedlichem Widerstand“ meinen, sich vor das Homberger Rathaus zu stellen, wilde, nicht belegte Behauptungen stümperhaft durch ein Megaphon zu plärren, dann nur zu. „Wald statt Asphalt“-Fahnen bei einer Hetztirade gegen die Bebauungspläne um die „Alte Schule“, mutwilliges Behindern der Baumaßnahmen am „Promilleweg“,- hat das noch etwas mit dem ursprünglichen Protest zu tun? Die „Protestgruppe KEINE A49“ sollte sich schleunigst umbenennen in „WIR MECKERN JETZT GEGEN ALLES“, damit Euch die Gründe für Eure „Demos“ nicht ausgehen. Und noch etwas zum Schluß: Wenn ich der Meinung bin, ich müßte ausgerechnet mitten in einer Autobahnbaustelle zum joggen auflaufen, dann kann es mit meinem gesunden Menschenverstand nicht weit her sein! Oder aber ich mache das mit Absicht, um erneut für Schlagzeilen in den sozialen Medien zu sorgen, die ja von Euch bis zum Kotzen ausgereizt werden.

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    2. Je länger sich die Bauarbeiten hinziehen, desto umso schlimmer wird es für die Bürger.

      Das mutwillige Behindern des Verkehrs auf dem Promilleweg sollte regelmäßig angezeigt werden. Es geht hier um Nötigung im Straßenverkehr. Außerdem ist das wichtig, damit sich Frau Blum später nicht mit der Behauptung rausreden kann, sie hätte nichts gewusst. Wer permanent mit dem Fahrrad absichtlich und bösartig LkW behindert, der wird über kurz oder lang einen schweren Unfall provozieren.

      Je schneller die Bauarbeiten vorbei sind, umso besser für die Bürger.

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    3. Haltet Euch doch, wie immer verlangt, an den Planfeststellungsbeschluss.
      Die Lkw müssten dann, wie im Planfeststellungsbeschluss konzipiert, über das Baufeld der Autobahn fahren.

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